Karlsruhe: Independent Days – 18. Internationale Filmfestspiele mit starkem Fokus auf den europäischen Film

Festivalleiter Oliver Langewitz (links) im Gespräch mit Moderator Marc Ephraim (Foto: Hannes Blank)
Festivalleiter Oliver Langewitz (links) im Gespräch mit Moderator Marc Ephraim (Foto: Hannes Blank)

Karlsruhe. Das Festivalprogramm der Independent Days|18. Internationale Filmfestspiele Karlsruhe lockt an fünf Festivaltagen von Mittwoch, 18., bis Sonntag, 22. April 2018, mit insgesamt 34 Programmpunkten. Neben den 141 Kurzfilmen befinden sich auch zehn Langfilme im Programm, die durch ihre ganz besondere Narration, ihre Mise-en-scène und Dramaturgie bestechen und vermitteln, wie kreativ und spannungsvoll das unabhängige Kino weltweit heutzutage Geschichten zu erzählen weiß. Insgesamt werden so Filme aus 46 Ländern aus aller Welt gezeigt.

„Unser Fokus liegt in diesem Jahr insbesondere auch auf europäischen Filmproduktionen, da wir uns dem europäischen Gedanken verpflichtet fühlen und mit unserem Filmprogramm zeigen wollen, auf welch hohem Niveau und mit oftmals sehr geringen Mitteln, dafür umso größerer Leidenschaft fürs Kino, Filmemacher aus vielen Ländern aus ganz Europa ihre Filme drehen“, betont Festivalleiter Dr. Oliver Langewitz. Nicht zuletzt wegen dieses Themen-Schwerpunkts wurden die Independent Days für die Jahre 2017/2018 mit dem EU-Label EFFE – Europe for Festivals, Festivals for Europe ausgezeichnet.

Beziehungsprobleme und sexuelle Transformationen, der starke Rechtsruck in unserer Gesellschaft, die massenmediale Einflussnahme auf unser Privatleben: das sind die starken Themen der diesjährigen Independent Days. Im Eröffnungsprogramm am Mittwoch, 18. April 2018, um 17 Uhr werden aktuelle Positionen des unabhängigen, internationalen Filmemachens gezeigt, die vermitteln, wie kreativ, provokativ und vielfältig sich Filmemacher mit den heutigen Problemen auf der ganzen Welt beschäftigen.

Der sehr beliebte Publikumswettbewerb, an dessen Ende der mit 1.500 Euro dotierte Filmpreis der Stadt Karlsruhe, DIE GOLDENE ID2018, steht, besteht in diesem Jahr aus sieben Vorrunden-Kurzfilmprogrammen. Am Mittwoch, 18. April, laufen um 19:15 Uhr unter dem Titel „Lost!“ und um 21:15 Uhr unter dem Titel „Across the border“ die ersten beiden Wettbewerbs-Blöcke. Am Donnerstag, 19. April, geht es weiter mit „The Great Escape“ (19:15 Uhr) und „Love Relationship“ (21:15 Uhr). und am Freitag, 20. April, um 17 Uhr mit „Die große Trickfilmschau“, um 19:15 Uhr mit „Into the Dark“ und um 21:15 Uhr mit „Lonely Souls“.

Das Finale des Publikumswettbewerbs ist wie gewohnt in die große AWARD GALA eingebunden, die erstmals am vorletzten Festivvaltag, also am Samstag, 21. April 2018, ab 19:30 Uhr im großen Saal der SCHAUBURG stattfinden wird. In diesem Rahmen werden insgesamt elf Filmpreise im Wert von über 10.000 Euro verliehen, hier neben dem Publikumspreis der Hauptpreis des Festivals, der mit 2.500 Euro dotierte Filmpreis der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe, der mit 1.500 Euro dotierte Georg Fricker-Filmpreis für die beste osteuropäische Produktion und der Best Short Film-Award, der von den Badischen Neuesten Nachrichten mit 500 Euro bedacht wird.

Jeweils mit 1.000 Euro dotiert sind der Indie Award, gestiftet von der IAVF GmbH, für den besten abendfüllenden Spielfilm, der Female Award, gestiftet von der Stadt Karlsruhe anlässlich der Europäischen Kulturtage 2018, für die beste weibliche Regiearbeit, der Newbie Award, gestiftet von der Film- und Medienakademie, für das beste Erstlingswerk, sowie der Roncalli-Forum Filmpreis für einen Kurzfilm, der sich auf besondere Art und Weise mit dem Dialog zwischen den Religionen und Kulturen auseinander setzt. Die Firma Vollack GmbH stiftet bereits zum zweiten Mal den ZEUS Award für die beste Schauspielerin und den besten Schauspieler, eine Skulptur des renommierten Künstlers Andreas Helmling. Und ebenfalls zum zweiten Mal verliehen wird DIE KLEINE ID, eine Anerkennung der Festivalleitung für einen Kurzfilm, der mit besonders kleinem Budget und einem besonders kreativen Ansatz produziert worden ist.

Umfangreiches Rahmenprogramm für Filmemacher und Filminteressierte

Neben dem Filmprogramm locken mehrere Workshops, die nicht nur für Filmemacher, sondern auch für das filminteressierte Publikum allgemein gestaltet wurden. Der OPENING GALA am Eröffnungstag vorgeschaltet ist um 15:30 Uhr die Podiumsdiskussion „Frauen in der Filmbranche“, in deren Rahmen diskutiert werden soll, warum kreative Schlüsselpositionen an Filmsets verstärkt mit Männern besetzt werden und auch das Verhältnis von Schauspielerinnen zu Schauspielern auf der Leinwand unproportional verteilt ist. Am Podium teilnehmen werden Professor Carl Bergengruen, Geschäftsführer der MFG Baden-Württemberg, Katharina Dufner, Redakteurin Film&Planung beim SWR und Tatjana Turanskyj, Mitbegründerin der Initiative Pro Quote Regie/Film.

Am Donnerstag, 19. April, findet um 11:30 Uhr im Filmhaus Karlsruhe der Workshop „Psychophysische Übungen“ statt. Das Angebot richtet sich sowohl an Schauspieler und Regisseure, die diese Technik noch nicht kennen, als auch an solche, die ihre Erfahrungen mit dieser Schauspieltechnik vertiefen möchten. Die Workshop-Leiterin Sigrid Andersson wurde als einzige Schauspielerin von George Shdanoff, dem langjährigen Mitarbeiter und Freund von Michael Chekhov, in Los Angeles zum Schauspielcoach ausgebildet. Sie hat mit ihm bis zu seinem Tod zusammen gearbeitet und gibt seit über 30 Jahren seine Arbeit an Schauspieler und Regisseure weiter.

Sebastian Wehrstedt referiert am Freitag, 20. April, um 12 Uhr zum Thema „Verführerische Bilder – Die Moderne und ihr Blick in die Zukunft“. Der Vortrag und Diskussion sind ein Beitrag zum Wissenschaftsjahr 2018 und werden vom Projekt „Zurück in die Arbeitswelten der Zukunft“ präsentiert, einer Kooperation des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), der Universität Halle und des Vereins science2public.

Der Workshop „Dokumentarfilm in interaktiven Formaten“ am Samstag, 21. April, um 11:30 Uhr mit den beiden Referenten Nina Mair und Matthias Neumann von der Out of Focus Filmproduktion beschäftigt sich mit webbasierten, crossmedialen Formaten und zeigen am Beispiel der prämierten Webdoku „Im Märkischen Sand“ Möglichkeiten und Grenzen interaktiver Medien im Feld des Dokumentarfilms vor.

www.independentdays-filmfest.com