Heidelberg – Die Schwimmer Nina Kost und Philip Heintz vom SV Nikar Heidelberg, die Rugby-Damen des SC Neuenheim sowie die Seniorensportler Jeannette Matheis (Heidelberger TV) und Lars Kalenka (SV Nikar Heidelberg) sind Heidelbergs Sportler des Jahres 2017. Die Stadt und der Sportkreis Heidelberg haben am Freitag, 16. März 2018, bei einer Abendveranstaltung im Casino der Stadtwerke Heidelberg die besten Sportlerinnen und Sportler des vergangenen Jahres ausgezeichnet.
Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner ehrte gemeinsam mit Gert Bartmann, Leiter des Amtes für Sport und Gesundheitsförderung, und dem Vorsitzenden des Sportkreises Gerhard Schäfer insgesamt rund 150 Sportlerinnen und Sportler für ihre Leistungen – darunter auch zahlreiche Athletinnen und Athleten mit Behinderungen. Günter Bitsch (TSV 1949 Pfaffengrund) und Rainer Römer (TSG 78 Heidelberg) wurden zudem für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement als „Förderer des Sports“ geehrt.
„Mit Ihren herausragenden Leistungen waren Sie im vergangenen Jahr hervorragende Botschafter der Sportstadt Heidelberg“, lobte Oberbürgermeister Prof. Würzner die ausgezeichneten Sportlerinnen und Sportler und betonte: „Hinter jedem einzelnen Erfolg stecken in den Vereinen ganz viele ehrenamtlich engagierte Menschen, die diesen ermöglichen – von Trainern über Betreuern und Verantwortlichen bis hin zu weiteren Förderern. Sie alle dürfen sich gemeinsam mit den erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern über die Auszeichnungen freuen. Die Stadt Heidelberg setzt sich – in Zusammenarbeit mit dem Sportkreis – stark dafür ein, dass die Sportlerinnen und Sportler in Heidelberg auch weiterhin beste Voraussetzungen vorfinden.“ Im Doppelhaushalt 2017/18 investiert die Stadt rund 5,8 Millionen Euro in den Sportbetrieb, unter anderem zur Förderung der Vereine, zur Unterstützung von Baumaßnahmen von Vereinen sowie zur Sanierung und zum Bau von städtischen Sporthallen und Sportanlagen. Auf der Konversionsfläche Patton Barracks entsteht unter anderem eine neue Großsporthalle, die in erster Linie von Vereinen und Schulen genutzt werden wird.
Sportler des Jahres
Bereits zum dritten Mal in Folge ist Philip Heintz von der Fachjury zum Sportler des Jahres gewählt worden. Für den Schwimmer des SV Nikar war 2017 ein besonderes Jahr: Bei der Kurzbahn-Europameisterschaft in Kopenhagen gewann der 27-Jährige Gold über 200 Meter Lagen sowie Silber über die doppelte Distanz. Bei den deutschen Meisterschaften auf der Langbahn schwamm der Mannheimer über 200 Meter Lagen in neuem deutschen Rekord zum Titel. Bei der Weltmeisterschaft schlug er als Sechster an. Vereinskamerad Steffen Kohlmann wurde Zweiter: Der Triathlet gewann in Frankfurt den Europameistertitel bei den 18- bis 24-Jährigen über die Ironman-Distanz und wurde bei der Weltmeisterschaft auf Hawaii Vierter in seiner Altersklasse. Stefan Teichert (WSC 1931 Heidelberg-Neuenheim) wurde Dritter: Der 37-Jährige wurde im Quadrathlon – ein Vierkampf aus Schwimmen, Radfahren, Kanufahren und Laufen – unter anderem über die Mitteldistanz deutscher Meister, Zweiter bei der Europameisterschaft und Siebter bei der Weltmeisterschaft. Über die Sprintdistanz gewann er Silber bei den deutschen Meisterschaften.
Sportlerin des Jahres
Die Schwimmerin Nina Kost setzte sich bei den Sportlerinnen ebenfalls zum dritten Mal in Folge durch. Die 22 Jahre alte Heidelbergerin wurde im vergangenen Jahr auf der Langbahn deutsche Meisterin über 50 und 100 Meter Freistil. Hinter ihr belegte Lisa Maria Teichert – Ehefrau des Drittplatzierten bei den Herren – vom WSC 1931 Heidelberg-Neuenheim den zweiten Platz. Die 26-jährige Eppelheimerin gehört seit Jahren zu den weltweit erfolgreichsten Athletinnen im Quadrathlon. Im Jahr 2017 wurde sie unter anderem jeweils Welt-, Europa- und deutsche Meisterin über die Sprint- und Mitteldistanz. Fechterin Zarife Imeri vom TSG Rohrbach steht nach ihrem zweiten Rang im vergangenen Jahr als Dritte nun erneut auf dem Podest: Die 33 Jahre alte Sportlerin aus Neckargemünd wurde im Degen und Florett zweifache deutsche Meisterin im Rollstuhlfechten der Damen.
Seniorensportler des Jahres
Schwimmer Lars Kalenka vom SV Nikar ist Seniorensportler des Jahres: In der Altersklasse 40 wurde er Weltmeister über die 400-Meter-Freistil-Distanz, über 200 Meter Rücken gewann er Silber und über 200 Meter Freistil Bronze. Vereinskamerad Frank Horlacher wurde Zweiter: Der Triathlet ist Senioren-Europameister (Altersklasse 45) über die Langdistanz. Der Leichtathlet Marcus Imbsweiler (TSG 78 Heidelberg) landete auf dem dritten Platz: Er wurde deutscher Senioren-Meister über 3.000 und 5.000 Meter in der Altersklasse M50 in der Halle sowie mit der 1.000-Meter-Staffel (M40). Im Zehn-Kilometer-Straßenlauf ist er deutscher Senioren-Mannschaftsmeister (M40).
Seniorensportlerin des Jahres
Jeannette Matheis (Heidelberger TV) ist Seniorensportlerin des Jahres: Die Geräteturnerin aus Schriesheim gewann 2017 den deutschen Seniorinnen-Meistertitel im Mehrkampf (Altersklasse 45 bis 49). Bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Mehrkampf holte sie mit dem badischen Team ebenfalls Gold. Schwimmerin Gerda Reinhard (GSV Heidelberg) wurde Zweite: Sie ist deutsche Seniorenmeisterin der Gehörlosen in ihrer Altersklasse bei den Einzelsprintmeisterschaften über 25 und 50 Meter Delphin sowie 25 Meter Kraul. In der offenen Klasse gewann sie den deutschen Mannschaftstitel mit der 50-Meter-Lagenstaffel sowie im Mixed mit der 50-Meter-Kraul-Staffel. Gewichtheberin Gabriele Barth aus Heidelberg wurde Dritte: Die Sportlerin der SG Kirchheim wurde in ihrer Altersklasse in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm deutsche Meisterin. Jeweils eine Bronzemedaille nahm sie von der Europameisterschaft, der Offenen Internationalen Meisterschaft und vom Internationalen Women Grand Prix mit.
Mannschaft des Jahres
Die Rugby-Damen-Mannschaft des SC Neuenheim freute sich über die Auszeichnung als Mannschaft des Jahres: Das Team wurde 2017 sowohl deutscher Meister im 15er Rugby als auch in der olympischen Variante mit sieben Spielerinnen. Auf dem zweiten Platz landeten die Bundesliga-Wasserballerinnen des SV Nikar Heidelberg, die im vergangenen Jahr über den deutschen Pokalsieg sowie den Supercup-Gewinn jubelten. Dritter wurden die 15er-Rugby-Herren des Heidelberger RK: Das Team gewann 2017 den deutschen Meistertitel.
Förderer des Sports
Für ihr großes ehrenamtliches Engagement wurden zwei verdiente Persönlichkeiten als „Förderer des Sports“ geehrt. Günter Bitsch ist bereits seit mehr als fünf Jahrzehnten Mitglied des TSV 1949 Pfaffengrund. Der frühere Leichtathlet engagiert sich seit 1970 im Vorstand des Vereins, seit 1982 ist er 1. Vorsitzender. Währenddessen wurden im Verein die Abteilungen Behindertensport, Kampfsport, Tennis und Cricket gegründet. Ein großes Anliegen des 70-Jährigen ist die Integration von Menschen auf der Flucht – bereits in den 90er Jahren setzte er sich stark für Geflüchtete aus dem Kosovo ein. Auch Kooperationen mit den drei Schulen im Stadtteil liegen ihm sehr am Herzen. Er ist unter anderem Mitorganisator des Pfaffengrunder Sport- und Spielfestes mit rund 800 Teilnehmern.
Ebenfalls seit vielen Jahrzehnten freiwillig engagiert ist Rainer Römer: Seit 1970 ist er Mitglied der TSG 78 Heidelberg. Von 1989 an wirkte er zunächst als 2. Vorsitzender und seit 2004 als 1. Vorsitzender maßgeblich an der Entwicklung des Vereins mit. Der 70-Jährige leitete zahlreiche größere Projekte im Verein und führte die Bausaufsicht, unter anderem beim Bau des Kunstrasenplatzes für die Hockey-Abteilung sowie der Überdachung für die Inliner. Bis 2000 war er Übungsleiter in der Leichtathletik-Abteilung und engagierte sich über 18 Jahre lang als Gesamtleiter und Streckendienst beim Halbmarathon. Im Sportkreisvorstand der Stadt Heidelberg ist er seit 2010 als Vertreter der Großvereine aktiv.