Gespräch mit Gewerkschaft
V.L.:Gerd Kröller, August Huhn, Bardo Kraus, Landrätin Dorothea Schäfer, Peter Mertens, Manfred Funck, Astrid Bischel-Duda (Foto: Kreisverwaltung Mainz-Bingen)

Ingelheim -Der öffentliche Dienst muss ein attraktiver Arbeitgeber sein, um seinen Aufgaben heute und in Zukunft gerecht werden zu können.

Dazu gehört einerseits eine gute Gehaltsstruktur, aber auch ein gutes Arbeitsklima, bei dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die notwendige Wertschätzung erfahren. Darin stimmten Dorothea Schäfer, Landrätin des Kreises Mainz-Bingen, und Bardo Kraus, Bezirksvorsitzender des dbb beamtenbund und tarifunion, bei einem Treffen in Ingelheim überein. Zudem soll mit einer Vielzahl an Ausbildungsverhältnissen sichergestellt werden, dass ausreichend viele Nachwuchskräfte gewonnen werden.

Besonderen Handlungsbedarf sehen die Gesprächsteilnehmer unter anderem in der Bauverwaltung und in der Datenverarbeitung. Dort wird es in den nächsten Jahren durch die Einführung der elektronischen Akte besondere Herausforderungen geben. Vom dbb wurde dabei auch auf den durch unzulängliche Besoldungsanpassungen in der Vergangenheit entstandenen Besoldungsrückstand hingewiesen.

Der Bezirksverband Rheinhessen des dbb hatte ein erstes Treffen mit der seit vier Monaten im Amt befindlichen Landrätin. Neben dem Bezirksvorsitzenden nahmen seitens des dbb dessen Stellvertreter Manfred Funck, die Beisitzer August Huhn, Gerd Kröller und Peter Mertens sowie Astrid Bischel-Duda von der komba gewerkschaft Mainz-Bingen an dem Gespräch teil.

Kreisverwaltung in Ingelheim zusammenführen

Die aktuelle Situation, dass ein Teil der Kreisverwaltung im Kreuzhof am Ortsrand von Nieder-Olm untergebracht ist, wurde übereinstimmend als völlig unbefriedigend angesehen. Mittlerweile hat Landrätin Dorothea Schäfer angekündigt, dass der Kreis ein Gelände in Ingelheim erwerben wird. Dort ist ein kompletter Neubau geplant, der die Raumproblematik des Kreises lösen wird. In dem Zusammenhang sprach sich die Landrätin auch für die Verbesserung der für die Kreisverwaltung geltenden Sicherheitskonzepte aus.

Die starke Belastung der Polizei, die nach Ansicht des dbb personell unterbesetzt ist, habe auch Folgen für die Kommunalverwaltung. In vielen Konfliktfällen müsse nun der Kommunale Vollzugsdienst in die Bresche springen. Die Gesprächsteilnehmer teilten die Sorge über fehlenden Respekt gegenüber Rettungs- und Einsatzkräften. Landrätin Schäfer erklärte, dass es hierzu eine Kampagne des Kreises gibt.

Übereinstimmung bestand auch darin, dass die derzeit stark unterschiedliche Wochenarbeitszeit der Schulhausmeister angepasst werden müsse. Der für einen Teil der Hausmeister geltende Bezirkstarifvertrag, der eine 46-Stundenwoche vorschreibt, entspreche nicht mehr den heutigen Verhältnissen. Landrätin Dorothea Schäfer berichtete von den Bestrebungen, für die Hausmeister die 39-Stundenwoche einzuführen.