Bruchsal – Während die genaue Anzahl an Asylbewerbern, die in den nächsten Monaten in Bruchsal untergebracht werden müssen, noch unklar ist, steht fest, dass es zu einem starken Anstieg kommen wird.
Das sagte der Erste Landesbeamte Knut Bühler bei der Flüchtlingskonferenz am 13. Juli 2015 im Bruchsaler Bürgerzentrum.
Laut der letzten Prognose vom Mai werden allein in diesem Jahr rund 450.000 Asylbewerber nach Deutschland kommen. Die meisten von ihnen blieben über mehrere Jahre.
„Im Landkreis Karlsruhe gibt es mittlerweile keine Kommune mehr, die nicht schon Asylbewerber unterbringt oder sich darauf vorbereitet“, so Bühler.
In Bruchsal sollen zunächst weitere rund 80 Migrantinnen und Migranten untergebracht werden. Insgesamt gehe der Kreis von 351 Plätzen in Gemeinschaftsunterkünften aus, die in der Großen Kreisstadt noch geschaffen werden müssen – 185 sind bereits vorhanden. Als zukunftsträchtige Standorte nannte Bühler das sogenannte Reis-Areal in der Grabener Straße sowie das Stegwiesen-Areal, sobald das dortige Jobcenter ins neue ADAC-Haus umgezogen ist. Sozialdezernent Peter Kappes vom Landratsamt wies darauf hin, dass ungefähr die Hälfte aller in den Gemeinschaftsunterkünften des Kreises wohnenden Asylbewerber unter 25 Jahre alt sei. Bruchsals Fachbereichsleiter für Bildung, Soziales und Sport Patrik Hauns versicherte, dass die Stadt hinsichtlich Kindergartenplätzen und Vorbereitungsklassen gut aufgestellt sei.
Uwe Mangang von der Polizei Bruchsal betonte, dass die Anwesenheit von Asylbewerbern bislang keinerlei negative Auswirkungen auf die Kriminalitätsrate in der Kommune gehabt habe. Und auch die Ehrenamtskoordinatoren Rolf Gerken und Martin Kramer wussten ausschließlich Positives von ihrer Arbeit mit den Flüchtlingen zu berichten.
Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick dankte allen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement. „Ich freue mich, dass Menschen aus allen Bereichen der Zivilgesellschaft heute Abend hier sind, um sich zu informieren und zu beraten. Gemeinsam werden wir auch die kommenden Herausforderungen meistern.“ Sie appellierte an die Bevölkerung, sich ehrenamtlich in der Flüchtlingsbetreuung einzusetzen sowie der Verwaltung leer stehende und freie werdende Wohnungen zu melden.