Karlsruhe – Die Schäden durch sogenannten Rehwildverbiss in den 210 gemeinschaftlichen und staatlichen Jagdbezirken im Landkreis Karlsruhe wurden in den vergangenen Wochen durch die 32 Forstrevierleiter des Landratsamtes Karlsruhe sowie der Städte und Gemeinden begutachtet. Angewendet wird dabei ein landesweit einheitliches Schätzverfahren.
„Die Buche kann sich im gesamten Landkreis Karlsruhe ohne Schutz natürlich verjüngen. Eine erfreuliche Besonderheit ist, dass auch die Eiche im Kraichgau und Stromberg bei großflächigem Vorkommen den Rehwildverbiss übersteht und sehr erfolgreich verjüngt werden kann. Probleme sehen wir vor allem bei der Weißtanne in den Vorbergen des Schwarzwaldes“, fasst Bernhard Peichl, Leiter des Forstamts, seine Beobachtungen zusammen.
Die Erstellung der forstlichen Gutachten zur Gefährdung waldbaulicher Ziele durch Rehwildverbiss steht turnusmäßig alle drei Jahre an und wird seit 1983 regelmäßig in allen Jagdbögen Baden-Württembergs mit mehr als drei Hektar Wald noch vor dem Laubaustrieb durchgeführt. Das forstliche Gutachten liefert den jagdausübungsberechtigten Personen und den Verpächtern wichtige Erkenntnisse über den Zustand der jüngsten Waldgeneration und Entscheidungshilfen für die Intensität der künftigen Bejagung des Rehwildes. Im Sommer sind landesweite Auswertungen und Ergebnisse zu erwarten.
Waldbewirtschaftung und Jagd finden auf gleicher Fläche statt. Die Ergebnisse des Verbissgutachtens sollen auch den Dialog zwischen der Jägerschaft und den Bewirtschaftern des Waldes fördern.