Kaiserslautern – Mit einer Ausstellung und etlichen Veranstaltungen beschäftigt sich der Bezirksverband Pfalz im April und Mai mit der ergreifenden Lebensgeschichte des jüdischen Mädchens Anne Frank (1929-1945), das durch ihr Tagebuch berühmt wurde.
Die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ wird am Sonntag, 8. April, um 11 Uhr im Forum ALTE POST in Pirmasens, Poststraße 2, von dem Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder, dem Pirmasenser Oberbürgermeister Dr. Bernhard Matheis sowie Patrick Siegele, Direktor des Anne Frank Zentrums Berlin eröffnet, das die Schau zusammen mit dem Anne Frank Haus in Amsterdam konzipiert hat. Im Umfeld der Hintergründe der damaligen Verfolgung und der Lebensumstände von Anne Frank sind die Besucher eingeladen, sich intensiv mit den Themen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung sowie der Bedeutung von Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie auseinanderzusetzen. Wichtiger Bestandteil der Ausstellung vom 11. April bis 4. Mai ist ihr pädagogische Ansatz: Unter dem Leitgedanken „Jugendliche begleiten Jugendliche“ führen Schülerinnen und Schüler im Alter ab 15 Jahren Gleichaltrige durch die Ausstellung mit dem Ziel, sie zu einer aktiven Beschäftigung mit Themen aus der Geschichte und der Gegenwart gleichermaßen zu ermutigen. Allgemeine Führungen durch die Ausstellung, die täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr geöffnet ist, finden am Mittwoch, 18. April, um 16 Uhr, am Sonntag, 22. April, um 14 Uhr, am Freitag, 27. April, um 16 Uhr und am Dienstag, 1. Mai, um 14 Uhr statt.
Am Sonntag, 8. April, wird um 18 Uhr im Union Studio für Filmkunst in Kaiserslautern der Film „Das Tagebuch der Anne Frank“ von 2016 gezeigt. Er schildert die Ereignisse ab der Emigration der Familie nach Amsterdam und ihr Leben im Versteck. Um „Jüdisches Leben in Pirmasens“ geht es in den Gästeführungen am Freitag, 13. April, um 15 Uhr, am Samstag, 21. April, um 15 Uhr und am Sonntag, 29. April, um 11 Uhr (Treffpunkt: Pirmasens, Forum ALTE POST). Das Chawwerusch-Theater führt am Samstag, 14. April, um 20 Uhr in der Kulturhalle Waldmohr und am Sonntag, 15. April, um 18 Uhr im Forum ALTE POST in Pirmasens seine Komödie „Kennen Sie die Milchstraße?“ auf. „Sem“ Kiefer kehrt aus dem Krieg heim, wo er mittlerweile für tot erklärt wurde. Da er keine Papiere mehr und seinen Besitz verloren hat und seine Verlobte mit einem anderen verheiratet ist, kann er nicht mehr in sein altes Leben zurück. Er nimmt den Namen eines anderen an, was zu einigen Turbulenzen führt. Die Lesung „Die Briefe von Gretl Drexler“ steht am Montag, 16. April, um 19 Uhr in Pirmasens im Forum ALTE POST und am Donnerstag, 26. April, um 19 Uhr im Frank-Loebschen-Haus in Landau auf dem Programm. Roland Paul, ehemaliger Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, der ehrenamtlich die Arbeitsstelle für Juden in der Pfalz in Lambrecht betreut, informiert über die Situation der nach Gurs deportierten pfälzischen Juden. Die Pfalztheater-Schauspielerin Hannelore Bähr liest aus den Briefen der Landauerin, die anschaulich das schlimme Lagerleben schildert.
Eine Autorenlesung mit Marion Bischoff ist am Dienstag, 17. April, um 19 Uhr im Klostermuseum Historama in Hornbach und am Mittwoch, 25. April, um 18 Uhr im Deutschen Schuhmuseum in Hauenstein vorgesehen. Ihr Roman „Heidelbeerkind“ spielt im westpfälzischen Clausen im August 1944. Elise entdeckt beim Heidelbeerpflücken einen verwundeten desertierten Soldaten und versteckt ihn. „Widerstand (un)möglich?! Die pfälzischen Arbeiterparteien im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ heißt ein Vortrag am Mittwoch, 18. April um 19 Uhr in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern. Dr. Klaus J. Becker und Philippe Haller stellen Formen und Persönlichkeiten des politischen Widerstands und politischer Verfolgung in der Pfalz zur NS-Zeit vor. Schließlich führt das Pfalztheater Kaiserslautern am Sonntag, 22. April, um 11 Uhr das Stück „Anne Frank“ in Zweibrücken im Herzogsaal im Stadtmuseum auf. Dabei geht es vor allem um die Träume, Rebellion, geheimen Gedanken und Wünsche des Mädchens, das zur Symbolfigur gegen die Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus geworden ist.
Der Eintritt zu vielen Veranstaltungen ist frei. Ein Programm ist unter www.bv-pfalz.de/annefrank abrufbar.