Mainz – Dumpf schallte die Martinus-Glocke des Domes über die Mainzer Innenstadt, während sich rund 800 Gläubige im Mainzer Dom versammeln, um die Totenvesper für Kardinal Karl Lehmann zu feiern.
Der frühere Mainzer Bischof war in den frühen Morgenstunden am Sonntag, 11. März, verstorben. Am Marienalter des Domes brennen zahllose Kerzen; viele Menschen haben sich bereits in die Kondolenzlisten eingetragen, die auf einem Tisch vor den Altarstufen ausliegen.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf steht der Vesper vor; er wird begleitet von den Mitgliedern des Domstiftes. Es erklingen Psalmen, der Mainzer Domchor singt eine Mottete von Heinrich Schütz. In seiner Ansprache erinnert Kohlgraf an die vielen Feste, die mit Kardinal Lehmann im und um den Dom gefeiert wurden – auch an seine eigene Bischofsweihe Ende August vergangenen Jahres. Es war der letzte Gottesdienst Lehmanns im Mainzer Dom. Der Kardinal habe das Bistum mit seiner Persönlichkeit über Jahrzehn-te hin geprägt:
„Dafür sind wir ihm dankbar – bis über seinen Tod hinaus“,
sagte Kohlgraf.
Als am vergangenen Montag von Seiten des Bistums der Gebetsaufruf für den schwer kranken Kardinal Lehmann veröffentlicht wurde, seien die zahlreichen Reaktionen „ergreifend und berührend“ gewesen, sagte Kohlgraf. Der Mainzer Bischof rief abschließend dazu auf, bis zur Beerdigung Lehmanns „eine Gemeinschaft des Gebetes“ für den Verstorbenen zu sein. Er erinnerte daran, dass ab kommenden Mittwoch täglich in der Seminarkirche die Sext gebetet und ein Requiem gefeiert werde. Lehmann wird dort am kommenden Dienstag, 13. März, um 17.00 Uhr aufgebahrt.