Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
Weltgästeführertag 2018: Menschen, die Geschichte schrieben
Sie sind Botschafter und Frankfurt-Enthusiasten. Sie sind Geschichtensammler. Sie sind Bewahrer und Stadtbilderklärer. Sie sind Gästeführer und meist der erste Kontakt für Frankfurt-Besucher. Rund um den 21. Februar 2018 veranstalten Frankfurts Gästeführer anlässlich des Weltgästeführertages spannende Führungen unter dem Motto: Menschen, die Geschichte schrieben.
Von Samstag, 17., bis Sonntag, 25. Februar, lädt der Verein der Frankfurter Stadt- und Gästeführer zu insgesamt 13 Touren durch Frankfurt ein. Fritz Bauer, Anne Frank und Luther sind dabei Themen, aber auch die Baader-Meinhof-Gruppe und Frankfurts schönste Liebesgeschichten. Die Termine und Treffpunkte der kostenfreien Führungen sind unter http://www.frankfurter-gaestefuehrer.de im Internet gelistet. „Ein tolles Angebot auch für Touristen“, freut sich Thomas Feda, Geschäftsführer der Frankfurter Tourismus+Congress GmbH.
Wer zu einem anderen Termin in die Mainmetropole kommt, muss aber selbstverständlich nicht auf spannende und außergewöhnliche Stadtbesichtigungen verzichten. Ganzjährig bietet die Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main (TCF) Touren zu unterschiedlichsten Themen. Ab April ganz neu im Programm sind Touren durch und rund um die neue Altstadt – das DomRömer-Quartier. Ein Projekt, das Geschichte geschrieben hat und Geschichte schreiben wird. „Frankfurter Merkwürdigkeiten – Rätselhafte, kuriose und versteckte Orte rund um die Frankfurter Altstadt“ und „Steine erzählen – Geschichte und Geschichten aus Frankfurt oder Frankfurt für Fortgeschrittene“ heißen die neuen Touren, die für Gruppen in unterschiedlichen Sprachen angeboten werden. Sie beschäftigen sich mit der wechselhaften Geschichte, der toleranten Gesinnung und der Findigkeit der Frankfurter einerseits und mit Fassadenfiguren und Bauskulpturen andererseits.
Ab Juni 2018, wenn die Bauzäune am DomRömer-Quartier gefallen sind, geht es dann auch endlich in die neue Altstadt. Dann starten die öffentlichen Altstadt-Rundgänge. Die Touren durch die verwinkelten Gassen und entlang des Krönungswegs werden täglich in Deutsch und Englisch angeboten. Tickets sind online und in der Tourist Information Römer erhältlich.
Informationen zu Stadtführungen und Buchungen gibt es unter www.frankfurt-tourismus.de im Internet.
Zusammenarbeit stärken: Bürgermeister Uwe Becker empfängt litauische Delegation
Am Donnnrstag, 15. Februar, empfing Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker eine hochrangige Delegation aus Litauen, darunter der Wirtschaftsminister der Republik Litauen Virginijus Sinkevičius, und der Botschafter der Republik Litauen in der Bundesrepublik Deutschland, seine Exzellenz Darius Jonas Semaška.
Ziel des Besuches war es, die engen wirtschaftlichen Beziehungen in die Region zu vertiefen und die Zusammenarbeit zwischen deutschen und litauischen Unternehmen zu stärken. Den Auftakt bildeten Gespräche zwischen Oberbürgermeister Peter Feldmann und hochrangigen Vertretern der litauischen Regierung, die bereits im November des vergangenen Jahres stattfanden.
Bürgermeister Uwe Becker lobte den wechselseitigen Austausch und betonte die Bedeutung der europäischen Integration: „Ich freue mich sehr, dass wir zu unseren Partnern in der Europäischen Union solch gute Beziehungen pflegen. Deutschland und Litauen verbindet eine Vielzahl an Gemeinsamkeiten, nicht nur auf dem Gebiet der Wirtschaft, sondern ebenfalls in wichtigen Bereichen wie Kultur und Politik.“
Des Weiteren stellte Bürgermeister Uwe Becker die Frankfurter Wirtschaftsförderung GmbH vor, die im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main wichtige Beziehungen zu ausländischen Investoren pflegt und als Bindeglied zwischen der hiesigen Wirtschaft und der Stadt Frankfurt fungiert. Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH, verwies zudem auf die wirtschaftliche Prosperität und die fast sprichwörtliche Internationalität in der Stadt: „Frankfurt ist Anziehungspunkt für Menschen aus nah und fern. So sind derzeit 186 litauische Unternehmen im IHK-Bezirk Frankfurt am Main beheimatet. Täglich werden mehrere Direktflüge zwischen Frankfurt und Vilnius angeboten.“
Die Delegation traf sich außerdem mit dem Hessischen Minister der Finanzen, Thomas Schäfer, und besichtigte namhafte Unternehmen in der Metropolregion FrankfurtRheinMain.
Straße Alt-Nied wird attraktiver und bekommt einen grüneren Charakter
Neue Bäume am östlichen Straßenrand, ein breiterer Bürgersteig und eine übersichtlichere Verkehrsführung: In dem Sinne wird die Stadt Frankfurt am Main die Straße Alt-Nied im Stadtteil Nied grundlegend neu gestalten. Erste Vorarbeiten an den Versorgungsleitungen sind ab Ende April vorgesehen. Für die Umgestaltung der Straße insgesamt veranschlagen die städtischen Planerinnen und Planer eine Bauzeit von 16 Monaten. Während der Bauarbeiten wird es notwendig sein, die Straße Alt-Nied abschnittsweise zu sperren. Genauere Informationen dazu werden frühzeitig veröffentlicht.
Das Amt für Straßenbau und Erschließung und das Stadtplanungsamt arbeiten dabei im Zuge des Programms „Schöneres Frankfurt“ eng zusammen. Künftig wird die Fahrbahn mit einer für den Kfz-Verkehr ausreichenden Breite von vier Metern etwas schmaler ausfallen, um die Fahrgeschwindigkeit zu reduzieren. Dadurch ist so auch mehr Platz vorhanden, um die Gehwege etwas breiter zu machen. Die Autos parken nach der Umgestaltung nicht mehr am Bordsteinrand, sondern geordnet in eigens dafür angelegten Stellplätzen. Radfahrerinnen und Radfahrer können künftig auch entgegen der Fahrtrichtung durch die Straße Alt-Nied fahren. Außerdem wird die Bushaltestelle Nied Brücke unmittelbar angrenzend an den Fußgängerübergang im Bereich der Oeserstraße verlegt.
Sieben neue Laubbäume werden auf der Ostseite gepflanzt, auf der gegenüberliegenden Seite werden zudem neue Straßenleuchten errichtet. Fußgängerübergänge können künftig auch von Menschen mit eingeschränkter Mobilität problemlos genutzt werden, zudem verschwinden die Altglascontainer im westlichen Abschnitt der Straße im Wortsinne unter die Erde. Einzig die Einwurfsöffnungen sind bei diesen sogenannten Unterflurcontainern noch an der Oberfläche zu sehen.
Die städtischen Planerinnen und Planer verwenden zudem unterschiedliche Materialien, wodurch die Straße einen neuen Charakter bekommt: So werden die Stellplätze für Autos mit Basaltsteinen gepflastert und die Gehwege mit diagonal verlegten Betonplatten belegt. Die Neugestaltung der Straße hat jedoch in einer Hinsicht ihren Preis: Es fallen 15 Parkplätze weg, in der Straße stehen daher künftig insgesamt 30 Stellplätze für Fahrzeuge zur Verfügung. Dafür bekommen die Bürgerinnen und Bürger eine grundlegend neu gestaltete und attraktive Straße mit einer deutlich höheren Nutzungs- und Aufenthaltsqualität geboten.
Die meisten Flächen in der Straße, die ab Sommer bebaut werden, gehören der Stadt. Einige kleinere Flächen am Rand müssen noch gekauft werden. Straßenerneuerung und Umgestaltung kosten insgesamt rund 1,9 Millionen Euro. Die Stadt beantragt beim Land Hessen Fördermittel in Höhe von knapp 700.000 Euro.
Podiumsdiskussion: ,Effektiv helfen – aber wie?‘
Am Dienstag, 27. Februar, lädt die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town Frankfurt am Main zu einer Podiumsdiskussion ein. Das Grußwort hält der für den Fairen Handel zuständige Stadtrat Stefan Majer. Die Podiumsgäste sind Vertreter des Fairen Handels, des Effektiven Altruismus sowie einer Spendenorganisation. Die Moderation übernimmt Bernd Ludermann, Chefredakteur der Zeitschrift Welt-Sichten aus Frankfurt. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr in der Evangelischen Akademie, Römerberg 9.
,Hält das?‘: Restauratorin führt zur ,Entre Terra e Mar‘ im Weltkulturen Museum
Das Weltkulturen Museum lädt ein zur Restauratorinnenführung „Hält das?” am Mittwoch, 21. Februar, um 18 Uhr in der Ausstellung „Entre Terra e Mar. Zwischen Erde und Meer. Transatlantische Kunst“.
Wie kann pudernde Malerei berührungslos gefestigt werden? Wie können Blätter vor dem Verwelken bewahrt werden? Und wie kann gar nicht so trockenes Trockenfleisch konserviert werden? Kristina Werner, Restauratorin im Weltkulturen Museum, berichtet von ihren Aufgaben und einem nicht ganz alltäglichen Ausstellungsaufbau.
Werner, die ihr Studium „Restaurierung und Konservierung von Kunst und Kulturgut“ in Köln mit dem Abschluss Master of Arts beendete und sich auf Objekte aus Holz und Werkstoffen der Moderne spezialisiert hat, ermöglicht den Besuchern einen etwas anderen Blick auf die Ausstellung.
Der Ausstellungseintritt beträgt 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Die Führung am Schaumainkai 29 ist kostenlos.
Das Sicherheitsmobil unterwegs in Frankfurt
Das Sicherheitsmobil des Ordnungsamtes kommt nach Schwanheim. Zu finden sind die Stadtpolizisten am Montag, 19. Februar, von 10 bis 13 Uhr in der Schwanheimer Bahnstraße.
Bei diesem Termin stehen die Mitarbeiter der Stadtpolizei für alle Fragen rund um die Themen Sicherheit und Ordnung, Abfall-, Umwelt- und Naturschutz, den Zuständigkeiten von einzelnen Behörden und dem Tätigkeitsspektrum des Ordnungsamtes zur Verfügung. Während sich zwei Bedienstete auf Fußstreife begeben, steht ein Mitarbeiter am Fahrzeug für Anliegen und Fragen der Bürger bereit.
Eröffnung Junges Museum Frankfurt
Nach über zehn Jahren Sanierungs- und Bautätigkeit ist mit der Eröffnung des Jungen Museums das Museumsquartier Historisches Museum Frankfurt fertig gestellt worden. 2008 wurde das Kindermuseum für die Arbeiten im Rahmen der Neukonzeption des Historischen Museums an die Hauptwache verlegt und zieht nun, wenige Monate nach seinem 45. Geburtstag, mit anderem Namen an den Ort zurück, an dem es am 7. November 1972 eröffnet wurde.
Junges Museum und Historisches Museum bilden fortan zusammen einen lebendigen und anregenden Kulturort für die ganze Familie. Oberbürgermeister Peter Feldmann sagt dazu: „Frankfurt ist eine Stadt, in der – im Vergleich zu anderen Großstädten – besonders viele Kinder und Jugendliche leben. 16 Prozent der Frankfurter/innen sind unter 18 Jahre alt. Die Hälfte der Frankfurter/innen stammt aus einem der 194 Staaten dieser Welt; bei den Grundschüler/innen sind es mehr als 80 Prozent. Das heißt, Frankfurt ist eine junge und internationale Stadt. Und wir wissen alle: Kinder sind unsere Zukunft! Für sie und ihre Eltern soll Frankfurt eine Stadt sein, in der man gut leben kann. Das Junge Museum im Museumsquartier trägt dazu entscheidend bei.“
Auf Ebene 0 im Gewölbe des Bernusbaus bieten Werkstätten Raum für Aktivität. In der beliebten Druckwerkstatt mit Originalen aus alten Frankfurter Druckereien wie zum Beispiel Setzschränken mit verschiedenen Schriften und mechanischen Druckpressen kann gesetzt und gedruckt werden. In der angrenzenden Werkstatt werden Papiere geschöpft. In Zinkzubern setzen die Werkstattteilnehmer/innen selbst Papierbreie an. Die dritte Werkstatt auf Ebene 0 ist das Forscherlabor, es ist neu im Programm. Hier werden Frankfurter Forscher/innen vorgestellt und man kann sich mit den Forschungsschwerpunkten von Persönlichkeiten wie Maria Sybilla Merian, Eduard Rüppell, Paul Ehrlich oder Tilly Edinger befassen.
Über dem Sonnemann-Saal hat das Junge Museum zwei weitere Ebenen zur Verfügung. Auf Ebene 2 zeigt es Sonderausstellungen, die einmal pro Jahr gewechselt werden. Den Auftakt macht die Eröffnungsausstellung „Wow! – 45 Jahre Kindermuseum Frankfurt“ (17. 2. bis 14. 9. 2018).
Auf Ebene 3 sind historische Spielräume versammelt. Der Kolonialwarenladen und die Urgroßelternküche laden zum Spielen und Erkunden exotischer Warenwelten und historischer Küchengeräte und Rezepte ein. Ein neues Angebot ist die originale Ladeneinrichtung einer Drogerie aus dem 19. Jahrhundert. In porzellanenen Apothekergefäßen werden Heilkräuter und Pflanzen aufbewahrt. Bei Workshop-Angeboten werden ihre Wirkkräfte vermittelt, Tees und Salben hergestellt. Auch wenn die Ausstellungen und Angebote des Jungen Museums vor allem für Kinder zwischen 7 und 12 Jahren ausgerichtet sind: Hier finden auch Eltern und Erwachsene viele interessante Anknüpfungspunkte und Wissenswertes.
Kulturdezernentin Ina Hartwig äußert sich begeistert über die Vielfalt der Angebote: „Kulturelle Bildung meint, dass kulturelle Erlebnisse allen, und zwar möglichst früh, ermöglicht werden. Sie bedeutet zudem Partizipation – das Sich-Beteiligen – am künstlerisch kulturellen Geschehen einer Gesellschaft. Die kulturelle Bildung gehört zur Allgemeinbildung und ist eine der Voraussetzungen für ein geglücktes Leben in persönlicher und gesellschaftlicher Hinsicht. Mit dem breiten Werkstatt- und Kreativprogramm des Jungen Museums werden beste Voraussetzungen und Raum für die Entwicklung von Fantasie und Gestaltungskraft geboten. Darüber bin ich sehr glücklich.“
Leuchtend orange ist das Logo-M des Jungen Museums. Es weist im Museumsquartier den Weg über das rote Treppenhaus im Bernusgewölbe zu den drei Ebenen. „Das Junge Museum ist mehr als eine museumspädagogische Abteilung, es ist ein Museum im Museum. Hier werden speziell für Kinder und Jugendliche Ausstellungen konzipiert und realisiert“, beschreibt Museumsleiterin Susanne Gesser das Junge Museum.
Auf die Signalfarbe Orange treffen Besucherinnen und Besucher auch in den Ausstellungen des Historischen Museums. Durch die Dauerausstellung „Frankfurter Sammler und Stifter“ und „Frankfurt Einst?“ führen Familienspuren mit insgesamt 30 interaktiven Stationen. Sie bieten die museumsuntypische Möglichkeit, Dinge anzufassen und sich spielerisch mit Themen und Objekten aus der Ausstellung zu befassen. Auch vom Jungen Museum wurden in „Frankfurt Einst?“ zwei Studierzimmer eingerichtet. Die kleinen Räume sind angefüllt mit Objekten und laden dazu ein, sich vertiefend mit einzelnen Fragestellungen zu beschäftigen. Museumsdirektor Jan Gerchow erläutert: „In knapp zehn Jahren zeigte das Kindermuseum an der Hauptwache sieben Ausstellungen und erreichte über 350.000 Besucher/innen. Die erfolgreiche Arbeit und Erfahrung zeigt sich in der Konzeption des Museumsquartiers mit den Angeboten in den Dauerausstellungen. Mit der Eröffnung des Jungen Museums auf rund 600 Quadratmetern stehen neue Ausstellungen und Angebote speziell für Kinder und Jugendliche bereit. Sie dienen der Auseinandersetzung mit der Stadt und ihrer Geschichte. Das Junge Museum verknüpft die heutige Lebenswelt mit der Geschichte und macht sie nacherlebbar.“
Das Junge Museum konnte dank der Förderung durch zehn Paten realisiert werden: Adolf Messer Stiftung – Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung – Ernst Max von Grunelius-Stiftung – Evonik – FAZIT-STIFTUNG – FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH – Frankfurter Sparkasse – Mainova – Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen – Stiftung Polytechnische Gesellschaft.
Mainova unterstützt Junges Museum
Die Mainova hat den Wiedereinzug und die Neueinrichtung des Kindermuseums, das offiziell am Samstag, 17. Februar, im Historischen Museum als „Junges Museum“ wiedereröffnet wird, mit einer Patenschaft für die Urgroßelternküche in Höhe von 10.000 Euro unterstützt.
„Mainova wünscht dem Jungen Museum einen guten Start. Mit dem Wiedereinzug am traditionellen Standort mit neuem Konzept werden die frisch renovierten Räumlichkeiten zum Leben erweckt. Wir freuen uns und hoffen auf viel junges Publikum, das die vielfältigen Ausstellungen und Aktivitäten nutzt. Denn als regionaler Energieversorger engagieren wir uns bewusst auch für Kultur und Bildung in unserer Heimat. Dabei liegt uns der Nachwuchs besonders am Herzen“, sagt Mainova-Vorstandsvorsitzender Constantin H. Alsheimer.
Als größter hessischer Energiedienstleister liefert Mainova nicht nur zuverlässig Energie, sondern übernimmt auch Verantwortung für die Menschen in der Region und engagiert sich nachhaltig auf vielfältige Weise für das Gemeinwohl.
Nachhaltige Wassergewinnung für den Ballungsraum im Hessischen Ried
Der Wasserverband Hessisches Ried (WHR) sichert durch die Grundwasseranreicherung mit aufbereitetem Rheinwasser die ökologisch verträgliche Wassergewinnung für den Ballungsraum und die Region. Dies war die gemeinsame Botschaft der Vorstandsvertreter des WHR bei der Pressekonferenz am Freitag, 16. Februar, im Wirtschaftsdezernat des Frankfurter Römers.
Anlass des Termins war die außergewöhnliche wasserwirtschaftliche Jahresbilanz des Verbands. Im zurückliegenden Jahr wurde so viel Wasser für die Stabilisierung der Grundwasservorkommen im Hessischen Ried in den Untergrund versickert (infiltriert), wie noch nie zuvor seit dem Beginn der Infiltration im Jahr 1989.
Insgesamt wurde das natürliche Grundwasservorkommen mit rund 25,8 Millionen Kubikmeter aufbereitetem Oberflächenwasser aus der Brauchwasseraufbereitungsanlage in Biebesheim ergänzt. Der bisherige Maximalwert von 22,3 Millionen Kubikmetern wurde 2004, dem Jahr nach dem Jahrhundertsommer, erreicht.
Wie Elisabeth Jreisat, WHR-Verbandsvorsteherin und Geschäftsführerin der Hessenwasser erläuterte, war es im Wesentlichen das extrem trockene Winterhalbjahr 2016/2017, das zu der hohen Infiltrationsmenge geführt hat. Durch die ausbleibenden Niederschläge im Winter wurden die Grundwasserspeicher nicht wie üblich im Winter wieder aufgefüllt. Gleichzeitig kam es bei Wasserversorgern im Taunus und Spessart, von denen viele sich auch auf lokale Quellwasserverkommen stützen, zu Versorgungsengpässen im Frühjahr. Drohende Wassernotstände konnten nur dank Zulieferung aus den infiltrationsgestützten Wasserwerken im Hessischen Ried vermieden werden.
Verbandsvorsteherin Jreisat betonte, dass das Jahr 2017 mehr denn je gezeigt habe, dass durch den WHR die Grundwasserpegel im Einzugsbereich der infiltrationsgestützten Wasserwerke auch bei geringer natürlicher Grundwasserneubildung zuverlässig im Rahmen der Vorgaben des Grundwasserbewirtschaftungsplans Hessisches Ried gehalten werden können.
Wirtschaftsdezernent Markus Frank wies auf die Bedeutung einer gesicherten und nachhaltigen Trinkwasserversorgung für die wirtschaftliche Entwicklung der Metropolregion hin. Vor dem Hintergrund einer stark wachsenden Einwohnerzahl gelte dies in besonderem Maße auch für Frankfurt. „Ohne die Arbeit des WHR wäre das Wachstum der Stadt Frankfurt sowie der gesamten Rhein-Main-Region nicht denkbar“, stellte er fest.
Die Grundwasserbewirtschaftung durch den WHR sorge für eine gleichermaßen zuverlässige wie ökologische Wasserbeschaffung. Für die Stadt Darmstadt als Gründungsmitglied des WHR wies Stadtkämmerer Schellenberg auf die jahrzehntelangen positiven Erfahrungen mit dem hochentwickelten Infiltrations- und Entnahmesystem für die Wassergewinnung im Hessischen Ried hin. „Die Stadt Darmstadt ist zu 100 Prozent auf die Wassergewinnung aus dem Ried angewiesen“, so Schellenberg. „Ohne die Arbeit des WHR säße Darmstadt auf dem Trockenen“. Mit Blick auf den absehbar steigenden Trinkwasserbedarf in der Zukunft sehe sich die Stadt Darmstadt auch zukünftig für eine nachhaltige Wasserbeschaffung gut aufgestellt. Schellenbergs Fazit: „Der WHR leistet seit 30 Jahren eine hervorragende Arbeit“.
Auch der Wiesbadener Umweltdezernent Andreas Kowol betonte, dass die Grundwasserbewirtschaftung des WHR eine umweltgerechte Grundwasserförderung gewährleiste. Grundwasserabsenkungen im Hessischen Ried, die den Naturhaushalt nachteilig beeinträchtigen, gehörten damit seit langem der Vergangenheit an. „Für die Herausforderungen der Wasserversorgung durch die Klimaveränderungen und das Bevölkerungswachstum ist die regionale Wasserversorgung und damit auch die der Landeshauptstadt dank der Arbeit des WHR gut gerüstet“, resümiert Kowol.
Ingo Bettels stellvertretender Verbandsvorsteher und Direktor des Wasserbeschaffungsverbands Riedgruppe Ost hob die Bereitschaft der Wasserversorgung hervor, auch weiterhin gemeinsam mit dem Politik und Behörden den WHR für die zukünftigen Herausforderungen fit zu machen. „Wir stehen als Dienstleister für die Kommunen bereit“, wies Bettels mit Blick auf die Notwendigkeit der Erweiterung des bestehenden Systems auf den erst kürzlich fertiggestellten Ausbau der Infiltrationsanlage Lorscher Wald hin.
Einig sind sich die Verantwortlichen des Verbands darin, dass es mit Blick auf die zukünftigen Herausforderungen, die demographische Entwicklung des Ballungsraums und den Klimawandel, unerlässlich sei, die WHR-Anlagen technisch zu optimieren und auszubauen. Der Endausbau der Infiltrationsanlage für die verbundwirksamen Wasserwerke Eschollbrücken und Pfungstadt sei dazu ein wichtiger nächster Schritt.
Magistrat gratuliert der Academy of Visual Arts Frankfurt zum 60. Bestehen
Oberbürgermeister Peter Feldmann und Kulturdezernentin Ina Hartwig haben am Freitag, 16. Februar, an der Feier zum 60-jährigen Bestehen der Academy of Visual Arts Frankfurt (Frankfurter Akademie für Kommunikation und Design) teilgenommen und gratulierten zu diesem runden Geburtstag.
„Die Akademie hat immer den Bogen gespannt von gestalterischen beziehungsweise künstlerischen Aspekten hin zu den sozialen, ethischen, philosophischen und politischen Fragen der jeweiligen Zeit. Dies ist das Erfolgsrezept dieser wunderbaren Institution“, hob Oberbürgermeister Peter Feldmann in seinem Grußwort hervor. Er sei dankbar, dass ihn einer seiner Schulbesuche an diese einzigartige Frankfurter Bildungseinrichtung führte: „Ihre Internationalität, Ihre Offenheit und Ihr interdisziplinärer Ansatz sind genau richtig. Deshalb verwundert es auch nicht, dass Ihre Absolventinnen und Absolventen Anstellungen auf der ganzen Welt erhalten. Vielen Dank an das Direktoren-Team Seyyal und Tomaso Carnetto, die genau für diesen erfolgreichen Weg stehen.“
Kulturdezernentin Hartwig sieht in dem bewährten Ausbildungskonzept eine entscheidende Voraussetzung für die vielen erfolgreichen Berufskarrieren: „Die Frankfurter Akademie für Kommunikation und Design praktiziert das vernetzte Arbeiten über die klassischen Disziplingrenzen hinaus. Gemeinsam mit Künstlern, Designern, Geisteswissenschaftlern, Informatikern, Architekten und Naturwissenschaftlern erarbeiten die Studierenden wichtige Fragestellungen und entwickeln innovative Designlösungen. Nach wie vor sucht dieser Ansatz in der deutschen Hochschullandschaft seinesgleichen. Wir sind froh und glücklich, dass er in Frankfurt zu Hause ist.“
Gemeinsam mit Weggefährten, Hochschulangehörigen und vielen Freunden feierte die Akademie im Museum für Angewandte Kunst ihren Geburtstag und hob damit auch ihre Verbundenheit in die Stadt Frankfurt hervor.