Lorsch – „Uns geht es um die musikalischen Schätze Hessens“, sagt Susanne Pütz, Redakteurin beim Hessischen Rundfunk und Koordinatorin von „Musikland Hessen“. Sie ist federführend mit dem „Tag für die Musik“ betraut, einer musikalischen Spurensuche“ die am 6. Mai 2018 quer durch das Bundesland Hessen stattfindet. Und: Klar, da darf Lorsch nicht fehlen. Vor allem, weil es weder an Schätzen, noch an Spuren arm ist. Elmar Ullrich und Thomas Adelberger samt der Männerschola St. Nazarius werden sich also im Rahmen der vom hr koordinierten hessenweiten Aktion unter dem Titel „Der Mund des Gerechten redet Weisheit“ auf die Spurensuche im Kloster Lorsch begeben.
Schon 2015 gab es hier eine ähnliche Veranstaltung, ebenfalls im Schaudepot Zehntscheune, deren Mittelpunkt die Verschränkung einer Lesung mit gregorianischen Gesängen bildet. Das Besondere: Beides hat ganz eng mit Lorsch zu tun. Der Text – geschrieben von Elmar Ullrich – behandelt einen Tag im Leben des Lorscher Abtes Udalrich. Udalrich leitete die Benediktinerabtei von 1056 bis 1075. Die Gesänge wiederum sind – zumindest teilweise – in Lorsch entstanden und wurden erst vor ein paar Jahren, ebenfalls von Ullrich, in ihrer Melodieführung rekonstruiert und von der Schola unter Leitung von Thomas Adelberger einstudiert.
Auch die Erzählung dreht sich um Musik. Denn der Abt möchte für das unmittelbar bevorstehende Fest zu Ehren des Heiligen Ulrich einen Gesang schreiben. Er sinnt über dessen Text und Melodie nach, während er sich durch das Kloster bewegt und unter anderem auch Besuch vom Abt des Klosters Altenmünster erhält. Auf Tatsachen fußend, imaginiert Ullrich damit einen möglichen Tag, Abläufe, Dialoge, Sorgen und Freuden im karolingischen Kloster. Die eingeflochtenen Gesänge der Männerschola illustrieren die Stimmung und die Überlegungen des in Gedanken versunkenen Klosterleiters Udalrich.
„Die Stimmung wird also eher meditativ ein“, so Elmar Ullrich. Was ausgezeichnet zu der abendlichen Stunde und dem Ort der Veranstaltung passen dürfte. „In einem Kloster und Welterbe wie dem unseren“, so Kulturamtsleiterin Gabi Dewald für die Stadt Lorsch, die hier als Kooperationspartnerin auftritt, „ist das eine wunderbare, dichte und lebendige Möglichkeit, der besonderen Atmosphäre des Ortes und der Geschichte der Abtei, von der wir ja so wenig wissen, näher zu kommen.“ Die Bevölkerung ist herzlich dazu eingeladen. Es wird kein Eintritt erhoben
Infobox:
„Der Mund des Gerechten redet Weisheit“. Musikalische Spurensuche mit gregorianischen Gesängen aus Handschriften der Lorscher Klosterbibliothek; 6. Mai von 18 – 19.30 Uhr im Schaudepot Zehntscheune auf dem Gelände des UNESCO Weltkulturerbe Kloster Lorsch. Der Eintritt ist frei. Eine Veranstaltung im Rahmen der von hr-kultur hessenweit koordinierten Aktion „Ein Tag für die Musik“. Mitwirkende: Elmar Ullrich, Thomas Adelberger und die Männerschola St. Nazarius