Karlsruhe – Die Festung RASTA DOME wackelte kurzzeitig am Abend des 21. April 2018, aber sie fiel nicht. Im ersten Halbfinalspiel der ProA-PlayOffs behielt RASTA Vechta nach einem intensiv geführten Duell die Oberhand über die PS Karlsruhe LIONS, die zuvor überraschend deutlich in die Vorschlussrunde vorgestoßen waren.
Die LIONS starteten mutig und konzentriert in die Partie, gingen in Front, zogen aber auch schnell die ersten Fouls. Mit zunehmender Dauer des ersten Viertels zeigte sich zudem, dass RASTA – anders als im Viertelfinale die RheinStars Köln – gut auf das Karlsruher Spiel eingestellt war, und mit leichten Vorteilen beim Stand von 28:22 in den zweiten Spielabschnitt starten konnte. Entsprechend schlecht lief es in der Folge für die Gäste, deren Headcoach Michael Mai bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff bei 39:27 eine Auszeit nehmen musste. Doch die Hausherren ließen sich davon nicht stoppen und bauten ihren Vorsprung in der 16. Spielminute auf 50:31 aus. Erst gegen Ende des Spielabschnitts fand der Ball auch wieder im Anschluss an Karlsruher Angriffe den Weg durch die Reuse. So ging es mit einem deutlichen, aber noch nicht vorentscheidenden Rückstand von zwölf Punkten für die LIONS in die Kabine.
Kurz nach Wiederanpfiff beim Stand von 54:42 gelang es Karlsruhe, die Differenz auf sieben Punkte zu verringern und nachdem RASTAs wichtiger Center Dirk Mädrich den vorzeitigen Gang unter die Dusche antreten musste, war das Löwenrudel kurzzeitig mit nur noch vier Punkten Rückstand plötzlich auf Schlagdistanz. Doch in der Folge wurde das Spiel zunehmend zerfahren und viele Fouls auf beiden Seiten sorgten für zahlreiche Unterbrechungen. Unter dem Strich sorgte dieser Umstand dafür, dass Vechta zwar das Viertel, aber nicht die Führung abgeben musste und die Kontrahenten mit 73:66 in die abschließenden zehn Spielminuten gingen. Hier konnten zunächst beide Teams wenig Zählbares aus ihren Offense-Bemühungen verbuchen, bis den Gastgebern mit einem 8:0-Run zum 86:71 der entscheidende Schritt gelang, das Spiel und damit das erste Duell der Best-of-Five-Serie für sich zu entscheiden, denn die LIONS verkürzten bis zur Schlusssirene lediglich auf 90:79. Während Karlsruhe ein deutliches Übergewicht in der Reboundstatistik verbuchen konnte, schaffte es die Mannschaft nicht, an ihre zuletzt äußerst starke Trefferquote anzuknüpfen. Craig Bradshaw erzielte 15 Punkte. Jarelle Reischel kam auf 14, Richard Williams auf 13, Cyrus Tate auf 12 und Maurice Pluskota ebenfalls auf 12 Zähler.
Am kommenden Dienstag ab 19:30 Uhr haben die LIONS die Chance, im Löwenkäfig der Karlsruher Europahalle die Serie auszugleichen.