Ludwigshafen – Am vergangenen Samstag veranstaltete das Domicil in Ludwigshafen das alljährliche Frühlingsfest. Bewohner, aber auch Gäste von außerhalb, waren herzlich willkommen gemeinsam zu Feiern. Grund genug für uns, der Einladung zu folgen.
Das Domicil liegt südlich der Innenstadt, nur wenige hundert Meter von den Rheinauen entfernt. So sind die Senioren und Seniorinnen tatsächlich „mitten im Leben“.
Wir werden von der Einrichtungsleitung Monja Lautersbach freundlich empfangen. Es ist kurz nach 14 Uhr. Der Speisesaal ist bereits gut besucht. Am Eingang weisen die vielen Lufballons dem Besucher den Weg.
„Die Bewohner sind seit heute Morgen aufgeregt und freuen sich auf das Fest, sagt uns die Leiterin.
Im Foyer des neugebauten Gebäudekomplexes, bieten kleine Stände ihre Waren an. Vom Selbstgestrickten bis zu Dekoartikeln – wird Vieles angeboten.
Wir erfahren von einer Miarbeiterin, dass für die Bewohner sehr viel getan wird. Dies ist natürlich unserer Chefin zu verdanken, verrät sie lächelnd.
Der Speisesaal hat sich inzwischen gefüllt. Die Musik spielt. Die Leiterin der Einrichtung begrüßt die Bewohner, Angehörigen und Gäste. Wir wollen ein wenig mehr erfahren uns treffen uns mit Ihr zu einem kurzen Gespräch
Die Diplom-Pflegewirtin leitet das Haus seit April 2014. Vorher arbeitete sie als Pflegedienstleitung (PDL) in Worms im Domicil. Sie hat sich bewusst für die Altenpflege entschieden, weil sie etwas in der Pflege bewirken will, wie sind uns zu Beginn erzählt.
Redaktion: Welche Angebote erwarten die Senioren im Domicil?
Monja Lautersbach Uns ist wichtig, dass wir neben der normalen, guten Pflegequalität, auch den Alltag der Bewohner unterbrechen. Wir bieten Veranstaltungen und besondere Ereignisse. Bei uns ist immer etwas los.
Wir führen regelmäßig große Veranstaltungen mit Livemusik durch. So wie jetzt unser Frühlingsfest. Als Nächstes planen wir das Sommerfest und das Herbstfest. Einladungen von Künstlern aller Art.
Zwischendurch integrieren wir kleinere Dinge, wie einen Tanznachmittag, Ausflüge mit unserem Domicil-Bus, Geburtstags-Kaffee. Ich halte es für sehr wichtig, dass unsere Bewohner rauskommen. Unser Motto lautet ja „Mitten im Leben“.
Wir waren bspw. auf dem Karnevalsumzug in Ludwigshafen dabei. Es war eine kleine Gruppe. Doch die, die dann mit gehen wollten, hatten großen Spaß. Oder wir organisieren einen Besuch in der Rheingalerie. Einfach mal selbständig Einkaufen gehen.
Redaktion: Sie schaffen viel Abwechslung für die Menschen im Haus
Monja Lautersbach: Richtig – Wir schauen zunächst was der Bewohner noch kann – wo seine Fähigkeiten liegen – und gehen individuell auf Wünsche ein. Es gibt Bewohner die wollen sich vielleicht intellektuell unterhalten und haben weniger Interesse an kreativen Angeboten, wie Basteln. Andere wollen die Tageszeitung durchgehen und darüber diskutieren. Solche Bewohner freuen sich dann, wenn sich entsprechende Gesprächspartner finden. Wenn man diese Bewohner dann im Zimmer besucht und sich mit Ihnen austauscht, dann sind die natürlich sehr froh.
Für dementiell Erkrankte bieten wir ein Anderes Programm an. Manche sind nur 10-Minuten aufnahmefähig. Dann müssen wir eben ganz anders starten. Und so schauen wir, dass wir möglichst Allen gerecht werden.
Redaktion: Wieviel Feste werde hier im Domicil veranstaltet?
Monja Lautersbach: Das nächste, große Fest was jetzt kommt ist unser Sommerfest. Das findet natürlich draussen im Garten statt. Ursprünglich wollten wir heute unser Zelt aufbauen. Aber das Wetter war in den letzten Tagen nicht wirklich schön.
Unsere Feste stehen immer unter einem bestimmten Motto. Dann folgt unser Oktoberfest und selbstverständlich unsere Weihnachtsfeier.
Redaktion: Dürfen bei den Festen Menschen von ausserhalb kommen? Oder ist das begrenzt auf die Bewohner und deren Angehörige?
Monja Lautersbach: Das Sommerfest und das Oktoberfest sind offene Veranstaltungen. Hier laden wir Jeden ein. Das Weihnachtsfest ist eine geschlossene Veranstaltung nur für Bewohner und Angehörige. Wir machen auch einen Adventsmarkt mit Ausstellern. Und diese Veranstaltung ist ebenfalls öffentlich.
Redaktion: Das heute ist das Frühlingsfest – Was bietet das Domicil an?
Monja Lautersbach: Über den Nachmittag bieten wir Live-Musik. Wir haben einen neuen Künstler eingeladen. Denn Abwechslung ist für uns sehr wichtig.
Die Küche zaubert kleine Häppchen und die sind immer sehr gut und beliebt. Herzhaftes und Süßes. Andere wollen traditionell um 15 Uhr den Nachmittagskaffee. Man kann herumlaufen und sogar Tanzen. Wer das möchte darf das gerne tun.
Redaktion: Sie haben Aussteller eingeladen, die im Foyer Ware anbieten
Monja Lautersbach: Genau. Das ist bei uns Tradition geworden. Da kann man dann für sich noch Frühlings- oder Osterdeko anschauen oder auch kaufen.
Redaktion: Dieses Angebot findet großen Zuspruch
Monja Lautersbach: Ja – Viele sind morgens schon aufgeregt. Wir haben unsere Alltagsbegleiter, das Beschäftigungsteam unsere Ergotherapeuten. Die gehen durchs ganze Haus und fragen „Haben Sie Lust an dem Fest teilzunehmen? – Wir helfen Ihnen gerne“.
Wir haben Bewohner die sagen, dass sie mit Festen nichts am Hut haben. Das wird respektiert. Die möchten dann lieber ihre Ruhe haben. Oder jemand fühlt sich nicht wohl. Dann ist das völlig in Ordnung. Diese Bewohner bekommen dann von der Küche einen Gruß mit hochgeschickt.
Redaktion: Es wird doch sehr viel angeboten
Monja Lautersbach: Mir sagte mal Jemand: „Mein Gott hier wird soviel angeboten – Ich weiß nicht wo ich zuerst hin soll“. Ich dachte mir dann: „So muss es sein. So ist das perfekt.“ Besser als zu sagen „Naja ich langweile mich und der Tag geht nicht vorbei“ Bei uns ist immer was los.
Redaktion: Uns erzählte man etwas von Hunden und Tieren, die hierher kommen
Monja Lautersbach: Wir haben eine Hundeshow. Die machen dann kleine Kunststücke. Die waren jetzt schon zweimal bei uns. Danach dürfen die Bewohner die Tiere streicheln. Das findet sehr hohen Anklang bei unseren Bewohnern.
Redaktion: Wir bedanken uns für das offene Gespräch
Monja Lautersbach: Gerne, jederzeit wieder
Am Schluß lernen wir noch den Koch des Hauses kennen. Er ist Koch mit Leib und Seele und erzählt uns sofort, wie wichtig ihm das Essen ist. Das Herzblut ist spürbar. Bei einem Blick auf die wöchentliche Speisekarte verstehen wir, was Bewohner und Mitarbeiten meinen, wenn sie uns versichern, dass das Essen eine hohe Qualität hat.
Es war ein entspannter Nachmittag. Wir wurden sehr freundlich aufgenommen. Jeder gab uns Auskunft – Ohne Wenn und Aber. Als wir das Domicil verlassen, haben wir ein gutes Gefühl.
Wir werden uns dieses Haus zu einem späteren Zeitpunkt näher anschauen. Die Einrichtungsleiterin brachte es auf den Punkt „Wir sind sehr offen dafür“.
Wir kommen gerne darauf zurück.