Bingen – Es war ein Stelldichein hochkarätiger Sportlerpersönlichkeiten: Im Rahmen seiner traditionellen Meisterehrung sagte der Landessportbund Rheinland-Pfalz (LSB) im Rheintal-Congress-Zentrum in Bingen 182 Sportlerinnen und Sportlern Danke dafür, dass sie im vergangenen Jahr auf nationaler und internationaler Ebene Top-Erfolge geholt hatten.
Knapp hundert Asse, die im vergangenen Jahr DM-Titel gewonnen oder mit Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften dekoriert wurden, waren persönlich vor Ort am Rhein-Nahe-Eck. Ob Trampolinturner Kyrylo Sonn (MTV Bad Kreuznach), Gewichtheberin Nina Schroth (AC Mutterstadt), Minigolfer Marcel Noack (1. MGC Mainz), Aerobic-Ass Paul Engel (TG 1847 Nieder-Ingelheim) oder 3.000-Meter-Hindernis-Star Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) – bei der Feierstunde wimmelte es nur so von Ausnahmekönnern und ziemlich bekannten Gesichtern. In drei Ehrungsblöcken wurden die Einzelsportler mit der Ehrennadel des Landessportbundes in Gold geschmückt, die Mannschaften durften die LSB-Ehrenplakette mit nach Hause nehmen.
„Wir haben engagierte Mitstreiter – die Vereine, die Trainer und Lotto Rheinland-Pfalz – die alle den Leistungssport fördern“, freute sich LSB-Präsidentin Karin Augustin. „Sie leisten diese ganz wichtige Arbeit, damit sich junge Menschen zu Spitzensportlern entwickeln können.“ Den Nachwuchssport zu fördern, das sei eine der zentralen Aufgaben des Landessportbundes. „Und wir sind stolz auf unseren Leistungssport und auf unsere Aushängeschilder.“ Da von diesen Aushängeschildern gerade etliche rund um den Globus bei Meisterschaften im Einsatz sind oder in Trainingslagern weilen, konnten „nur“ knapp hundert Sportler bei der Feierstunde in Bingen persönlich dabei sein. Miriam Welte vom 1. FC Kaiserslautern, frisch gebackene Weltmeisterin in Teamsprint, bekam in Abwesenheit ein dickes Lob von Günter Kern, Staatssekretär im Ministerium des Innern und für Sport (und vor 17 Jahren Deutscher Seniorenmeister im Faustball): „Sie ist eine sehr liebenswerte Person, eines unserer Aushängeschilder – und repräsentiert nicht nur den Sport, sondern auch die Polizei.“ Nicht nur, aber auch wegen Topathleten wie Welte blickt der für den Leistungssport zuständige LSB-Vizepräsident Jochen Borchert „mit positiven Gefühlen“ auf die Olympischen Spiele in Tokio 2020.
Nachdem Sie von Augustin, Kern, Borchert sowie Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner geehrt worden waren, verrieten die Protagonisten im launigen Gespräch mit Moderator Stephan Lenhardt interessante Details und Hintergründe zu ihren Disziplinen – und plauderten dabei auch schon mal aus dem Nähkästchen. Jacqueline Kirsch, Mannschafts-Europameisterin im Wasserski, etwa ließ sich von Lenhardt entlocken, dass sie von ihrer heutigen Paradedisziplin eigentlich lange Zeit gar nicht übermäßig begeistert war. „Bis ich Zwölf war, habe ich mich dagegen gewehrt“, öffnete die junge Dame von der Mosel die Gedächtnisschublade. „Dann hat es mir aber doch Spaß gemacht.“ Und auf die Frage, wie groß die Belastung für die Füße beim Wasserski eigentlich sei, antwortete Kirsch: „Am Anfang der Saison kriegt man Muskelkater unter den Fußsohlen.“ Danach sei alles gut. Und Mutter und Europameisterin Dr. Stefanie Kirsch betonte, es sei keinesfalls so, dass man mit der Zeit eine Art „Hobbit-Fuß“ entwickele. Das Gegenteil sei der Fall: „Die Fußpflegerin sagt zu mir, ich hätte die schönsten Füße.“ Mit Sportsoldatin Krause plauderte Lenhardt über deren Ziele für die Heim-EM in Berlin („Ich hoffe, am 12. August meinen Titel zu verteidigen“), ihren lange geplanten Mexiko-Urlaub („Das ist so die Motivation für das ganze Jahr“) und ihre ganz persönliche Bucket List 2018. Für beste Unterhaltung der fast 250 Sportler, Trainer Betreuer, Förderer und Freunde des rheinland-pfälzischen Sports sorgten nicht zuletzt der CVJM American Sports Club Altenkirchen, Deutscher Mannschaftsmeister Team Cheer Jazz, sowie der VFH Worms, Deutscher Mannschaftsmeister im 6er Kunstradfahren, die den Abend mit ihren mal quirligen, mal gefühlvollen Vorführungen bereicherten.