Karlsruhe – Mit gestärktem Selbstbewusstsein aus dem Erfolg in Köln zwei Tage zuvor haben die PS Karlsruhe LIONS in einem streckenweise rauschhaften Spiel am 9. April 2018 die Tür zum PlayOff-Halbfinale in der ProA weit aufgestoßen.
Die Euphorie und Leichtigkeit, die den LIONS in der Schlussphase der regulären Saison abhandengekommen war, erfüllte plötzlich wieder die Karlsruher Europahalle und übertrug sich von Beginn an auf die Zuschauerränge. Die Gastgeber erwischten den deutlich besseren Start und bauten ihre Führung nach dem zwischenzeitlichen 5:5-Ausgleich der Kölner kontinuierlich aus. Der Lohn für schnelles und sicheres Kombinationsspiel war die 30:17-Führung nach dem ersten Viertel. Mit Beginn des folgenden Spielabschnitts saßen Timing und Würfe der LIONS plötzlich nicht mehr so perfekt. Es war die schwächste Phase im Karlsruher Spiel. Aber die Partie blieb temporeich und nach wenigen Minuten hatten die Hausherren ihr Tief überwunden.
Mit einem immer noch guten Punktepolster für die LIONS ging es nach einem insgesamt ausgeglichenen Viertel mit 45:33 in die Halbzeit. Die RheinStars schienen zunächst entschlossener aus der Kabine zurückgekehrt, doch nach wenigen Spielzügen lag das Momentum wieder aufseiten der LIONS, die mit einem 15:0-Run auf 67:41 davonzogen. In der Folge schien sich die Begegnung kurzzeitig zu beruhigen, doch schnell fanden die Gastgeber zu dem Tempo zurück, das sie in der Anfangsphase ausgezeichnet hatte und ließen keinen Zweifel aufkommen, dass sie das Duell für sich entscheiden würden.
Beim Stand von 70:44 ging es in den letzten Spielabschnitt, in dem die LIONS nicht mehr so dominant auftraten, doch ihre Fans weiterhin gut unterhielten, wofür sie noch vor der Schlusssirene mit stehenden Ovationen gefeiert wurden und sich letztlich über einen auch in dieser Höhe verdienten 92:70-Sieg freuen durften. An diesem Abend passte fast alles. Selbst die zuletzt dürftige Freiwurfquote war mit 89 % mehr als gut. Craig Bradshaw erzielte 21 Punkte, gefolgt von Richard Williams, Orlando Parker, Maurice Pluskota (je 14) sowie Jarelle Reischel (10).
Bereits das nächste Aufeinandertreffen am 12. April könnte über das Weiterkommen entscheiden. Die RheinStars sind vor heimischer Kulisse in Zugzwang, wenn sie nicht vorzeitig aus den PlayOffs ausscheiden wollen.