Bad Kreuznach – Rund achtzig ehrenamtliche Einsatzkräfte von Deutschem Rotem Kreuz, Arbeiter Samariter Bund und Maltesern sorgten für die medizinische Betreuung der Kreuznacher Narrenfahrt.
Insgesamt zieht man bei der Einsatzleitung im DRK-Kreisverband ein durchweg positives Fazit des Großeinsatzes. Für den zweiten großen Sanitätsdienst an Fastnacht hatten die Hilfsorganisationen insgesamt vierzehn mobile Einsatzteams, fünf Rettungswagen und sechs Krankenwagen sowie vier Notärzte für die Veranstaltung bereitgestellt.
Den ersten Einsatz hatten Helfer des Roten Kreuzes bereits vor Zugbeginn. Sie kamen zufällig zu einem schweren Verkehrsunfall im Brückes in Bad Kreuznach hinzu und konnten den Rettungsdienst bei der Versorgung des Schwerverletzten unterstützen. Zudem sorgten die Ehrenamtlichen für den Transfer der Crew des Rettungshubschraubers zur Einsatzstelle. Im Anschluss an die gemeinsame Versorgung mit dem Rettungsdienst, wurde der Patient dann mit schweren Verletzungen in die Universitätsmedizin nach Mainz geflogen.
Wiederbelebung durch Ersthelfer
Im Verlauf der Narrenfahrt versorgten die Einsatzkräfte insgesamt 49 Besucher, wovon 29 zur stationären Weiterbehandlung in Kreuznacher Krankenhäuser eingeliefert wurden. Großes Glück hatte ein Mann, der im Bereich der Bahnstraße zusammenbrach und erfolgreich wiederbelebt werden konnte.
„Dass die Ersthelfer um den Patienten herum so schnell mit der Wiederbelebung begonnen haben, hat dem Mann sehr wahrscheinlich das Leben gerettet. Dafür danke ich allen Helfern ganz herzlich und spreche ihnen meine Anerkennung aus. Dieser Fall zeigt erneut, wie wichtig es ist, sich in Erster-Hilfe auszukennen.“
betont der Bereitschaftsarzt des DRK, Dr. Christian Schulze. Der Mann wurde nach der rettungsdienstlichen Erstversorgung in einem Kreuznacher Krankenhaus intensivmedizinisch weiterbehandelt. Glücklicherweise kam es zu keinen weiteren schweren Notfällen oder lebensbedrohlichen Verletzungen.
Erfolgreiche Technikpremiere: DRK testet Live-Ortung von Einsatzteams
Erstmals testete man beim Roten Kreuz ein System zur Live-Ortung der mobilen Einsatzteams. Die neue Technik, welche mit GPS funktioniert, ermöglicht der Einsatzleitung Rettungsfahrzeuge und Einsatzteams metergenau und in Echtzeit zu orten. Somit ist man im Notfall in der Lage direkt zu sehen, welches Einsatzteam sich am nächsten zum Einsatzort befindet und spart so die Abfrage des Standortes. Möglich macht die neue Technik eine Applikation namens „Mobile Lagekarte“. Hier sind alle Einsatzteams und Fahrzeuge genau verzeichnet.
„Das Besondere an diesem System ist, dass wir nun auch in der Lage sind Fußtrupps zu orten und schnell einzusetzen. Bisher ging dies nur mit Rettungsfahrzeugen, die über die Integrierte Leitstelle geortet werden. Das neue System nutzt vor allem den Patienten, die nun noch schneller Hilfe von unseren Einsatzkräften erhalten.“
resümiert Markus Wolffs aus der DRK-Einsatzleitung. Damit die Einsatzteams geortet werden können, installiert ein Sanitäter eine spezielle App auf einem Smartphone. Diese verbindet sich dann mit der Lagekarte der Einsatzleitung und zeigt genau, welches Team sich wo befindet. Zudem wird auch noch übermittelt, ob das Team einsatzbereit, auf dem Weg zum Patienten oder bereits dort angekommen ist. Auch die Qualifikation der Teammitglieder und die Größe des Einsatzteams werden übermittelt. Spätestens am Kreuznacher Jahrmarkt plant das DRK den flächendeckenden Einsatz des neuen Systems.
„Mit dem Einsatz an der Kreuznacher Narrenfahrt sind wir sehr zufrieden. Auch heute war die Stimmung unter den Helfern und Narren großartig. Viele Besucher dankten unseren Einsatzkräften für deren Engagement – das ist sicher nicht selbstverständlich und freut uns natürlich sehr,“
freut sich DRK-Einsatzleiter Thomas Decker am späten Abend nach dreizehn Stunden Einsatzzeit.