Walldorf / Mannheim / Stuttgart. Der Mannheimer Verkehrspolizeichef Dieter Schäfer forderte die Tage am Walldorfer Kreuz Tempo 60, eine dauerhaft installierte Stauwarnung, ein Überholverbot für Lastwagen, um Abstandskontrollen möglich zu machen, und permanente Geschwindigkeitskontrollen. Ihm geht die Entscheidung der Verkehrskommission nicht weit genug um die Gefahren schwerer Lastwagenunfälle auf der A 5 zwischen Kronau und dem Walldorfer in den Griff zu bekommen. Die Expertenrunde hatte am Donnerstag in einer Sitzung u.a. einen Tempotrichter runter auf 80 Stundenkilometer beschlossen.
Der Mannheimer GdP-Chef Thomas Mohr stimmt dem Verkehrspolizeichef Schäfer zu. Tempo 80 hilft nicht. Bei der Messung muss eine richterliche Toleranz von drei km/h berücksichtigt werden. Die Polizei misst landeweit zusätzlich bei einer Überschreitung mit einer Toleranz von sechs km/h. Laut Schäfer also ab 90 km/h. Und kaum ein Lastwagen würde schneller fahren als 89, rechnet Schäfer vor. Lediglich 63 LKW-Fahrer wären unter den 15.000 angezeigten Geschwindigkeitsverstößen in 2017 dabei gewesen.
Bei Tempo 60 für LKW könne man allerdings etwas tun. Ab 70 würde geblitzt, und ab 76 Stundenkilometern könnten schwarze Schafe „abschreckend sanktioniert werden“, so Schäfer:
„Wir haben einfach nicht das notwendige Personal um täglich Geschwindigkeitsmessungen mit Polizisten durchzuführen!“, klagt Mohr.
Deshalb unterstützt die Mannheimer Gewerkschaft der Polizei auch die Forderung von Innenminister Thomas Strobl (CDU), der angesichts der steigenden Unfallzahlen im Land schon im Februar eine mobile Geschwindigkeitsüberwachung angekündigt hatte. Mohr hofft jetzt nur, dass dies schnell umgesetzt wird. Mit einem mobilen Blitzer (Enforcement-Trailer) an besagter Stelle und einem Tempo-Limit für LKW auf 60 km/h könnten Unfälle und Unfalltote vermieden werden, da die häufigste Unfallursache überhöhte Geschwindigkeit ist. Die Geschwindigkeitsmessungen könnten 24 Stunden rund um die Uhr durchgeführt werden, ohne dass nur ein Polizist vor Ort sein muss. Das wäre auch für Mohr ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung für eine Entlastung der Polizei.