Bruchsal: Ausstellung im Bruchsaler Schloss – Kunstvolle Zäsuren im historischen Umfeld

Ausstellungseröffnung (Foto: Klaus Biber)
Ausstellungseröffnung (Foto: Klaus Biber)

Bruchsal – Sie schieben sich dazwischen, mischen sich unter das Bekannte, treten in Dialog, aber fügen sich bei alledem oft auch äußerst geschickt ein. Manche tun es sehr offensichtlich, die großformatigem Gemälde in den hohen Fluren und Treppenhäusern etwa, anderes – kleinformatige Bilder, farblich Ton in Ton eingefügt in eine Schauvitrine mit archäologischen Funden – ist nur dem bewusst beobachtenden und suchenden Auge zugänglich.

Schloss Bruchsal ist zu einer Galerie der besonderen Art geworden: Rund zwanzig Künstler der Hamburger Gruppe „PHOTO.RAUM.KUNST“ um die gebürtige Badenerin Carmen Oberst zeigen in den kommenden Monaten unter dem Titel „Vier Elemente – Archäologie der Zukunft“ zahlreiche Arbeiten in sämtlichen Bereichen des Bruchsaler Barockschlosses. Sämtliche Bereiche, das heißt: Nicht etwa klar abgegrenzt in Sonderausstellungsräumen, sondern eingestreut in die Prunksäle der Fürstenresidenz – bis hinein in die historischen Ofennischen –, weiter in die Sammlungen des Deutschen Musikautomaten-Museums und in die lokalgeschichtlichen Präsentationen des Städtischen Museums. Die unterschiedlichen Sammlungen im Schloss erleben durch Objekte, Gemälde, Fotoarbeiten, Experimentalfilme und Installationen der Künstlergruppe kleine Zäsuren, die herausfordern, zum Diskutieren anregen, oft genug aber auch ergänzend wirken und vertraute Perspektiven erweitern.

So unterschiedlich die von den Künstlerinnen und Künstlern verwendeten Techniken und formalen Herangehensweisen, so einheitlich doch zugleich das Sich-Einfügen ihrer zahlreichen Arbeiten in das Barockschloss und seine Museen. Dies umso mehr, als das hierfür gewählte Thema der vier Elemente – Erde, Feuer, Wasser und Luft – zugleich darauf ausgerichtet ist, das Spannungsfeld von Barock und Gegenwart hin auf aktuelle, zeitgenössische Sichtweisen zu öffnen.

Es ist bereits die dritte Ausstellung der Künstlergruppe in der Bruchsaler Fürstenresidenz, zugleich aber die erste, die sich in dieser Form über die Präsentationsflächen sämtliche Institutionen erstreckt. Zu sehen ist sie noch bis 2. September, spezielle Aktionen und Führungen sind geplant am 13. Mai zum Internationalen Museumstag sowie am letzten Öffnungswochenende. Der Eintritt ist in der regulären Kombikarte von Schloss Bruchsal inbegriffen, die den Zugang zu sämtlichen im Schloss befindlichen Institutionen erlaubt. Weitere Informationen unter www.schloss-bruchsal.de.