Mainz – Der Minister des Innern und für Sport, Roger Lewentz, überreichte am 22.01.2018 vier Bewilligungsbescheide für Zuwendungen zur städtebaulichen Erneuerung an den Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling. Insgesamt belaufen sich die Zuweisungen, die jeweils in Teilmargen bis 2021 zugewiesen werden, auf insgesamt 10,785 Mio. Euro. Davon entfallen auf Bundesfinanzhilfen 5,551 Mio. Euro und auf Landesmittel 5,124 Mio. Euro.
Oberbürgermeister Michael Ebling dankte dem Innenminister für die Zuschussbescheide:
„Wir danken Bund und Land für die spürbare Unterstützung in verschiedenen essentiellen Bereichen. Die Zuwendungen sind überaus hilfreich und bringen uns einerseits bei der infrastrukturellen Fortentwicklung der Innenstadt – der Aufwertung der Bahnhofstraße folgt nun die Große Langgasse – massiv weiter. Zugleich können wir mit weiteren Mitteln der ,Sozialen Stadt‘ in der Neustadt und auf dem Lerchenberg sowohl städteplanerisch als auch sozialpolitisch wichtige Weichen stellen.“
Innenminister Roger Lewentz freute sich über die positive städtebauliche Entwicklung der Landeshauptstadt:
„Die Stadt Mainz hat im vergangenen Jahr unter Berücksichtigung der bereits erfolgten Förderung für Mombach insgesamt mehr als 12 Millionen Euro erhalten. Maßnahmen wie der Ausbau der Hauptstraße in Mombach oder der Bahnhofstraße in der Innenstadt stehen exemplarisch für die sichtbaren Veränderungen im Stadtbild. Es freut mich, dass die Stadt Mainz die seit 2014 laufende Landesinitiative zur Stärkung der Investitionsfähigkeit der Oberzentren, die mit einem Fördersatz von 90 Prozent ausgestattet ist, so intensiv nutzt. So kann die Stadt Mainz wichtige Vorhaben umsetzen, von denen die Bürgerinnen und Bürger profitieren.“
Aus Bundes- und Landesmitteln fließen mithin 3,272 Mio. Euro an Zuschüssen des Programms „Aktive Stadtzentren“ in die anstehende verkehrliche Umgestaltung der Großen Langgasse, die in den Jahren 2018/2019 realisiert und bereits im Februar dieses Jahres beginnen wird.
Ein weiterer Bescheid resultiert aus dem Bund-Länder-Sonderprogramm Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“. Die Baumaßnahme zur Sanierung des Neustadtzentrums erhält auf diesem Wege 3,62 Mio. Euro.
Das Neustadtzentrum wurde als ehemaliges Offizierskasino der 1930er Jahre im 2. Weltkrieg zu 70 Prozent zerstört. 1948 erfolgte der Wiederaufbau. 1981 wurde es dann an die Stadt Mainz übergeben und wird seitdem als Kinder-, Jugend-, Kultur- und Stadtteilzentrum genutzt.
Als bürgerhausähnliche Einrichtung bietet das Neustadtzentrum allen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen des Stadtteils im Alter zwischen 6 und 27 Jahren ein außerschulisches Freizeitangebot. Der große Saal sowie ein angrenzender kleiner Saal werden von den im Stadtteil ansässigen Vereinen genutzt. Bausubstanz und Technik stammen aus der Nachkriegszeit, daher soll das Neustadtzentrum mit den Landesmitteln eine grundlegende energetische Sanierung, flankiert von notwendigen Verbesserungen in puncto technische Gebäudeausrüstung, Barrierefreiheit, Standsicherheit sowie beim Brandschutz erfahren.
Ergänzend fließen weitere 3,0 Mio. Euro des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt – Investitionen im Quartier“ in die Mainzer -Neustadt – hier für den Bereich Wallaustraße / Boppstraße.
Das Umfeld der Wallaustraße wird sich in Zukunft mit der Aufstellung des Bebauungsplanes „Neuer Quartiersplatz“ erheblich verändern, es entstehen mittelfristig bis zu 500 neue Wohneinheiten und Geschäfte. Leider zeigt sich die Wallaustraße ohne gesicherte Räume für Fußgänger, die Fahrbahnoberfläche ist stark beschädigt, die Aufenthaltsqualität mangelhaft. Ziel der Planung ist die Aufwertung des Straßenraumes mit größerer Aufenthaltsqualität für den Bereich Quartiersplatz – Neubauten -Straßenraum.
Auch die Boppstraße soll als wichtigste Einkaufs- und Geschäftsstraße sowie einer der meist frequentierten Straßen der Neustadt weiterentwickelt und infrastrukturell verbessert werden.
Weitere 891.000 Euro aus Mitteln des Landes und des Bundes kommen der Gebietsentwicklung und dem Abbau sozialer Problembereiche im Stadtteil Mainz-Lerchenberg zugute.
Das Integrierte Entwicklungskonzept (IEK) von 2010 sieht die Umgestaltung der Flächen nördlich der Regerstraße samt Regenrückhaltebecken in Form eines „Stadtteilparks“ vor. Neben der räumlichen Vernetzung und ökologischen Aspekten spielt im Rahmen dieser Maßnahme auch die soziale Komponente eine erhebliche Rolle. Der Stadtteil Lerchenberg weist eine besondere demografische Struktur auf – der prozentuale Seniorenanteil ist im Stadtvergleich am höchsten. Gleichzeitig leben hier die meisten Familien mit Kindern im zentralen Bereich des Stadtteils Lerchenberg-Mitte – und somit in der Nähe des Planungsstandorts.