Landau – Knapp 50 Kilometer Luftlinie, rund eine Stunde Fahrtzeit mit dem Auto und auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen: Dass Landau und Hagenau eine so enge und lebendige Städtepartnerschaft pflegen, liegt sicherlich auch an der geringen Distanz zwischen der pfälzischen und der elsässischen Stadt. Eine Delegation aus Hagenau um Bürgermeister Claude Sturni war jetzt erneut zu Gast in Landau. Oberbürgermeister Thomas Hirsch empfing die Gäste am Hauptbahnhof und stellte ihnen bei einem Spaziergang zum Rathaus die aktuellen Landauer Themen wie Wohnraumgewinnung, Abschluss der Konversion und Ausbau von Kita-Plätzen vor.
„Vom interkommunalen Austausch mit anderen Städten, auch über Ländergrenzen hinweg, können wir nur profitieren“, fasste OB Hirsch zusammen. „Die Schaffung von Wohnraum und die weitere Entwicklung der sozialen Infrastruktur sind Themen, die für beide Städte, Landau und Hagenau, aktuell von großer Bedeutung sind.“ Um darüber hinaus auch die Zusammenarbeit in der deutsch-französischen Grenzregion in den Mittelpunkt zu rücken, hatte der Stadtchef Theo Kautzmann, den amtierenden Präsidenten des Oberrheinrats, zum Gespräch mit den Freunden aus Hagenau geladen. Ziel des deutsch-französisch-schweizerischen Gremiums sei es, Grenzhindernisse in Bereichen wie Verkehr, Bildung, Arbeit und Gesundheit abzubauen, erläuterte Kautzmann. Dazu zähle auch die Förderung der Zweisprachigkeit, insbesondere bei Jugendlichen. Die Anwesenden waren sich einig, dass es nach wie vor von großer Bedeutung sei, die Vermittlung der Sprache des Nachbarlandes aktiv zu fördern – auch um für zukünftige Herausforderungen wie den Fachkräftemangel gerüstet zu sein.
Im Anschluss an das Gespräch und ein gemeinsames Mittagsessen erhielt die Hagenauer Delegation eine Führung durch den „Wohnpark Am Ebenberg“, bei der das Thema Konversion im Mittelpunkt stand.
Landau und Hagenau sind seit 55 Jahren befreundet. Um die Städtepartnerschaft lebendig zu halten, finden nicht nur regelmäßige Austausche auf politischer Ebene statt; mehrmals im Jahr verkehren auch Shuttle-Busse zwischen beiden Städten, um der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, die Partnerstadt auf unkomplizierte Weise kennenzulernen. Die nächste Fahrt findet am Dienstag, 17. April, statt. Abfahrt in Landau ist um 9:15 Uhr. Karten kosten sechs Euro und sind im Büro für Tourismus im Rathaus erhältlich.
OB Hirsch und Beigeordneter Rudi Klemm, der als Tourismusdezernent ebenfalls an dem Gespräch teilnahm, appellieren an die Landauerinnen und Landauer, die elsässische Partnerstadt zu besuchen. „Als grenznahe Stadt ist es für uns unerlässlich und von großer Bedeutung, einen regen Austausch mit Frankreich zu pflegen“, sind beide überzeugt.