Wiesbaden – Am Mittwochabend haben die Volleyballerinnen des VC Wiesbaden ihr Heimspiel gegen Schwarz-Weiß Erfurt mit 3:0 (25:17 25:22 28:26) gewonnen. Die Hessinnen kletterten damit in der Volleyball Bundesliga auf den vierten Tabellenplatz.
Die Partie vor 1.672 begann mit leisen Tönen. Vor dem Anpfiff gedachten Mannschaften und Zuschauer gemeinsam dem zum Jahresende verstorbenen ehemaligen VCW-Geschäftsführer und VCW-Vorstandsmitglied Günter Higelin. Anschließend stellte das Publikum in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit wieder die berüchtigte Lautstärke unter Beweis, in dem es – ganz nach Higelins Wunsch – ein großes Volleyballfest feierte.
Die Volleyballfans sahen einen zu Beginn gut sortierten VC Wiesbaden, bei dem diesmal Außenangreiferin Sina Fuchs und Mittelblockerin Julia Osterloh in der Startformation standen. Auch wenn beide Teams das Spiel zu den jeweiligen beiden technischen Auszeiten etwa gleichauf waren, zog der VCW zum Satzende doch deutlich davon. Es gelang den Hessinnen zunächst, diesen Schwung mit in den zweiten Durchgang zu nehmen, wo sie erneut das Heft des Handelns in der Hand hielten.
Dann jedoch wurden die Gäste aus Erfurt mutiger und setzten die Wiesbadener Annahme mit guten Aufschlägen unter Druck. In der Folge gab der VCW einen Sechs-Punkte-Vorsprung aus der Hand und war plötzlich mit einer Erfurter Führung konfrontiert. Die erneut glänzend aufgelegte Wiesbadener Diagonalangreiferin Kimberly Drewniok – sie wurde später mit 16 erzielten Punkten als wertvollste Spielerin mit der goldenen MVP-Medaille ausgezeichnet – hatte maßgeblichen Anteil daran, dass der zweite Satz noch mit 25:22 für den VCW erfolgreich zu Ende gespielt wurde.
VCW-Chef-Coach Dirk Groß hatte vor der Partie die Devise ausgegeben, dass Gegner Erfurt keinesfalls zu unterschätzen sei. Und in der Tat hätte das Publikum beinahe einen vierten Durchgang in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit erlebt. Der VC Wiesbaden musste zum Ende von Satz drei insgesamt 3 Satzbälle der Thüringerinnen abwehren, um dann schließlich mit einem guten Blockspiel nicht nur die „Luke dicht“, sondern auch drei gewonnene Punkte perfekt zu machen.
„Entscheidend war heute, dass wir uns auch bei einem Rückstand immer wieder ran gekämpft und deshalb auch verdient gewonnen haben“, resümierte Coach Groß nach dem Spiel. Der Diplom-Trainer hatte vor der Begegnung die Messlatte für sein Team hochgelegt: „Gegen Mannschaften, die hinter uns liegen, müssen wir wichtige Punkte einsammeln. Deshalb hatten wir schon auch eine Menge Druck.“
VCW-Diagonalangreiferin Kimberly Drewniok sah das ähnlich: „Erfurt hat seine Sache sehr gut gemacht. Insbesondere Erfurts Diagonalangreiferin Erika Chavez hat heute ihre Chancen genutzt. Sie war sehr stark. Aber man hat gesehen, dass wir als Team dagegen halten können.“ Erika Mercado erzielte auf Seiten der Gäste stattliche 22 Punkte.
Für den VC Wiesbaden bleibt nach dem Sieg und dem Klettern auf Tabellenplatz vier keine Verschnaufpause. Bereits am späten Samstagnachmittag müssen die Hessinnen beim Dresdner SC erneut ein schweres Spiel bestreiten. Die Partie in der sächsischen Landeshauptstadt beginnt um 17:30 Uhr.