Heidelberg – Experten der Universitäts-Hautklinik Heidelberg beraten Patienten und Interessierte bei einem Informationstag für chronische Wunden am 21. April 2018 von 9.30 Uhr bis 11.45 Uhr im Hörsaal der Hautklinik (HeiCuMed-Eingang), Im Neuenheimer Feld 440, 69120 Heidelberg.
In kurzen Vorträgen berichten Ärzte zu Grundlagen und Ursachen chronischer Wunden. Außerdem werden Therapieoptionen wie z.B. Kompression, Wundauflagen, chirurgische Verfahren oder Vakuumtherapie erläutert. Für Fragen stehen die Experten gerne zur Verfügung. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Ab Mai 2018 können sich Patienten in der neuen diagnostischen Wundsprechstunde der Universitäts-Hautklinik vorstellen. Hier untersucht ein speziell geschultes Team aus Dermatologen, Phlebologen (Venenspezialisten) und Wundassistenten die Ursachen einer schlecht heilenden Wunde. Die Basisuntersuchungen – z.B. durch Ultraschalluntersuchungen und bakterielle Abstriche – sind ohne Belastung für den Patienten und in der Regel ambulant durchführbar.
Darüber hinaus können spezielle Untersuchungen der Gefäße, der Haut und des Blutes notwendig sein. Um diese umfassende Diagnostik anbieten zu können, arbeitet das Team eng mit Gefäßchirurgen, Diabetologen, Orthopäden, Chirurgen, Angiologen und Rheumatologen des Universitätsklinikums Heidelberg zusammen.
Eine anschließende gezielte Wundtherapie kann dann stationär an der Universitäts-Hautklinik erfolgen mit zahlreichen modernen und schonenden Behandlungsverfahren, z.B. Vakuum-Versiegelung, biochirurgische Madentherapie und klassische chirurgische Methoden. Sollte ein Venenleiden als Ursache einer chronischen Wunde festgestellt werden, wird dieses in der entsprechend spezialisierten phlebologischen Abteilung behandelt.
Krampfadern und Diabetes als häufigste Ursache chronischer Wunden
Nahezu drei Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Wunden, die vorrangig an den Unterschenkeln und Füßen auftreten. Das venös bedingte offene Bein ist neben dem diabetischen Fußsyndrom die häufigste Ursache nicht spontan abheilender Wunden. Etwa 70 Prozent der chronischen Wunden an den Beinen werden durch ein Krampfaderleiden verursacht. Das Venensystem kann heute sehr genau und ohne Belastung für den Patienten mittels Ultraschall untersucht werden. Seltenere Ursachen eines „offenen Beins“ sind z.B. Gefäßverengungen der Arterien, Gefäßentzündungen oder Infektionen.