Hoffenheim: „Gut verteidigen“

Tabellenführer kommt ins Dietmar-Hopff-Stadion

Sinsheim – Zum ersten Spiel der Rückrunde 2017/18 empfängt die TSG am Sonntag (17 Uhr) den VfL Wolfsburg im Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim. Gegen den Tabellenführer der Allianz Frauen-Bundesliga will sich die Mannschaft von Chef-Trainer Jürgen Ehrmann bestmöglich präsentieren. Die Partie wird live auf Sport1, DFB-TV und TELEKOM SPORT übertragen.

Trainer Jürgen Ehrmann über…

…den Gegner:

Der VfL Wolfsburg hat in der Allianz Frauen-Bundesliga zwei Punkte mehr gesammelt als der SC Freiburg, ist jedoch nochmals eine ganze Klasse stärker als unser Pokal-Gegner. 14 Spielerinnen aus Wolfsburg waren im vergangenen Sommer bei der Europameisterschaft, im Kader stehen im Grunde ausschließlich Nationalspielerinnen. Darunter sind zahlreiche Ausnahmespielerinnen, mit Almuth Schult im Tor angefangen über Nilla Fischer bis hin zur Offensive mit Caro Hansen, Ewa Pajor oder Pernille Harder. Für die Wölfinnen ist es wie für uns der erste Auftritt in der Liga in diesem Jahr. Nach der Vorbereitung und ihrem Trainingslager in Portugal werden sie mit hundertprozentiger Spannung ins Spiel gehen und auch während der Partie keinen Gang rausnehmen.

…das Personal:

Für Ricarda Schaber und Lina Bürger ist es nach langer Verletzungspause gut, dass sie im Zweitligateam auf gutem Niveau Spielpraxis sammeln können. Bis auf Dóra Zeller und Martina Tufekovic (beide Reha nach Kreuzbandriss) werden uns nach dem aktuellen Stand am Sonntag alle Spielerinnen zur Verfügung stehen.

…die sportliche Situation:

Das Pokal-Aus tut immer weh, schließlich hat man keine Chance zur Wiedergutmachung. Wir haben die Niederlage am Sonntag im Training nochmal besprochen. Unter dem Strich war es kein Spiel, mit dem wir komplett unzufrieden sein müssen, mit einem Blick auf die Statistiken hat sich aber auch gezeigt, dass Freiburg eben einen Tick besser war. Da spielt auch die Erfahrung eine große Rolle. Deshalb wird auch die Partie gegen den VfL Wolfsburg, der viele gestandenen Nationalspielerinnen in seinen Reihen hat, eine sehr schwere Aufgabe. Wir müssen realistisch sein: Wolfsburg hat andere Ziele als wir, verfolgt diese mit einem anderen Konzept als wir. Das darf aber keine Ausrede sein. Wichtig wird sein, dass wir am Sonntag gut verteidigen. Unsere Ziele werden sein, uns besser zu präsentieren als im Hinspiel, im torgefährlichen Raum eine gute Zuordnung zu haben und entschlossen zu stören und unser Bestmöglichstes abzuliefern. Dazu bedarf es einem selbstbewussten Auftritt der Mannschaft.

Die bisherigen Duelle:

Beim VfL Wolfsburg kassierte die TSG im September nach guter Sommervorbereitung eine ernüchternde Auftaktniederlage. Nach einer halben Stunde ohne Gegentore klingelte es bis zum Schlusspfiff gleich sechs Mal im Kasten der Hoffenheimerinnen. Dass das Team von Chef-Trainer Jürgen Ehrmann mit dem Champions League-Viertelfinalist mithalten kann, bewies es allerdings in der vergangenen Saison. Im Dietmar-Hopp-Stadion entwickelte sich eine spannende Partie, die Alexandra Popp mit einem Treffer in der 88. Minute für Wolfsburg entschied (1:2).

Die Form des Gegners:

Nur eine Niederlage kassierten die Wölfinnen an den ersten elf Spieltagen der Saison 2017/18, dem stehen neun Siege und ein Unentschieden gegenüber. Und die bisherigen Leistungen deuten an: Der VfL steuert mit viel Dampf auf die zweite Deutsche Meisterschaft in Folge zu. Diese Ambitionen unterstreicht auch eine Neuverpflichtung im Winter. Vom schwedischen Top-Team Linköpings FC wechselte Claudia Neto zu den Wölfinnen. Die erste Pflichtspiel-Herausforderung meisterte die Mannschaft von Chef-Trainer Stephan Lerch ebenfalls mit Bravour. Im Achtelfinale des DFB-Pokals schlug der VfL den Zweitligisten BV Cloppenburg mit 5:0 (2:0).


2. Liga: Rückrundenstart in Köln

Auch für das Zweitligateam beginnt am Sonntag (14 Uhr) die Rückrunde. Zum Start in die zweite Saisonhälfte in der 2. Bundesliga Süd reist die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht zum 1. FC Köln II. Das Hinspiel gegen den Tabellenvorletzten gewann die TSG II mit 4:1 (3:1).

Siegfried Becker und Lena Forscht über…

…den Gegner:

Der 1. FC Köln II scheint sich als Aufsteiger mittlerweile an das Tempo in der 2. Bundesliga gewöhnt zu haben. Dafür sprechen auch die Punkte, die sie gegen Ende der Vorrunde geholt haben. Die Anpassungsphase ist vorbei. Wir wissen nicht einzuschätzen, ob sich die Kölnerinnen vorrangig auf die Defensive konzentrieren werden oder auch auf viel Offensivkraft setzen werden. Die Mannschaft aus Köln hat gezeigt, dass sie auch gegen Teams von der Tabellenspitze punkten können, deshalb sind wir gewarnt.

…das Personal:

Klara Gorges trainiert nach ihrer krankheitsbedingten Pause wieder. Dafür ist nun Alicia Schinko angeschlagen. Auch Torhüterin Ann-Kathrin Dilfer hat diese Woche noch nicht trainiert. Sie hat mit muskulären Problemen zu kämpfen. Ausfallen werden neben Anna Hausdorff, Helena Pasmakis und Selina Häfele (alle Reha nach Kreuzbandriss) auch weiterhin Annika Köllner (Knieprobleme) und Jessica Ströbel (Achillessehnenreizung).

…die sportliche Situation:

Wir reisen als Favorit zum 1. FC Köln II. Dieser Rolle wollen wir beim Rückrundenauftakt auf jeden Fall auch gerecht werden. Wir haben zuletzt im Nachholspiel gegen Wetzlar gezeigt, was wir können. Daran wollen wir in Köln anknüpfen. Wir werden unseren Gegner nicht unterschätzen, denn die Saison hat schon oft genug gezeigt, dass in dieser Liga jeder gegen jeden punkten kann. Unser Ziel ist ein souveräner Auftritt und damit auch drei Zähler. Damit werden wir immer näher Richtung eingleisige 2. Bundesliga rücken. Wenn wir in den nächsten Spielen genug Punkte holen, können wir dem ganzen entspannt entgegenblicken und uns nochmal neue Ziele setzen.

Die bisherigen Duelle:

Mit 4:1 (3:1) gewann die TSG II die Hinrunden-Partie gegen den 1. FC Köln II. Dabei erzielte Annika Eberhardt bereits nach fünf Minuten die Führung, Franziska Harsch legte nur zwei Zeigerumdrehungen später zum 2:0 nach. Gegen den Aufsteiger verpasste die TSG anschließend trotz guter Chancen den dritten Treffer. Nach einer halben Stunde kassierte die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht das 1:2, agierte aufgrund einer roten Karte für Anna Hausdorff zudem in Unterzahl. Davon ließ sich die TSG allerdings nicht beirren, Jana Beuschlein stellte noch vor der Halbzeit den alten Abstand wieder her (38.), Paulina Krumbiegel traf kurz vor Schluss zum 4:1 (87.).

Die Form des Gegners:

Im letzten Spiel vor der Winterpause feierte der 1. FC Köln II seinen ersten Saisonsieg. Dass der Aufsteiger nach einem knappen halben Jahr Eingewöhnungszeit in der 2. Bundesliga Süd in die Spur gefunden hat zeigt auch der Punktgewinn gegen Tabellenführer FC Bayern München II (1:1) am 10. Spieltag. Mit acht Zählern bleibt für die Kölnerinnen derzeit dennoch nur der elfte Rang, der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt jedoch nur drei Punkte.


Beck mit DFB zum SheBelieves Cup

Mit Sharon Beck steht nach Kristin Demann zum zweiten Mal eine Spielerin der TSG Hoffenheim im Kader der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Bundestrainerin Steffi Jones nominierte die Mittelfeldspielerin, die seit 2016 im Kraichgau spielt, für den SheBelieves Cup in den USA (2. bis 7. März). Ebenfalls auf Länderspielreise geht es für Nicole Billa (Österreich) und Sophie Howard (Schottland).

Keine einzige Spielminute verpasste Sharon Beck in der Hinrunde der laufenden Saison in der Allianz Frauen-Bundesliga. Ihre konstanten Leistungen im zentralen Mittelfeld registrierte auch Bundestrainerin Steffi Jones und berief die 22-Jährige in den Kader für den SheBelieves Cup in den USA (2. bis 7. März). „Die Nominierung war eine große Überraschung“, so Beck. „Ich habe mich sehr gefreut und will mich im Rahmen des gut besetzten Turniers durch meine Leistung die Einladung rechtfertigen.“ Sharon Beck wechselte im Sommer 2016 zur TSG, kam in ihrer ersten Saison zu insgesamt 13 Einsätzen für den Kraichgau-Club. Nach Kristin Demann, die 2017 zum FC Bayern München wechselte, ist Beck die zweite Spielerin der TSG, die den Sprung zur Nationalelf geschafft hat.

In der Länderspielpause geht es zudem auch für Nicole Billa und Sophie Howard zur Nationalmannschaft. Während für Howard in Spanien zwei Testspiele gegen Neuseeland (2. und 6. März) anstehen, trifft Billa im Rahmen des Zypern Cups auf Tschechien, Spanien und Belgien (28. Februar bis 7. März).