Heidelberg – „Ein starker Wirtschaftsstandort braucht eine starke Strategie“, eröffnete Landrat Stefan Dallinger bei der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Verkehr und Wirtschaft am 27. Februar 2018 die Vorstellung der Fortschreibung der Wirtschaftsförderungsstrategie aus dem Jahr 2012. Die Strategie wurde vom Gremium einstimmig beschlossen.
Für den Landrat ist Wirtschaftsförderung ein wichtiger Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und trägt aktiv zur Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger Herausforderungen bei. „Seit 2012 hat sich viel getan im Rhein-Neckar-Kreis“, freute sich der Landrat und sagte weiter: „Die Ergebnisse der Stabsstelle Wirtschaftsförderung können sich sehen lassen.“ Die Projekte der Vorgängerstrategie, wie beispielsweise der flächendeckende Ausbau des Glasfasernetzes, die Einrichtung von zwei LEADER-Gebietskulissen zur Stärkung des ländlichen Raums, Maßnahmen zur Bewältigung des Fachkräftemangels, die Vermarktung des Kreises als smart county oder die erhöhte Sichtbarkeit der vielfältigen Tourismus- und Freizeitangebote im Rhein-Neckar-Kreis sind bereits erfolgreich auf den Weg gebracht. Die Entwicklung des Rhein-Neckar-Kreises als einem wirtschaftsstarken und lebenswerten Lebensraum in den vergangenen Jahren sei beachtlich.
„Vor dem Hintergrund strukturverändernder Prozesse, die durch Globalisierung, demografischer Wandel, Urbanisierung und Digitalisierung ausgelöst worden sind, stehen Unternehmen und Verwaltung vor großen Herausforderungen“, begann der Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung Danyel Atalay seine Ausführung zur Fortschreibung der Strategie. Die Stabsstelle Wirtschaftsförderung hat sich daher reorganisiert, eine breit angelegte Standortanalyse durchgeführt und die neue Strategie in einem dialogorientierten Prozess gemeinsam mit kommunalen Akteuren, Unternehmen und Wirtschaftsinstitutionen erarbeitet. Die intelligente Vernetzung des Wirtschaftsstandortes, eine wirtschaftsfreundliche Verwaltung, die Stärkung der ländlichen Räume, die aktive Positionierung des Landkreises in Europa, die Optimierung des Freizeitangebots zur Steigerung der Lebensqualität und nicht zuletzt die initiative Unterstützung der starken Wirtschaftsakteure im Rhein-Neckar-Kreis bilden die zentralen Eckpfeiler der neuen Strategie. „Diese Ziele will die Stabsstelle Wirtschaftsförderung in enger Abstimmung mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden sowie allen Wirtschafts- und Sozialpartnern der Region erfolgreich umsetzen“, erläuterte Danyel Atalay. Ein klares Zielsystem gibt dem Handeln des Teams der Wirtschaftsförderung eine Orientierung für die vor ihm liegenden Aufgaben.
Dank und Anerkennung für das „bemerkenswerte Strategiepapier“ sowie einhellige Zustimmung war aus den Reihen der Fraktionen zu vernehmen und ein „Weiter so“ zu hören. „Die Wirtschaftsförderung wird eine bedeutende Zukunftsaufgabe des Kreises sein“, erläuterte der Fraktionsvorsitzende der CDU im Kreistag, Bruno Sauerzapf. Hierzu gehört auch der Fremdenverkehr, der ebenso zur Förderung der Wirtschaft zählt. Insbesondere mit der intensiven Vernetzung der Akteure, Kammern und Unternehmen habe die Stabsstelle Wirtschaftsförderung den richtigen Weg eingeschlagen.
„Der Einblick macht Eindruck“, so Dr. Brigitte Martens-Aly, Sprecherin der SPD-Fraktion im Ausschuss. Die Stabsstelle Wirtschaftsförderung sei besonders wichtig, um neben den Wirtschaftsförderungen in den Städten auch einen Ausgleich für die kleinen Kommunen im Kreis zu schaffen. Ein großes Kompliment machte Dr. Martens-Aly dem Team der Wirtschaftsförderung dafür, dass alle Vorhaben der Vorgängerstrategie erledigt worden sind. Diese Tatsache lobt auch der Fraktionsvorsitzende Der Linken, Dr. Edgar Wunder.
Wirtschaftsförderung zu betreiben, bedeutet Strukturpolitik zu betreiben, so der Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Roland Fink. Auch seine Fraktion stimmte der neuen Strategie bei einer Enthaltung zu. Ebenso wie Eric Grabenbauer für die Freien Wähler. Er dankte für das umfangreiche Werk und freute sich besonders über die EU-Fördermittelakquise in den zurückliegenden Jahren, die zur Stärkung des ländlichen Raums beiträgt.
Auch Herold, Sprecher der FDP-Fraktion, lobte das neue Strategiepapier. Es zeige unter anderem, dass vieles, was klein begonnen wurde und noch nicht so konkret war, nun durch die Definition konkreter Ziele und Handlungsschwerpunkte konkrete Formen angenommen hat.
Aus der Mitte der SPD-Fraktion gab es den Wunsch, man möge doch bei der nächsten Fortschreibung sich mit einer nachhaltigen Wirtschaftsförderung beschäftigen. Dabei sei es wichtig verschiedene Maßnahmen, wie zum Beispiel die Ansiedlung von Unternehmen, CO2-neutral abzubilden. Landrat Stefan Dallinger sagte dies für die kommende Runde zu.