Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Gedenklesung statt Frühschoppen – Gütliche Einigung zur Erinnerung an die Bücherverbrennung

Die Erinnerung an die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten vom 10. Mai 1933 findet nun doch auf dem Römerberg statt. Dies ist das Ergebnis der Vermittlung des Ordnungsamtes zwischen der Burschenschaft Badenia und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN). Am Donnerstag, 10. Mai 2018, wird es nun dort zwischen 10 und 16 Uhr Reden, Musikbeträge und eine Lesung geben.

Ursprünglich meldete Badenia ihren Frühschoppen für Christi Himmelfahrt auf dem Römerberg an. Am gleichen Tag und an gleicher Stelle möchte jedoch die VVN an die Bücherverbrennung 1933 in Frankfurt erinnern. Ein Konflikt war vorprogrammiert, zumal die Burschenschaftler den Platz aufgrund der zeitlich früheren Anmeldung für sich beanspruchten. In Gesprächen mit beiden Anmeldern ist es dem Ordnungsamt gelungen, die Veranstaltung der Badenia auf den Paulsplatz zu verlagern. Damit kann das Veranstaltungsprogramm der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes an der in den Boden eingelassenen Gedenkplatte zwischen Nikolaikirche und Gerechtigkeitsbrunnen stattfinden.

Ordnungsdezernent Markus Frank zeigt sich erleichtert: „Im Sinne aller Beteiligten ist es dem Ordnungsamt gelungen, eine gute Lösung für beiden Anliegen zu finden. Ich denke, mit der Verlagerung des Frühschoppens auf den Paulsplatz haben wir der Burschenschaft einen ähnlich attraktiven Standort zur Verfügung stellen können. Die Erinnerung an die Bücherverbrennung kann nun, wie auch in der Vergangenheit, an dem Platz stattfinden, an dem sie 1933 geschah.“


Stadtrat Jan Schneider empfängt und würdigt langjährige ehrenamtliche Wahlhelferinnen und Wahlhelfer im Rathaus Römer

Egal ob Europa-, Bundestags-, Landtags-, Kommunal-, oder Oberbürgermeisterwahl: Bei allen politischen Wahlen sowie Bürgerentscheiden sind regelmäßig ehrenamtliche Wahlhelferinnen und Wahlhelfer im Einsatz. Sie sorgen dafür, dass die Wahlen ordnungsgemäß und reibungslos ablaufen.

Stadtrat Jan Schneider, der für Wahlen zuständige Dezernent, hat am Dienstag, 24. April, rund 160 langjährige besonders engagierte ehrenamtliche Wahlhelfer im Kaisersaal im Römer empfangen und ihr Engagement gewürdigt.

Ohne das Engagement der Ehrenamtlichen wäre die zuverlässige und korrekte Durchführung von Wahlen nicht möglich. Um die Wertschätzung des demokratischen Staates für den ehrenamtlichen Einsatz von Bürgern bei den Wahlen in geeigneter Weise zum Ausdruck zu bringen, hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière die Möglichkeit geschaffen, besonders verdiente Wahlhelferinnen und Wahlhelfer mit einer Ehrennadel auszuzeichnen. Stadtrat Schneider hat diese Möglichkeit aufgegriffen. Er erklärt: „Wichtig war mir, dabei nicht nur bundesweite Wahlen im Blick zu haben, sondern alle Wahlen und Bürgerentscheide, die in Frankfurt durchgeführt wurden. Schließlich sind alle Wahlen von Wichtigkeit. Ganz davon abgesehen, dass jede einzelne Wahl einen sehr hohen Arbeitsaufwand für die Beteiligten bedeutet.“

Verteilt auf 376 Wahllokale und 114 Briefwahlbezirke sind für den ordnungsgemäßen und reibungslosen Ablauf von in Frankfurt am Main durchzuführenden Wahlen, insgesamt 4086 ehrenamtliche Wahlhelfer erforderlich. 1454 Wahlhelfer können aus der Mitarbeiterschaft der Stadtverwaltung heraus mobilisiert werden. „Darüber hinaus sind wir auf 2632 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer als Beisitzer und Wahlvorsteher sowie deren Stellvertretungen in den Wahlvorständen angewiesen. Ohne sie wären Wahlen schlichtweg nicht durchführbar“, so der Stadtrat. „Stellvertretend für den gesamten Magistrat danke ich Ihnen für die langjährige Ausübung des Ehrenamtes und Ihr persönliches Engagement als Wahlhelferin oder Wahlhelfer und überreiche Ihnen als Zeichen der Anerkennung die Ehrennadel.“ Für ihn sei es wichtig, die ehrenamtliche Tätigkeit, an die hohe Anforderungen gestellt werden, nicht nur finanziell durch eine Aufwandsentschädigung abzugelten, sondern dies auch im Rahmen einer solchen Veranstaltung im Römer zu tun. Geplant sei, die Ehrung von ehrenamtlichen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern nun in regelmäßigen Abständen vorzunehmen.

In Frankfurt am Main erhalten Beisitzer und Mitglieder der Briefwahlvorstände 45 Euro und Wahlvorsteher und Schriftführer sowie deren jeweilige Stellvertretungen 50 Euro als Aufwandsentschädigung, während der Bund hierfür nur 25 Euro beziehungsweise 35 Euro vorsieht.

Aufgrund der hohen Anzahl an langjährigen Wahlhelfern wurde die Ehrung in zwei Terminen durchgeführt. Die erste Veranstaltung fand am Dienstag, 10. April, statt.


Kein Tuesday Night Skating am 1. Mai

Am Dienstag, 1. Mai, findet keine Tuesday Night Skaterfahrt (TNS) statt. Aufgrund des Feiertags und des traditionell am 1. Mai stattfindenden Rad- und Skaterrennens Eschborn-Frankfurt fällt TNS aus – Inline-Skater können sich jedoch bis zum Veranstaltungstag am 1. Mai für eine Teilnahme an der Rhein-Main-Skate-Challenge anmelden.

Bereits zum 12. Mal findet die Skate Challenge im Rahmen des Radklassikers statt, geskatet werden kann auf den Streckenlängen 30 oder 50 Kilometer.

Anmeldungen sind möglich über die Website www.eschborn-frankfurt.de oder kurzfristig am Veranstaltungs- und Expogelände in Eschborn (Best Western Plus iO Hotel).


Mit Anleitung erfolgreich zur Ausbildung – Oberbürgermeister Feldmann besucht Projekt von Wirtschaft integriert und FAPRIK in Bornheim

Ein kleiner Laden in der Bornheimer Spessartstraße – hier bereiten sich junge Frauen auf das Berufsleben vor. An sich kaum bemerkenswert. Aber irgendwie doch: Neun junge Frauen, die im SchubLaden der FAPRIK zurzeit jeden Mittwoch Stifte, Blöcke, Malfarben und kleine Geschenke aus nachhaltiger Produktion verkaufen, leben erst kurze Zeit in Deutschland und können mithilfe des Programms Berufsorientierung BOplus in verschiedene Bereiche hineinschnuppern. Ziel ist, die Teilnehmerinnen bei der Berufswahl zu unterstützen und sie fit zu machen für ihre zukünftige Ausbildung.

„Die Biografien der Frankfurterinnen und Frankfurter sind so bunt wie unsere Stadt selbst“, sagte Peter Feldmann, der die Frauen und ihre Ausbilder am 25. April im SchubLaden besuchte. „Es ist nicht immer leicht, Bildung in Anspruch zu nehmen oder seine Ausbildung gradlinig zu verfolgen. Umso wichtiger sind Projekte wie BOplus und Träger wie die FAPRIK, die sich zusammentun, um jungen Menschen ihren Weg auf den Arbeitsmarkt zu erleichtern.“ Peter Feldmann ist dem Beschäftigungsträger FAPRIK seit seiner Gründung eng verbunden. Er selbst hat als Leiter des Jugendhauses am Bügel ein Ausbildungsprojekt mit einer Schreinerei ins Leben gerufen.

Das Programm BOplus ist Teil der Initiative Wirtschaft integriert. Dieses Jahr ist die FAPRIK bereits zum dritten Mal eine der Stationen des Programms, neun Frauen aus drei verschiedenen Ländern nehmen teil. Sie alle sprechen noch nicht ausreichend Deutsch, so dass es ihnen ohne Unterstützung kaum möglich wäre, einen Schulabschluss zu erlangen. Hier setzt Wirtschaft integriert an. Die Frauen nehmen an einer Förderkette teil, die angefangen bei der Berufsorientierung über ein Praktikum bis zum Ausbildungsabschluss durchgängig durch Sprachunterricht, Integrationsunterstützung und Lernhilfen auf die jeweiligen Bedürfnisse der Teilnehmer der Initiative eingeht.

In der ersten Phase, der dreimonatigen Berufsorientierung BOplus, befassen sie sich mit ihren beruflichen Interessen und Stärken und sammeln Praxiserfahrungen in Bereichen wie Gastronomie, Kosmetik und Körperpflege sowie Einzelhandel. Dabei lernen sie nicht nur die Berufe kennen, sondern probieren sich in realen Arbeitsumfeldern aus. Im SchubLaden bekommen sie beispielsweise kaufmännische Kenntnisse vermittelt. Auch Deutschunterricht, Lern- und Integrationshilfen gehören zum Programm. Ausbilderinnen und Pädagoginnen helfen beim Finden von Praktika und Ausbildungsplätzen.

„Wir brauchen Sie alle! Jede Fachkraft ist wichtig für Frankfurt. Ihnen wird hier ein wunderbares Angebot gemacht. Ich habe heute spannende Einblicke in das Förderprogramm erhalten und bin froh, dass ich Sie besuchen darf“, sagte Peter Feldmann.
FAPRIK-Geschäftsführerin Maud Beeskow freut sich über das Interesse und die Wertschätzung des Oberbürgermeisters an den Lebensumständen der geflüchteten Frauen, die ihm Informationen über ihr Leben und ihre Ziele in Deutschland vermitteln wollen. „Die besondere Herausforderung, Geflüchtete beruflich zu integrieren und auszubilden, bedarf einer aufeinander aufbauenden Förderkette. Dazu gehören in allen Prozessen die berufsbezogene Sprachförderung und die Verknüpfung von Arbeits- und Lernprozessen um die Kompetenzen der jungen Menschen weiter zu entwickeln. Nach den Empfehlungen zur Arbeitsmarktintegration des Hessischen Asylkonvents gibt es immer noch keine ausreichenden Sprachförderangebote für Frauen, insbesondere mit Kinderbetreuung. Die Förderdauer reicht oft nicht aus und es fehlen genügend frauengerechte Bildungsangebote, vor allem in der Grundbildung. Das muss sich ändern,“ sagte Maud Beeskow.

Wirtschaft integriert ist eine Initiative des Hessischen Wirtschaftsministeriums. Weitere Informationen sind auf www.wirtschaft-integriert.de oder über die Hotline unter 06421/30493-285 erhältlich. Die gemeinnützige FAPRIK gGmbH bietet Maßnahmen zur Berufsorientierung, der Berufsvorbereitung sowie außerbetriebliche Ausbildungsmöglichkeiten im kaufmännischen Bereich und im Gastgewerbe an. Weitere Infos findet man unter http://faprik.com .


Lesen gegen das Vergessen: Frankfurt gedenkt der Bücherverbrennung vor 85 Jahren

Am 10. Mai jähren sich die in der Nazizeit begangenen Bücherverbrennungen zum 85. Mal. 1933 wurden in Frankfurt am Main wie in zahlreichen anderen deutschen Städten von den Nationalsozialisten geächtete Bücher vernichtet – ein erschütternder Angriff auf die Meinungs- und Publikationsfreiheit und auf die Demokratie. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, das Kulturdezernat der Stadt Frankfurt am Main und das Historische Museum Frankfurt halten mit einem entschiedenen „Nie wieder!“ die Erinnerung wach und laden zur Veranstaltung „Lesen gegen das Vergessen: Frankfurt gedenkt der Bücherverbrennung vor 85 Jahren“ ein. Die Veranstaltung findet am Montag, 7. Mai, um 20 Uhr im Sonnemann-Saal des Historischen Museums statt.

Autorinnen und Autoren aus Frankfurt und Umgebung geben ihren Kolleginnen und Kollegen von 1933 ihre Stimme. Sie lesen aus Werken, die vor 85 Jahren verbannt und den Flammen ausgeliefert wurden. Gespräche und Wortbeiträge gedenken dem Geschehen und rücken die Bedeutung des Gedenktages in der heutigen Zeit in den Blick.

Es lesen Bodo Kirchhoff, Gerd Koenen, Olga Martynova und Frank Witzel. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Jan Gerchow, Direktor Historisches Museum Frankfurt, Jan Schenck, Fotograf, Projekt „Verbrannte Orte“, und Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer Börsenverein des Deutschen Buchhandels, sprechen an diesem Abend. Alice Engel vom Hessischen Rundfunk moderiert die Veranstaltung. Der Eintritt ist frei.


‚AntiAnti – Museum Goes School‘ – Buchvorstellung und Gespräch mit Prof. Dr. Benno Hafeneger, Türkân Kanbıçak, Mirjam Wenzel und Tobias Freimüller an der Goethe Universität

„AntiAnti – Museum Goes School“ ist ein kulturelles Bildungsprogramm des Jüdischen Museums zur antisemitismuskritischen Extremismusprävention an berufsbildenden Schulen. Es richtet sich in erster Linie an bildungsbenachteiligte Schülerinnen und Schüler, umfasst aber auch mehrere Lehrerfortbildungen und ist dank der großzügigen Förderung der Vonovia langfristig angelegt. Zu dem Programm ist nun eine Buchpublikation zum Bildungsprogramm im Frankfurter Wochenschau Verlag erschienen, in der die einzelnen Lerneinheiten eingehend vorgestellt und evaluiert werden.

Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums, führt am Mittwoch, 2. Mai, in den Abend ein und stellt die Bedeutung der neuen Reach-Out-Bildungsprogramme des Jüdischen Museums dar. Die Projektleiterin Türkân Kanbıçak gibt praktische Einblicke in die konkrete Umsetzung des personenorientierten Ansatzes in der schulischen Bildungsarbeit. Der Jugend- und Extremismusforscher Prof. Dr. Benno Hafeneger, der das Programm evaluiert hat, wird eine bildungspolitische Kontextualisierung des Programms vornehmen. Das sich anschließende Gespräch widmet sich der Nachhaltigkeit von antisemitismuskritischer Extremismusprävention. Es reflektiert die derzeitigen pädagogischen Ansätze in der Bildungsarbeit zur Demokratieförderung mit Blick auf die Erziehung zur Selbstreflexion und die Stärkung der Selbstwirksamkeit. Die Veranstaltung dient auch der Vorstellung der soeben erschienenen Buchpublikation und wird von Tobias Freimüller, dem stellvertretenden Direktor des Fritz Bauer Instituts, moderiert. Kostenlose Rezensionsexemplare des Buches können beim Verlag per Mail an presse@wochenschau-verlag.de angefordert werden.

Die Veranstaltung am Mittwoch, 2. Mai, beginnt um 18.15 Uhr an der Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, im Raum Casino 1.812 und ist eine Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut. Der Eintritt ist frei.


‚Zivilcourage – ja! – Aber wie?‘ – Workshop lehrt Umgang mit gefährlichen Situationen im öffentlichen Raum

Der Präventionsrat Frankfurt am Main bietet einen Workshop im Rahmen seiner Kampagne „Gewalt-Sehen-Helfen“ zum Thema „Umgehen mit gefährlichen Situationen im öffentlichen Raum“ an. Der Workshop findet am Mittwoch, 16. Mai, von 16 bis 20 Uhr im Haus der Jugend, Deutschherrnufer 12, statt.

In dem vierstündigen Workshop lernen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, wie man Gewaltsituationen im öffentlichen Raum frühzeitig wahrnimmt, Konflikt-Dynamiken versteht, Ideen zur Deeskalation entwickelt, und gewaltfrei hilft, ohne sich selbst und andere zu gefährden.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Die Plätze sind begrenzt. Eine verbindliche Anmeldung bei der Geschäftsstelle Präventionsrat, Dagmar Schöne, Telefon 069/212-44905 oder per E-Mail an dagmar.schoene@stadt-frankfurt.de ist daher erforderlich. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 069/212–44905 oder im Internet unter www.gewalt-sehen-helfen.de.


‚Freestyle im Park‘ und Nacht der Museen mit indigenen brasilianischen Rappern Brô MC’s und Wera MC im Frankfurter Weltkulturen Museum

Dem Weltkulturen Museum ist es gelungen, die Brô MC’s, die erste indigene Rapgruppe Brasiliens, sowie Wera MC von der Gruppe Oz Guarani Anfang Mai nach Frankfurt einzuladen!

Am Mittwoch, 2. Mai, und Montag, 7. Mai, jeweils von 16 bis 19 Uhr, können Rap-Talente aus dem Rhein-Main-Gebiet mit den brasilianischen Rappern auf der Open Stage „Freestyle im Park“ zusammenkommen.

Unter dem Motto „Starke Worte – Starke Seele. Indigener Rap von Guaraní aus Brasilien“ performen die Brô MC’s in der Nacht der Museen am Samstag, 5. Mai, drei Mal im Weltkulturen Labor am Schaumainkai 37. Es ist das erste Mal, dass indigene brasilianische Rapper in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa, auftreten.

Während die Afrobrasilianer bereits seit 30 Jahren das Medium Hip Hop verwenden, um auf ihr Dasein am Rande der Gesellschaft aufmerksam zu machen, ist der indigene Rap der Guaraní eine recht junge Entwicklung, die bisher kaum internationale Aufmerksamkeit erfährt. Das kulturelle Erbe der Guaraní, dessen Bedrohung und die spirituelle Bedeutung des Wortes sind die treibenden Kräfte dieser musikalischen Protestform.

Zu den Künstlern

Wera MC kommt aus dem Dorf Tekoha Pyau. Es liegt im kleinsten Reservat Brasiliens, zwischen dem Erholungsgebiet Pico do Jaraguá, das zunehmender Privatisierung unterliegt, und einer der größten Zubringerstraßen von São Paulo, der Rodovia dos Bandeirantes, ironischerweise nach den Sklavenjägern benannt, die die Guaraní ursprünglich aus diesem Gebiet vertrieben haben. Es gibt große Probleme durch Unfälle mit vorbeirasenden Autos, die Masse an ausgesetzten Hunden, die sich im Dorf ansiedeln, und den äußerst beschränkten Lebensraum. Wera MC macht diese Situation zum Thema seiner Lieder: „Wir erzählen viel von unserer Realität. Viele Leute kommen hierher und haben Mitleid mit uns, wenn sie den Zustand von unserem Dorf sehen, der wirklich prekär ist. Wir wollen das ändern. Wir wollen, dass sie wissen dass unser Volk viel zu sagen hat, dass hier vieles passiert ist, das schlecht erklärt wurde. Wir sind hier um die Wahrheit zu sagen.” (http://gaspargarcia.org.br/noticias/na-zona-norte-de-sao-paulo-o-rap-e-indigena/)

BRÔ MCs: Bruno Veron begann bereits 2006 als Schüler zu rappen, 2008 gründete er mit seinem Bruder Clemerson sowie den beiden Brüdern Charlie und Kelvin Peixoto die Brô MCs. Der Name bezieht sich darauf, dass sie zwei Brüderpaare sind. Ihr Anliegen ist es, durch das Medium Hip Hop die Aufmerksamkeit auch der nichtindigenen Bevölkerung auf die Lage der Guaraní zu lenken, mit Stereotypen aufzuräumen und mit der Nationalgesellschaft in einen Dialog zu treten.

„Die Texte von Brô MCs und anderen Guaraní-Rappern handeln vom Leben im Dorf oder an der Straße, von dem, was die jungen Leute erleben und beobachten: Gewalt, Drogen, Selbstmord, aber auch die schönen Dinge des Dorflebens. Texte handeln vom Träumen, Wollen, Suchen, von Armut und Leiden, von Konflikt und Protest. Schon Kinder verfassen gesungene Gedichte und üben sich von klein auf in Hören und Memorieren. Im Rap Koanguaga (Nos dias de Hoje; An Tagen wie heute) stellt Brô MCs eine enge Verbindung zu den schlicht mit ‚Musik‘ übersetzten Heiligen Gedichten der Guaraní, mburahei, her. Darin wird das Mythische als Basis des Alltäglichen akzeptiert.“

Mona Suhrbier: „Der Grenzstein, das Land und die Welt der Guaraní-Indianer. Eine Reise durch Raum und Zeit“, S. 168f. In: Suhrbier, Mona (Hrsg.): Entre Terra e Mar. Zwischen Erde und Meer. Transatlantische Kunst. Kerber Verlag Bielefeld, 2017.


Das Sicherheitsmobil ist unterwegs in Frankfurt

Das Sicherheitsmobil des Ordnungsamtes kommt ins Ostend. Zu finden sind die Stadtpolizistinnen und Stadtpolizisten am Freitag, 27. April, von 10 bis 13 Uhr, am Wochenmarkt auf dem Paul-Arnsberg-Platz.

Bei diesem Termin stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtpolizei für alle Fragen rund um die Themen Sicherheit und Ordnung, Abfall-, Umwelt- und Naturschutz, den Zuständigkeiten von einzelnen Behörden Rede und Antwort und erklären das breite Tätigkeitsspektrum des Ordnungsamtes. Während sich zwei Bedienstete auf Fußstreife begeben, steht ein Mitarbeiter am Fahrzeug für Anliegen und Fragen der Bürger bereit.