Würzweiler – Der unter Federführung des LBM Worms initiierte Feldversuch wird im Laufe des 5. März 2018 abgeschlossen. Im Laufe des 5. März 2018 ist die L 402 für den öffentlichen Verkehr wieder befahrbar.
In Abstimmung mit dem Donnersbergkreis hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Worms am Montag, den 05. Februar dieses Jahres einen vier Wochen andauernden Feldversuch bei Würzweiler gestartet. In dieser Zeit wurde die L 402, die Verbindung zwischen Würzweiler und der L 386, für den Verkehr voll gesperrt. Die Vollsperrung simulierte eine durch den Rechnungshof Rheinland-Pfalz geforderte Abstufung und Einziehung der Landesstraße für den öffentlichen Verkehr. Ziel ist es, aktuelle Verkehrszahlen zu ermitteln und die Auswirkungen des Mehrverkehrs auf der L 400 zu bewerten.
Der Rechnungshof hat im Jahr 2012 die Verkehrsbedeutung und Netzfunktion von Landesstraßen in Rheinland-Pfalz an ausgewählten Landesstraßen beispielhaft anhand eines Beurteilungskataloges untersucht. Auf dieser Grundlage wurden die bestehenden Einstufungen und stichprobenweise alternative und parallele Wegeführungen, die nur mit geringen Umwegen verbunden sind, geprüft.
In den Prüfungsbemerkungen stufte der Rechnungshof die Streckenabschnitte der L 400 / L 402 bei Würzweiler als parallel laufende Landesstraßen ein. Die beiden Landesstraßen stellen jeweils eine Verbindung zwischen der Ortsgemeinde Würzweiler und der L 386 dar. Zwischenziele werden durch beide Straßen nicht erschlossen. Somit ist nach Auffassung des Rechnungshofes für eine der beiden Strecken die Verkehrsbedeutung einer klassifizierten Straße nicht gegeben.
Am 2. März 2018 wurden durch den LBM Worms dem Donnersbergkreis, der Verbandsgemeindeverwaltung Rockenhausen, sowie der Stadt Rockenhausen und der Ortsgemeinde Würzweiler die nachfolgenden Ergebnisse des Feldversuches mitgeteilt:
- Der Untersuchungszeitraum von 4 Wochen reicht für eine verkehrliche Bewertung aus.
- L 402 hat eine geringe Verkehrsbedeutung (Durchschnittlicher Täglicher Verkehr, DTV = 500 Kraftfahrzeuge/24 Stunden, das entspricht etwa der Hälfte der durchschnittlichen Belastung einer Kreisstraße in Rheinland-Pfalz.
- Der Umweg von rund 400 Meter über die L 400 ist vertretbar.
- Die Einmündung der L 400 in die L 386 entspricht den üblichen Standards. Die für den Feldversuch eingerichtete Begrenzung der Geschwindigkeit der L 386 auf 70 Kilometer pro Stunde soll dauerhaft angeordnet werden.
- Die Verkehrssicherheit ist keine Begründung für einen Verbleib der L 402. Das stundenweise durch Videoaufnahmen aufgezeichnete Verkehrsgeschehen auf der L 400 kann als unauffällig bezeichnet werden.
- Die mit anderen Landesstraßen in Mittelgebirgslandschaften vergleichbare Trassenführung der L 400 ist für den Verlagerungsverkehr ausreichend dimensioniert.
- In zwei engen Kurven der L 400 muss der Begegnungsverkehr die Geschwindigkeit anpassen. Hier können Aufweitungen zu einer Verbesserung im Begegnungsfall Lkw/Pkw führen.
- Im Zeitraum des Feldversuches hat sich nach Auskunft der Polizei kein Unfall ereignet.
Der LBM Worms wird die bereits laufenden Abstimmungen zur Abstufung und Einziehung der Landesstraße L 402 mit Rückbau zu einem Wirtschaftsweg fortführen. Ziel ist es, zum 1. August 2018 die Landesstraße L 402 zwischen der Ortslage Würzweiler und der L 386 aus dem Landesstraßennetz zu nehmen.
Daten und Fakten
Verkehrsbelastungen
- L 400 (Zählung 2015):
1.085 Kfz/24 Stunden - L 400 (Zählung Feldversuch am 06. und 20. Februar 2018 bei Vollsperrung der L 402):
1.500 Kfz/24 Stunden; zw. 06:00-20:00 Uhr = 48 Lkw > 3,5t - L 402 (Zählung 2015):
334 Kfz/24 Stunden - L 402 (Zählung vor Feldversuch am 25. Januar 2018):
500 Kfz/24 Stunden; zw. 06:00-20:00 Uhr = 17 Lkw > 3,5t
Definition Schwerverkehr (SV): Omnibusse, Lkw ohne Anhänger >3,5t zul. Gesamtgewicht,
Lastzüge >3,5t zul. GG mit Anhänger und Sattel-Kfz
L 400
Länge zwischen L 386 und Würzweiler 1.142 Meter
Fahrbahnbreite mindestens 5,00 Meter
L 402
Länge zwischen L 386 und Würzweiler 1.474 Meter
Fahrbahnbreite rund 6,80 Meter