Nürnberg / Berlin – Geschichten und Fachvorträge zur Eisenbahn. Angebote für Schulklassen und Familien. Einmalige Fahrzeugschauen in Nürnberg, Koblenz und Halle. Das Team des DB Museums hat sich für 2018 einiges vorgenommen. Museumsdirektor Dr. Oliver Götze stellte in Nürnberg das Programm vor. Unbestrittener Höhepunkt ist die Wiedereröffnung der modernisierten Ausstellungsbereiche zur deutschen Teilung unter dem Titel „Im Deutschland der zwei Bahnen“. Nach zweijähriger Schließzeit und völliger Neugestaltung wird dieser Teil der Dauerausstellung ab dem 7. Juni 2018 wieder zu sehen sein.
Dr. Oliver Götze: „Mit über 600 Exponaten auf über 600 Quadratmetern wird das DB Museum die bundesweit größte Schau zur deutsch-deutschen Verkehrsgeschichte nach 1945 zeigen. Die Rolle der Eisenbahn in West und Ost während der Teilung könnte unterschiedlicher nicht sein. Wir laden unsere Besucher ein, dieses Kapitel unserer Geschichte neu zu entdecken.“
Schienenlegenden aus West und Ost: „TEE“ und „Vindobona“ erstmals gemeinsam in Nürnberg zu sehen
Mit dem neu gestalteten Ausstellungsbereich „Im Deutschland der zwei Bahnen“ erzählt das DB Museum von der Epoche der deutschen Teilung zwischen Weltkriegsende 1945 und Mauerfall 1989. Vier Jahrzehnte standen sich in Deutschland zwei einander feindliche Gesellschaftssysteme gegenüber. Die politischen Gegensätze prägten auch die Rolle der Eisenbahn und führten zu einer unterschiedlichen Sicht auf Verkehr und Mobilität.
Mit der Eröffnung der Schau Anfang Juni bietet das DB Museum eine Reihe von Vorträgen, Führungen und Workshops an. Zudem sind ein Kinoabend mit historischen Werbefilmen und ein kulinarischer Rundgang mit Original-Gerichten aus den Speisewagen von Reichsbahn und Bundesbahn geplant. Mit den legendären Dieseltriebzügen „TransEuropExpress“ und „Vindobona“ werden ab Juli 2018 zudem zwei Legenden der Schiene erstmals gemeinsam auf dem Nürnberger Museumsgelände zu sehen sein. Beide Fernverkehrszüge waren wegweisend für die Entwicklung des Schienenverkehrs der 1950er und 1960er Jahre in Ost und West.
Älteste betriebsfähige E-Lok der DB kehrt zurück
Auch in den Standorten Koblenz und Halle wird es viel Bewegung geben. So werden nach umfangreicher Restaurierung zwei legendäre Fahrzeuge wieder aufs Gleis gesetzt: die Elektrolokomotiven E 69 004 und 103 001. Sie werden unter anderem beim Sommerfest in Koblenz zu sehen sein (16./17. Juni), das unter dem Motto „50 Jahre Baureihe 218 und 60 Jahre elektrischer Zugbetrieb Koblenz – Köln“ steht. Mit der E 10 121 erhält die erhaltene Lok des damaligen Eröffnungszuges einen großen Auftritt. Auch das DB Museum Halle wird zum Sommerfest (25./26. August) eine große Schau von Diesellokomotiven zeigen und Schienenlegenden der DDR-Reichsbahn aus den Depots holen.
Sonderausstellung im November: „Geheimsache Bahn“
Als weiteres Highlight plant das Nürnberger DB Museum für den Herbst eine Sonderausstellung: Unter dem Arbeitstitel „Geheimsache Bahn“ vereint das Museumsteam Mythen, Legenden und Skandale aus 200 Jahren Eisenbahngeschichte und wird dabei auch manchen „Fake Fact“ aufklären.
Rückblick 2017: Erneutes Besucherplus in Koblenz und Halle
Im Rahmen des Jahrespressegesprächs zog Museumsdirektor Dr. Oliver Götze außerdem Bilanz zum vergangenen Jahr. Insgesamt 214.300 Besucher kamen 2017 in die drei Sammlungen. Aufgrund von Sanierungsarbeiten im Nürnberger Stammhaus wurden mit 165.798 Gästen (2016: 189.143) wie erwartet weniger Besucher gezählt. Demgegenüber konnten die beiden Depotstandorte Koblenz und Halle erneut ein Besucherplus verzeichnen: Nach Koblenz kamen rund 36.000 Gäste und damit so viele wie nie zuvor (2016: 35.000). Das DB Museum in Halle/Saale konnte erstmals 10.600 Besucher begrüßten. Publikumsmagnete waren vor allem die Sommerfeste der beiden Standorte (Koblenz: 7.900 Besucher; Halle: 4.500 Gäste). Das Nürnberger Haus erlebte besonders zur „Blauen Nacht“ im Mai 2017 einen Besucheransturm (rund 8.000 Gäste).