Spielekonsolen, Mobil- und Handheld-Geräte und PC bilden die Grundlage für die Gaming-Landschaft Deutschlands im Jahr 2018. Im Online Gaming lassen sich einige interessante Statistiken und Trends erkennen. Diese orientieren sich insbesondere zunehmend im mobilen Sektor.
Genre-Highlights beeindrucken mit Vielseitigkeit
Der Blick auf die Highlights der verschiedenen Online Gaming Genres sorgt für teils beeindruckende Zahlen. Seit Chris Moneymaker durch seine Online-Qualifikation zum Main Event der World Series of Poker für riesige Aufmerksamkeit sorgte, finden sich immer mehr Interessenten am Poker-Boom. Die unzähligen Online-Casinos kommen dem Verlangen zuverlässig nach. Sowohl mit dem PC als auch per Mobilgerät sind die modern designten Poker-Varianten aufrufbar. Besonders beliebt sind dabei die technisch gut umgesetzten Live-Tische, die einen zunehmenden sozialen Faktor in das Spiel hineinbringen. Alle am Tisch präsenten Personen können sich per Webcam gegenseitig sehen und miteinander kommunizieren. Durch die Möglichkeit, mit Echt- oder Spielgeld anzutreten, bieten sich allen Spielern die gewünschten Optionen. Die Entwicklung der Virtual Reality könnte hier ebenso einen Einfluss besitzen.
Eines der größten – wenn nicht das größte – Mobile-Games der Welt heißt Clash of Clans. Laut aktueller Statistiken existieren mittlerweile über 165 Millionen Spieler. In Deutschland sind momentan immerhin 36.655 Clans registriert. Damit gehört die Bundesrepublik zu einer der aktivsten Nationen beim für Android und iOS verfügbaren Multiplayer-Spiel. Hinsichtlich des Umsatzes ist das Spiel der größte Gewinn, den sich eine Entwicklerfirma nur wünschen kann. 2015 generierte das Spiel einen Umsatz von 1,5 Millionen Dollar pro Tag für Supercell. Wenig überraschend hielt sich das Spiel somit auf dem ersten Platz der jeweiligen Stores.
Auf dem PC liegt die Blütezeit des MMORPG-Klassikers World of Warcraft mittlerweile in der Vergangenheit. Die Anzahl der aktiven Abonnenten nahm bis zur letzten Veröffentlichung im dritten Quartal des Jahres 2015 kontinuierlich ab. Zu jenem Zeitpunkt waren „nur“ noch 5,5 Millionen Spieler regelmäßig aktiv, was nicht vergleichbar mit der Hochzeit inklusive 12 Millionen Spielern ist. Dieser Rekord wurde durch Activision Blizzard 2010 erreicht. Der Beginn mit 1,5 Millionen Gamern in 2005 war bereits vielversprechend, doch der Siegeszug fiel schließlich doch etwas größer als erwartet aus. Nach dem Erreichen des Höchstwertes 2010 begannen die Abo-Zahlen konstant zu fallen. Diverse Erweiterungen sollten für eine Rückkehr der Spieler sorgen, was jedoch laut Medienberichten nur mäßigen Erfolg hatte. Trotzdem bleibt World of Warcraft eines der beliebtesten Spiele in der Geschichte und kann auf eine riesige Fanbasis blicken.
Wer spielt in Deutschland?
Die wichtigste Frage zur Untersuchung der Gaming-Gewohnheiten der Deutschen ist recht einfach gefunden. Wer spielt eigentlich in Deutschland? Wie sehen die demografischen Entwicklungen im Gaming-Sektor aus? Um dieser Frage nachzugehen, geht der Blick zu den vom Deutschen Spielindustrie-Verband BIU veröffentlichten Zahlen, die aufgrund von Recherchen der GfK zusammengetragen wurden. Das Gaming kristallisierte sich dabei als eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Bürger in der Bundesrepublik heraus. Fast jeder zweite Deutsche spielt demnach regelmäßig auf dem PC oder einem anderen Endgerät Videospiele. In Zahlen handelt es sich dabei aktuell um 34,3 Millionen Staatsbürger.
Überraschend ist dabei, dass 47% der Gamer weiblich sind, während nur die geringfügige Mehrheit von 53% männlich ist. Total existieren somit 16,2 Millionen weibliche und 18,1 Millionen männliche Spieler aller Alter. Stichwort Alter: Dieses steigt mit zunehmender Entwicklung auf dem Gaming-Markt nach wie vor an. Der durchschnittliche Gamer ist laut Statistiken mittlerweile 35 Jahre alt (Anstieg um 0,5 Jahre seit der letzten Erhebung). Insbesondere die Altersgruppe 50+ besitzt dabei einen großen Anteil der Statistik. 8,7 Millionen Männer sowie Frauen bilden einen Gesamtanteil von 25%. Der Grund hierfür liegt in den ersten massentauglichen Spielen, die in der Jugend der 50+ Generation erschien. Insofern ist laut Experten mit einer weiteren moderaten Zunahme des Durchschnittsalter in den kommenden Jahren zu rechnen. Hilfreich sind dabei die in steigender Anzahl veröffentlichten Spiele mit intuitiver Steuerung, welche älteren Generationen besonders entgegen kommen.
PC dominiert, doch Mobilgeräte greifen an
Beim Blick auf die bevorzugten Endgeräte sowie Plattformen zum Gaming steht der PC nach wie vor an erster Stelle und dominiert die Zahlen deutlich. Trotz steigender Exklusivität der größten Titel auf Konsolen aufgrund von gestiegenen Hardware-Anforderungen bleiben es meist jene Spiele mit einer deutlich höheren Anzahl an Steuerelementen, zum Beispiel aufwendige Simulationen à la Football Manager, MMORPGs wie World of Warcraft oder Strategieklassiker wie Civilization, welche die PC-Spieler anziehen. Insgesamt spielen 54% aller regelmäßig Aktiven auf dem PC oder Laptop. Trotz der für Jahre zementierten Spitzenposition muss die traditionellste Plattform Einbußen in der Spielerzahl hinnehmen. Innerhalb eines Jahres ging die Zahl um 1,4 Millionen zurück.
Insbesondere die Current-Gen Konsolen von Playstation und Xbox sind dafür verantwortlich, dass die Zahlen der PC-Gamer sinken. Bereits angesprochen waren die exklusiven Inhalte, welche durch Virtual Reality nochmals aufgewertet werden. Dem Faktor VR wird in der Zukunft mit Fortschritt der Technik noch eine weit höhere Bedeutung zukommen. Insgesamt 15,6 Millionen Spieler nutzen die modernen Konsolen (+1 Million). Nintendo bringt mit Switch und 3DS ebenfalls neue Produkte auf den Markt, die Gamer in bestimmten Marktsegmenten ansprechen. Handheld-Geräte bleiben dabei in Absatz und Nutzerzahlen konstant. Der aktuell entscheidendste und am meisten umkämpfte Markt ist der mobile: Smartphones bieten eine immer bessere Hardware-Grundlage und kommen der überall per Multiplayer verfügbaren Spieleidee am nächsten. Das denken sich auch die 17,2 Millionen Nutzer (+700.000), zu denen sich noch 11,5 Millionen an den Tablets (+1 Million) gesellen.
Letztlich lässt sich der Gamer in Deutschland klar umschreiben. Es existiert keinerlei großer Unterschied im Hinblick auf das Geschlecht der Gamer, während das Alter nach wie vor steigend ist. Insbesondere die Altersklasse 50+ profitiert dabei von vielen Neuerungen und mehr Intuition. Bei den Spielen selbst ist kein allzu großer Unterschied zu anderen Ländern festzustellen. Auch in Deutschland sind große Spiele wie Poker im Casino, Clash of Clans oder WoW äußerst beliebt.