Speyer / Karlsruhe – Das Regierungspräsidium Karlsruhe plant, die B 39-Rheinbrücke bei Speyer (Salierbrücke) ab Anfang 2019 zu sanieren und zu ertüchtigen. Bezüglich der Umsetzung der Baumaßnahme fanden jetzt erste Gespräche mit den Verkehrsbehörden und betroffenen Kommunen statt.
Die Brücken der Landes- und Bundesfernstraßen kommen in die Jahre und müssen deutlich mehr Lasten tragen, als bei Ihrem Bau vorausgesetzt. Der Bund hat daher bereits seit einiger Zeit ein Nachrechnungsprogramm gestartet, um die wichtigen Brücken auf Ihre Zukunftsfähigkeit und Tragfähigkeit zu prüfen.
Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat die Nachrechnung B 39-Rheinbrücke bei Speyer nun abgeschlossen. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Brücke erhebliche Defizite in Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit aufweist und daher dringend Maßnahmen zu Erhöhung der Standsicherheit ergriffen werden müssen. Neben den offensichtlichen Schadstellen auf der Brückenoberfläche bestehen insbesondere an der Vorlandbrücke aus Beton deutliche Schwachpunkte im Brückentragwerk.
Die Folge ist, dass die Brücke nicht nur saniert, sondern bis auf den tragenden Beton rückgebaut und verstärkt (ertüchtigt) werden muss. Im Zuge dieser Maßnahme wird die gesamte Brücke auch hinsichtlich der Sicherheits- und Entwässerungseinrichtungen auf den Stand der Technik gebracht. Da auch während der Bauarbeiten die mangelnde Tragfähigkeit der Brücke beachtet werden muss, können viele Tätigkeiten nur in statisch abgestimmten begrenzten und alternierend abgeordneten Abschnitten ausgeführt werden.
Die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen erfolgt durch das Baureferat Heidelberg des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Dort wurden in den letzten Wochen verschiedene Bauabläufe untersucht und optimiert. Auch unter diesen optimierten Abläufen muss jedoch von einer Bauzeit von 20 Monaten ausgegangen werden. Zur Ausnutzung der geeigneten Jahreszeit soll dabei mit den Abbrucharbeiten bereits im Januar 2019 begonnen werden. Der Abschluss der Bauarbeiten ist im November 2020 vorgesehen.
In ersten Gesprächen wurden nun die Verkehrsbehörden und betroffenen Kommunen über die baulichen sowie verkehrlichen Randbedingungen informiert und die verschiedenen Möglichkeiten des Bauablaufs gemeinsam erörtert. In den Gesprächen herrschte Einigkeit, dass bei diesen Randbedingungen die Ertüchtigung der Brücke zeitnah erfolgen sollte, um Unwägbarkeiten in der weiteren Entwicklung des Brückenzustands auszuschließen. Außerdem ist eine Vollsperrung der Brücke für den öffentlichen Kraftfahrzeugverkehr in der Bauzeit nicht zu umgehen und führt zudem zu erheblichen Bauzeitverkürzungen.
Damit die Umleitung über die A 61 möglichst reibungslos funktioniert, werden nun die erforderlichen Umleitungsstrecken und die verschiedenen Einfahrtsstrecken in die Stadt Speyer auf verkehrliche Engstellen untersucht, damit bereits vorab Verbesserungen geplant werden können.
Für den Fuß- und Radverkehr soll eine Querung der Rheinbrücke auch während des Baus jederzeit möglich bleiben. Zusätzlich wird die Möglichkeit geprüft, den Rettungskräften im Einsatzfall die Querung der Brücke durch die Baustelle in beide Fahrtrichtungen zu ermöglichen.
Während der eigentlichen Brückenbauarbeiten sind im Schatten dieser Maßnahme weitere flankierende bauliche Verbesserungen geplant. So soll das Niederschlagswasser aus dem Brückenbereich nicht mehr wie bisher direkt in den Rhein geleitet werden. Auf Speyerer Seite kann hierzu eine bereits vorhandene Wasserableitung ausgebaut werden. Auf Altlußheimer Seite muss jedoch ein eigenes Versickerungsbecken erstellt werden.
Zusätzlich wird der Straßenknoten B 39 / L 722 am Lußhof umgebaut. Dies ist während der Brückensperrung ohne nennenswerte zusätzliche Verkehrsbehinderungen möglich.
Für die Bürger werden im Sommer auf beiden Rheinseiten Informationsveranstaltungen durchgeführt, in denen die Baumaßnahme und das weitere Vorgehen erläutert und Fragen beantwortet werden.
Erste Informationen stehen in den nächsten Tagen im Internet zur Verfügung.