Kriegsgräberfürsorge
Oberst Erwin Mattes (Mitte), Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, übergibt zur Freude von Landtagspräsident Hendrik Hering (links) den Spendenscheck über 132.464 Euro an den rheinland-pfälzischen Landesvorsitzenden des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Martin Haller, MdL. Bildnachweis: Landtag Rheinland-Pfalz/Stefan F. Sämmer

Mainz – Zum zweiten Mal in Folge hat die Haus- und Straßensammlung durch das rheinland-pfälzische Landeskommando der Bundeswehr und der Reservistenkameradschaften zugunsten der Kriegsgräberfürsorge die Spendeneinnahmen steigern können.

Im Rahmen der jüngsten Spendenaktion konnte die stolze Summe von exakt 132.464 Euro zusammengetragen werden. Zum Dank für das Engagement lud der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Landesverband Rheinland-Pfalz Vertreter der Bundeswehr zu einer kleinen Feierstunde in die Lobby des Landtags in der Steinhalle des Landesmuseums ein.

Der rheinland-pfälzische Landesvorsitzende des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge und Landtagsabgeordnete, Martin Haller, bedankte sich für das große Engagement der Bundeswehr. Die Spenden der jährlichen Sammlung nutze der Volksbund, um seine Botschaft in die Welt zu tragen:

„Versöhnung über den Gräbern, Arbeit für den Frieden“.

Auch Landtagspräsident Hendrik Hering sprach als Schirmherr des Landesverbandes in seinem Grußwort allen, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben, seinen ausdrücklichen Dank aus.

„Der Volksbund ist heute ein wichtiger Träger der Erinnerungskultur in Deutschland“,

betonte der Landtagspräsident. Indem die Bundeswehr dessen Arbeit intensiv unterstütze, beweise sie, dass sie ein demokratisches Geschichtsbewusstsein pflege.

Dialogmöglichkeiten für junge Menschen

Als unabhängiger, gemeinnütziger Verein sei der Volksbund fest in der Gesellschaft verankert, erklärte Hendrik Hering weiter. Der Volksbund setze sich dafür ein, den Kriegsopfern ein würdiges Andenken zu bewahren. Der Landtagspräsident lobte insbesondere die Bildungsarbeit des Volksbundes, der damit internationale Begegnungen und ein friedliches Europa stärke. Für die Jugendlichen von heute rücke die Geschichte des Zweiten Weltkriegs immer weiter in die Ferne. Ein persönlicher Bezug bestehe in der Regel nicht mehr. Umso wichtiger seien

„Soldatenfriedhöfe als Ort der kollektiven Erinnerung“,

so Hendrik Hering. Soldatenfriedhöfe und die Dokumentation der Schicksale der Kriegsopfer seien ein pädagogisch wichtiges Mittel, um das Bewusstsein für die Schrecken des Krieges und die Bedeutung einer Politik für den Frieden aufrecht zu erhalten. Der Landtagspräsident hob besonders die Bereitschaft junger Menschen hervor, in ihren Schulferien Soldatenfriedhöfe zu pflegen.

„Es ist ermutigend, dass Jugendliche aus Deutschland und aus Ländern, die unter dem Nationalsozialismus gelitten haben, dabei zusammenarbeiten“.

Der Volksbund eröffne damit Dialogmöglichkeiten für junge Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern und stärke damit den Frieden zwischen einstmals verfeindeten Nationen.

Einsatz für Frieden und Demokratie

In der Erinnerung an die Kriegstoten werde die Bedeutung der liberalen Demokratie und des Friedens besonders eingängig.

„Die Entwicklungen in Teilen Europas und an seinen Rändern dürfen uns nicht gleichgültig sein“,

sagte Hendrik Hering nachdrücklich. Wenn autoritäre und diktatorische Regierungen weiter zunehmen, steige auch die Kriegsgefahr. Auch in Deutschland müsse man sich gegen Nationalismus, Chauvinismus und Verachtung der Demokratie einsetzen.

Oberst Erwin Mattes, Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, erklärte, es sei eine langjährige Tradition der Bundeswehr, die Arbeit des Volksbunds zu unterstützen. Er freute sich über die erneute Steigerung der Spendensumme.