Karlsruhe – Die KIT SC GEQUOS haben den Kampf um den Klassenerhalt in der ProB Süd längst noch nicht aufgegeben. Eine Woche nach der frustrierenden Niederlage in Coburg hat sich das Team mit einer beeindruckenden Leistung gegen den Tabellendritten Dragons Rhöndorf zurückgemeldet. Die Karlsruher waren am Brett dominant, treffsicher aus der Distanz und in der Defensive fast über die gesamte Spielzeit hoch konzentriert. Speziell in den zweiten 20 Minuten hatten sie das Spielgeschehen voll im Griff und behielten schließlich mit 87:71 (34:38) die Oberhand. In die Playdowns gehen die GEQUOS mit vier Punkten Rückstand auf Coburg und Würzburg.
Beide Mannschaften brauchten ein paar Angriffe, um ihren Rhythmus zu finden – bei den Gästen war der Ausfall des etatmäßigen Aufbauspielers Viktor Frankl- Maus zu spüren. Der bärenstark aufspielende Marcel Davis gab mit einem Dreier nach gut zwei Minuten das Startsignal für einen ersten Karlsruher Zwischenspurt. Davorin Kuntic, erneut Davis und Aaron Schmitz legten nach. Nach dreieinhalb Minuten stand es 12:5. Doch die Dragons konnten sich wieder einmal auf Liga-Topscorer Kameron Taylor verlassen, der sein Team mit einem Korbleger und einem Assist direkt zurück in die Spur brachte. In der Schlussphase kam die Defensivarbeit auf beiden Seiten mehr zur Geltung. Mit 18:13 für die Gastgeber ging es in die erste Verschaufpause.
Auch das zweite Viertel begann aus Sicht der GEQUOS vielversprechend: Center Eyke Prahst setzte sich mehrfach gut in Szene und baute den Vorsprung auf 23:15 aus.
Dass diese Führung keineswegs beruhigend ist, mussten die Gastgeber wenig später erfahren. Mit zwei Ballverlusten luden sie die Dragons zum Rankommen ein – und die nahmen dankend an. Binnen 60 Sekunden verkürzten sie den Rückstand auf 21:23. Danach entwickelte sich ein offenes Spiel auf Augenhöhe, bis Taylor dreieinhalb Minuten vor der Halbzeitpause so richtig aufdrehte. Durch neun Zähler und einen Assist des US-Amerikaners kippte das Spiel zugunsten der Gäste. 90 Sekunden vor der Pause führten sie mit 38:32. Wichtig für die GEQUOS: In den letzten eineinhalb Minuten bekamen sie Taylor wieder etwas besser in den Griff und verkürzten durch Luka Drezga noch auf 34:38.
Was in der Halbzeitpause in der Kabine der Karlsruher gesprochen wurde, bleibt das Geheimnis von Headcoach Jaivon Harris und seiner Mannschaft. Fest steht jedenfalls: Es hat Wirkung gezeigt. Die GEQUOS kamen wie aufgedreht aufs Feld zurück. Davis hatte sofort ein heißes Händchen und legte mit drei Dreiern in zweieinhalb Minuten den Grundstein zum Karlsruher Erfolg. Doch mindestens genauso wichtig: Die Defensive der GEQUOS hielt nun, erzwang Ballverluste und gestattete den Dragons keine einfachen Würfe. Mehr als vier Minuten brauchten die Gäste, ehe sie durch Taylor die ersten Punkte der zweiten Halbzeit erzielten. Bis dahin führten die Hausherren bereits mit 46:38. Die weiteren Minuten gehörten vor allem der Centergarde der Karlsruher: Jeremy Black und Prahst dominierten auf beiden Seiten das Geschehen, punkteten und sammelten Rebounds. Das Ausrufezeichen unter das Viertel setzte Black: Mit einem Dreier zum 60:54.
Im vierten Abschnitt knüpften die GEQUOS genau dort an. Black erhörte den Vorsprung mit einem Dreipunktspiel. Benjamin Kaufhold, der erst in der zweiten Halbzeit ins Spiel kam, fügte sich sofort perfekt ein und sorgte mit einem Dreier für den ersten zweistelligen Vorsprung der Karlsruher (66:54). Erneut dauerte es fast vier Minuten, ehe Rhöndorf durch Valentin Blass Punkte sammelte. Die GEQUOS waren nun vor allem in der Offensive kaum noch zu bremsen. Die gute Arbeit am Brett sorgte immer wieder für Freiräume aus der Distanz. Die nutzte vor allem Davis perfekt aus – mit seinem sechsten Dreier im siebten Versuch sorgte er Mitte des Viertels für eine Vorentscheidung (74:59). Wenig später machte Kaufhold erneut aus der Distanz den Deckel drauf. In den Schlussminuten tauschten beide Teams noch ein paar Zähler aus, am 87:71- Erfolg der GEQUOS war aber nicht mehr zu rütteln.
Schlüssel zum Erfolg war für die Karlsruher vor allem die gute Arbeit am Brett. Die GEQUOS gewannen das Rebound-Duell mit 42:27 und ließen ganze drei Offensivrebounds zu. Die guten Schützen – allen voran Marcel Davis – nutzten die Freiräume aus der Distanz für elf Dreier bei 27 Versuchen. „Heute haben wir an das Spiel gegen Dresden angeknüpft und gezeigt, was wirklich in uns steckt“, sagt Harris. „Wir müssen jetzt einfach von Spiel zu Spiel denken.“
Nach Abschluss der regulären Saison liegen die Karlsruher mit acht Punkten auf dem letzten Tabellenplatz – je vier Punkte hinter Coburg und Würzburg. Alle Punkte werden in die Playdowns mitgenommen. Dort treffen die GEQUOS je zweimal auf den BBC Coburg sowie die BBL-Reserven aus Würzburg und München. Um die Klasse zu halten, müssen sie mindestens zwei Teams hinter sich lassen. Zum Auftakt empfangen die Karlsruher am 10. März um 19.30 Uhr Coburg in der Fächerstadt.
Punkte GEQUOS: Davis 23 / 6 Dreier, Black 17 / 10 Reb, Prahst 14 / 16 Reb, Kaufhold 11, Drezga 11, Kuntic 8, Schmitz 3 / 6 As