Rheinstetten – Das Wiederansiedlungsprojekt „Weißstorch“ in Baden-Württemberg begann im Jahr 1980, also vor 35 Jahren. Dazu wurden an geeigneten Stellen in Baden-Württemberg Storchenpaare ausgewildert. So auch in Rheinstetten, wofür sich seinerzeit Günther Müller, der damalige Leiter der Bezirksstelle für Naturschutz in Karlsruhe, und Peter Zortea von der Stadtverwaltung eingesetzt haben.
Das Rheinstettener Wiederansiedlungsprojekt des vom Aussterben bedrohten Weißstorches wurde durch die Stadt und den Gemeinderat maßgeblich gefördert und unterstützt. Denn um für den Weißstorch geeigneten Lebensraum zu schaffen, war es unumgänglich, intensiv genutzte Ackerflächen in extensive Wiesenflächen umzuwandeln und vernetzte Biotope zu schaffen. Von den zahlreichen Umweltschutzmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte in Rheinstetten profitieren heute auch zahlreiche andere Tierarten, wie z.B. Amphibien, Insekten und Kleinsäuger.
In den 35 Jahren konnten in Rheinstetten insgesamt 62 Jungstörche beringt werden. Auch liegen der Stadt zahlreiche Meldungen vor, an welchem Ort in unserem Lande sich die in Rheinstetten geborenen Störche ein jedes Jahr wieder einfinden. Ein langjähriger, seit 1987 immer wiederkehrender Brutstorch in Rheinstetten war z.B. der Storch DEH B 989, der 1984 in Bibesheim beringt wurde. Leider wurde er vor wenigen Wochen auf einer Ackerfläche im Stadtteil Mörsch in einem sehr schlechten Zustand aufgefunden. Er verendete nur wenige Tage später.
In diesem Jahr konnten in Rheinstetten erstmals in drei besetzten Horsten acht Jungstörche von Stefan Eisenbarth beringt werden.
„Damit ist das Jahr 2015 bislang das beste Rheinstettener Storchenjahr“, so Eisenbarth vom Stadtbetrieb.
Die Neststandorte in 2015 sind in Neuburgweier am Wasserwerk, beim Kleintierzuchtverein in Forchheim und beim Kleintierzuchtverein in Mörsch. In 2014 haben in Rheinstetten vier Störche das Licht der Welt erblickt. In 2013 sind wegen der ungewöhnlichen Kälte bis Anfang April keine Jungstörche flügge geworden.