Kaiserslautern – „Eigentlich war es nur ein Spaß“, lacht Peter Kiefer. Als der städtische Beigeordnete in der Aufsichtsratssitzung der Gemeinnützigen Integrationsgesellschaft Kaiserslautern mbH (Gartenschau) von dem derzeit im Bau befindlichen Legomodell des Pfalztheaters hörte, habe er im Scherz gesagt „Das wäre was für mein Büro“.
Das ließen sich die Baumeister um Martin Schild vom Verein Lauter Steine e.V. nicht zweimal sagen und luden das Modell kurzerhand ein und überraschten damit den Beigeordneten in seinem Dienstzimmer im 18. Obergeschoss des Rathauses. Dort wird das gute Stück nun noch einige Tage stehen, bis es zurück auf die Gartenschau geht, wo das fertige Modell ab 26. März in der Lego-Ausstellung zu sehen sein wird.
In der Ausstellung ergänzt das Pfalztheater die ohnehin schon beeindruckende Sammlung von Nachbauten bekannter Gebäude, darunter das Lautrer Rathaus oder die Fruchthalle, alle ungefähr im Maßstab von 1:33. Die enormen Dimensionen erläutert der Vater des Modells und erste Vorsitzende von „Lauter Steine“, Martin Schild:
„Das Projekt wird inklusive der Villa Munzinger eine Grundfläche von rund neun Quadratmetern benötigen, ohne den kompletten Innenausbau werden wir rund eine halbe Million Steine verbauen. Allein die Rotunde besteht aus rund 8000 Steinen.“
Derzeit besteht das Modell bereits aus rund 150.000 Steinen – und wiegt in diesem Zustand schon 100 Kilogramm. Ungefähr ein Jahr Planungs- und Bauzeit könne man, so Schild, für ein Modell dieser Größenordnung rechnen – wovon besonders viel Zeit dabei auf die Suche nach den richtigen Steinen entfällt. Um ein komplexes Gebäude wie das Pfalztheater nachbauen zu können, benötigt man allerlei Spezialsteine, die von Lego teilweise nur in geringer Auflage produziert wurden, etwa als Teil eines bestimmten Bausatzes. So gibt es den orangebraunen Stein, der für die markante Außenfassade des Theaters gebraucht wird, weltweit nur circa 4500 mal. Für das Lautrer Modell wurden davon jedoch allein 3890 benötigt, die sich Schild und seine Leute über einschlägige Internetbörsen zusammensuchen mussten. So stammen Teile des Theaternachbaus etwa aus Australien oder Norwegen. Kein Wunder also, dass der Wert des fertigen Modells am Ende bei rund 25.000 Euro liegen wird.
„Die Idee, das Pfalztheater aus Lego-Steinen zu schaffen, beschäftigt mich schon länger“,
so Schild – im „echten“ Leben übrigens Beleuchtungstechniker im „echten“ Pfalztheater. Das Modell soll bewusst an der Seite und oben teilweise offenbleiben, um den Blick ins Innere freizugeben. Durch den Querschnitt sollen Kinder einen Einblick in den Aufbau eines Theaters bekommen, erläutert der Vorsitzende die Intention.
Peter Kiefer jedenfalls zeigte sich begeistert von seinem neuen Büroschmuckstück:
„Ich bin zutiefst beeindruckt von dem ehrenamtlichen Herzblut, das in diese Modelle fließt. Das Pfalztheater ist ein Stück Kaiserslautern, und ich finde es klasse, dass es auf diese Art gewürdigt wird.“
Wer mehr über den Verein erfahren oder ihn unterstützen möchte, findet viele Infos im Internetforum www.lautersteine.de.