Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
Oberbürgermeister Peter Feldmann beginnt das neue Jahr beim Neujahrsempfang des DGB
Auch in diesem Jahr eröffnet der DGB Frankfurt die Serie von vielen Neujahrsempfängen in Frankfurt und bringt erneut Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zu Beginn des Jahres zusammen. „Gewerkschaften und Betriebsräte verlieren nie aus dem Blick, dass noch nicht alle Frankfurterinnen und Frankfurter von dem Reichtum unserer Stadt so profitieren, wie sie es verdienen, denn sie erarbeiten ihn“, sagte Peter Feldmann in seiner Rede im Rahmen des DGB-Neujahrsempfangs am Samstag, 13. Januar. Er danke den Vertretern der Gewerkschaften für ihr tatkräftiges Engagement für die Beschäftigten in Frankfurt.
Inhaltlich ging Feldmann vor allem auf Wohnungspolitik ein: „Wer in Frankfurt arbeitet, muss sich auch das Leben in Frankfurt leisten können. Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage des 21. Jahrhunderts und wir müssen in Frankfurt klare Antworten geben. Deshalb haben wir bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ABG einen Mietenstopp zunächst für fünf Jahre auf den Weg gebracht und wollen ihn auf zehn Jahre verlängern sowie auf die anderen Wohnungsbaugesellschaften NH und GWH ausweiten. In Zukunft werden mehr geförderte Wohnungen gebaut. Der Anteil sollte hier noch weiter steigen, gerade bei der Förderung des Mittelstandsprogramms für Familien mit mittleren Einkommen, wie Beschäftigten der Polizei, in Kitas oder im Einzelhandel.“
Der Frankfurter DGB-Vorsitzende Philipp Jacks begrüßt die rund 450 hauptamtlichen und ehrenamtlichen Gäste aus Politik, Gewerkschaften und Gesellschaft im Gewerkschaftshaus: „Das zentrale Thema in diesem Jahr wird für uns die Vergabe und Kontrolle von öffentlichen Aufträgen sein. Die Frankfurter Regierungskoalition ist mit der Einrichtung einer entsprechenden Kontrollstelle einen wichtigen Schritt gegen Schwarzarbeit und Sozialbetrug gegangen. Nun gilt es, diese Kontrollstelle auch kompetent zu besetzen, strenge Kontrollen durchzuführen und Auftragnehmer, die sich nicht an Regeln halten, empfindlich zu bestrafen. Wir wollen nicht, dass mit unseren Steuergeldern Auftragnehmer finanziert werden, die soziale Standards unrerlaufen – und davon gibt es leider viel zu viele, auch im Rhein-Main-Gebiet und in Frankfurt.“
Als Gastredner sprach der Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes Luca Visentini aus Italien. Er warnte vor unfairem Wettbewerb zwischen den Arbeiterinnen und Arbeitern, Arbeitslosigkeit und vor sozialer Ausgrenzung: „Globalisierung und die ökonomische Krise haben zu einer politischen Krise geführt und am Ende zu einer Krise der Demokratie: Dies ist die Wurzel für Populismus, extrem rechte und anti-europäischen Einstellungen und die Wiedergeburt des Nationalismus.“
Ehinger: ,Das Handwerk tritt ein für Ehrenamt und Engagement und gestaltet Deutschland mit‘ – 227 Jungmeister erhalten Meisterbriefe im Beisein von Bundespräsident Steinmeier und Oberbürgermeister Feldmann
Bei ihrer Meisterfeier in Frankfurt hat Ehrengast Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Samstag, 13. Januar, 227 Jungmeistern gratuliert und unterstrich in seiner Festansprache die Bedeutung des Handwerks für die Zukunft des Standortes Deutschland. Weitere Ehrengäste der Veranstaltung in der Frankfurter Paulskirche waren Elke Büdenbender, die Ehefrau des Bundespräsidenten, Staatsminister Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei, Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann sowie Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des deutschen Handwerks (ZDH).
Bernd Ehinger, Präsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main und des Hessischen Handwerkstages (HHT), warb bei den künftigen Führungskräften im Handwerk dafür, die Region mitzugestalten. „Die kleinen und mittleren Betriebe in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main stehen an einem historischen Wendepunkt voller Möglichkeiten. Insbesondere für die Herausforderungen, die sich aus der Entwicklung in Bezug auf Wirtschaft 4.0 ergeben und deren Auswirkungen auf die Ausbildung der Zukunft in den 130 handwerklichen Berufen, brauchen wir Ihre Weitsicht, Ihr Know-how und Ihre Bereitschaft, sich einzubringen.“
Ehinger warnte eindringlich vor den Herausforderungen, denen sich die Gesellschaft aktuell stellen müsse: „Wenn wir uns das Umfeld und die hektischen Zeiten ansehen, in denen wir leben und arbeiten, dürfen wir eines nicht vergessen: Wohlstand und Frieden sind keine Selbstläufer. Wir alle müssen durch unsere tägliche Arbeit und unseren persönlichen Einsatz ein Signal setzen. Für Mut und Bereitschaft, etwas zu leisten, für ehrenamtliches Engagement, und nicht zuletzt für entschiedenes Eintreten für die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Mehr denn je – in diesen bewegten Zeiten. Ob außen- oder innenpolitisch: Wir dürfen das Feld nicht denjenigen überlassen, die vereinfachen, die schlecht reden. Wir müssen denjenigen widersprechen, die statt das Gemeinsame zu suchen, nur sich sehen und somit allen schaden.“
In seinem Grußwort wies Oberbürgermeister Peter Feldmann auf die lange Frankfurter Handwerkstradition sowie deren große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort hin. „Das Handwerk ist und bleibt ein zentraler, leistungsfähiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Frankfurt und die Region bieten den Unternehmen und Handwerksbetrieben hervorragende Standortfaktoren im nationalen als auch internationalen Vergleich. Gerade auch bei der Bereitstellung von Bildungs- und Betreuungsangeboten oder der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist die Region engagiert aufgestellt“, sagte Feldmann.
Die Meisterprüfung ist die Elite-Auszeichnung des deutschen Handwerks: Mit dem Bestehen der Meisterprüfung können die Jungmeister mit ihrem Handwerk in die Handwerksrolle eingetragen werden. Sie erhalten dadurch die Berechtigung, sich selbstständig zu machen und einen Betrieb zu eröffnen oder zu führen. Außerdem berechtigt der Meisterbrief zur Ausbildung von Auszubildenden und zur Aufnahme eines Studiums an einer Hochschule in Hessen. Insgesamt wurden in Frankfurt Jungmeister aus 16 Gewerken ausgezeichnet, darunter Bäcker, Elektrotechniker, Feinwerkmechaniker, Fleischer, Friseure, Gebäudereiniger, Installateur und Heizungsbauer, Kälteanlagenbauer, Karosserie- und Fahrzeugbauer, Maßschneider, Metallbauer, Parkettleger, Schornsteinfeger, Schuhmacher, Tischler und Zahntechniker.
Unter den Meistern sind in diesem Jahr 27 Frauen. Jährlich gehen rund 1.000 Handwerker im Kammerbezirk Frankfurt-Rhein-Main den nächsten Karriereschritt ihrer beruflichen Laufbahn mit dem Meisterbrief.
Sieben Absolventen der Fortbildungsprüfung Internationaler Meister erhielten ihr Abschlusszeugnis im Beisein von Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Eschborn. Die Fortbildung befähigt Handwerksmeister, an Projekten im In- und Ausland mitzuarbeiten und stattet sie mit den notwendigen Kompetenzen aus.
Fünf Jungmeister aus Frankfurt wurden mit Preisen der Frankfurter Handwerksstiftung ausgezeichnet.