Alosa in Auffangstation bei Maßweiler gebracht

Luchsin Alosa hat sich Mittelhandknochen der linken Pfote gebrochen

Luchsin Alosa (Foto: Cornelia Arens KLICKFaszination / SNU RLP)
Luchsin Alosa (Foto: Cornelia Arens KLICKFaszination / SNU RLP)

Trippstadt / Maßweiler – Nachdem die im Dezember 2017 freigelassene Luchsin Alosa ein anhaltend stark eingeschränktes Bewegungsmuster zeigte, wurde sie für eine Untersuchung eingefangen. Die Diagnose der Tierärzte der Tierklinik Elversberg ergab nun ein Metakarpal-Serienbruch.

Die junge Luchsin war im Dezember aus der Schweiz gekommen, wo sie als Waise im Winter 2016 abgemagert aufgefunden und wieder aufgepäppelt worden war. Die Antrittsuntersuchung vor dem Transport in den Pfälzerwald, bei der auch alle Pfoten und Krallen kontrolliert worden waren, verlief positiv. Doch bereits kurze Zeit nach der Freilassung verringerte Alosa ihren Bewegungsradius und bewegte sich nur noch kleinräumig, wie die GPS-Daten des Sendehalsbands zeigten. Dem Luchs-Team der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz ist es gemeinsam mit der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft gelungen, mit Kamerafallen Videos von Alosa zu machen. Bei der Auswertung der Filme zeigte sich ein Schonen der linken Pfote.

Da sich keine Verbesserung einstellte, wurde der Luchs eingefangen. Dies gelang nach mehreren Versuchen mit Hilfe einer ferngesteuerten Distanzimmobilisierung. Alosa wurde daraufhin zu der auf Unfälle spezialisierten Tierklinik Elversberg gebracht. Die Tierärzte untersuchten die Luchsin und fixierten die gebrochenen Knochen mit Hilfe von kleinen Metallstiften. Die Ursache für den Bruch ist derzeit nicht bekannt.

Die Luchsin wird nun mit einem Schienenverband mehrere Wochen in der eigens für solche Fälle eingerichteten Luchs-Auffangstation in Maßweiler verbringen. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob die Behandlung anschlägt. Es muss in erster Linie die fortgeschrittene Infektion der Pfote abklingen, als auch der Bruch verheilen. Eine Prognose zur Ausheilung der Verletzung kann im Moment noch nicht gegeben werden.
Das Team der Stiftung hofft auf die große Widerstandsfähigkeit des Wildtieres, das dem Tod als Waise bereits einmal von der Schippe gesprungen ist.

Die Auffangstation in Maßweiler ist seit Sommer 2016 einsatzbereit und wird nun erstmalig genutzt. Sie befindet sich auf dem Gelände der etablierten Artenschutzstation Tierart e.V. und wurde mit Unterstützung zahlreicher Sponsoren wie der HIT-Umweltstiftung und Krombacher gebaut. In der Tierauffangstation sind rundum die Uhr Tierpfleger anwesend, so dass in Zusammenarbeit mit den Tierärzten eine optimale Betreuung gewährleistet ist. Die Artenschutzstation gehört seit 2017 zu der Tierschutzorganisation Vier Pfoten.
Das weitere Weibchen, das im Dezember im Pfälzerwald freigelassen wurde, die Luchs-Waise Labka aus der Slowakei hat sich gut eingelebt. Sie hat – wie das Luchs-Team der Stiftung dokumentieren konnte – bereits erfolgreich mehrere Rehe gerissen. Dabei hat Labka inzwischen einen Bereich von ihrem Freilassungsort bei Waldleiningen bis fast zur Höhe von Merzalben erkundet.

Auf der Projekt-Homepage www.luchs-rlp.de ist ein Video von Alosa bei der Freilassung zu sehen.