Ludwigshafen – „Das erste Quartal 2018 verlief erfreulich, wir sind gut in das Jahr gestartet“, kommentierte Dr. Kurt Bock, Vorstandsvorsitzender der BASF SE, den Ergebnisanstieg gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres im Rahmen der BASF-Hauptversammlung im Congress Center Rosengarten in Mannheim. So stieg im 1. Quartal 2018 das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 55 Millionen € auf 2,5 Milliarden €. Dazu haben vor allem Chemicals sowie Oil & Gas mit deutlich verbesserten Ergebnissen beigetragen. Im Vergleich zum ersten Quartal 2017 ging der Umsatz leicht um 211 Millionen € auf 16,6 Milliarden € zurück. Grund hierfür waren deutlich negative insbesondere bei Functional Materials & Solutions und Chemicals, sowie gesteigerte Mengen (+2 %) wirkten sich positiv auf den Umsatz aus. Alle Segmente bis auf Performance Products verzeichneten ein Absatzwachstum.
Das EBIT stieg im Vergleich zum ersten Quartal 2017 um 70 Millionen € auf 2,5 Milliarden €. Das Ergebnis vor Ertragsteuern nahm um 36 Millionen € auf 2,3 Milliarden € zu. Die Steuerquote stieg von 22,9 % auf 24,7 %, vor allem aufgrund höherer Ergebnisbeiträge von Gesellschaften in Ländern mit einem hohen Steuersatz, unter anderem Norwegen. Der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter sank um 30 Millionen € auf 1,7 Milliarden €. Im ersten Quartal 2018 betrug das Ergebnis je Aktie 1,83 €, nach 1,86 € im Vorjahreszeitraum. Das um Sondereinflüsse und Abschreibungen auf immaterielle Werte bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 1,93 € (Vorjahresquartal: 1,97 €).
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag im ersten Quartal 2018 mit 1,2 Milliarden € um 398 Millionen € über dem Wert des Vorjahresquartals. Maßgeblich hierfür war die geringere Mittelbindung im Nettoumlaufvermögen, die im Wesentlichen aus den Forderungen resultierte. Gegenläufig wirkten vor allem niedrigere Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Der Free Cashflow stieg von 66 Millionen € im Vorjahresquartal auf 604 Millionen €. Sowohl der höhere Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit als auch die geringeren Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte trugen hierzu bei.
Den Ausblick für das Gesamtjahr 2018 bestätigte Dr. Kurt Bock den Aktionärinnen und Aktionären im Rahmen der BASF-Hauptversammlung. Bock scheidet mit Ablauf der Hauptversammlung aus dem Vorstand der BASF SE aus. Seine Nachfolge als Vorstandsvorsitzender übernimmt Dr. Martin Brudermüller, der seit 2006 Mitglied des Vorstands der BASF SE ist, seit 2011 stellvertretender Vorstandsvorsitzender sowie seit 2015 Chief Technology Officer. Neuer stellvertretender Vorstandsvorsitzender wird mit Ablauf der Hauptversammlung Finanzvorstand Dr. Hans-Ulrich Engel.
Dividendenvorschlag von 3,10 € je Aktie
Vorstand und Aufsichtsrat haben der Hauptversammlung eine um 10 Cent erhöhte Dividende von 3,10 € je Aktie vorgeschlagen. Damit bietet die BASF-Aktie auf Basis des Kurses am Jahresende 2017 von 91,74€ erneut eine attraktive Dividendenrendite von 3,4 %. Insgesamt werden am 9. Mai nach entsprechender Beschlussfassung der Hauptversammlung 2,8 Milliarden € an die Anteilseigner der BASF SE ausgeschüttet. „Unsere Dividendenpolitik steht für Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit. Dieses Versprechen halten wir“, sagte Bock den Aktionärinnen und Aktionären im Mannheimer Rosengarten.
Ausblick für das Jahr 2018 bestätigt
Die Erwartungen der BASF bezüglich der weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2018 bleiben unverändert:
- Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: 3,0 %
- Wachstum der Industrieproduktion: 3,2 %
- Wachstum der Chemieproduktion: 3,4 %
- US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,20 US$/Euro
- Ölpreis der Sorte Brent von 65 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt
BASF bestätigt die im Geschäftsbericht 2017 getroffene Umsatz- und Ergebnisprognose für die BASF-Gruppe, wonach das Unternehmen von einem leichten Umsatzwachstum ausgeht sowie von einem leichten Anstieg des EBIT vor Sondereinflüssen und einem leichten Rückgang des EBIT. „Wir wollen 2018 das EBIT vor Sondereinflüssen leicht steigern“, so Bock. „Dies ist anspruchsvoll, denn 2017 war ein sehr gutes Jahr für BASF.“
Geschäftsentwicklung in den Segmenten im 1. Quartal 2018
Im Segment Chemicals übertraf der Umsatz den Wert des Vorjahresquartals mit 4,3 Milliarden € leicht (1. Quartal 2017: 4,1 Milliarden €). Maßgeblich hierfür waren höhere Preise bei Monomers und Intermediates sowie gesteigerte Verkaufsmengen bei Petrochemicals. Währungseinflüsse, hauptsächlich aus dem US-Dollar, wirkten hingegen deutlich umsatzmindernd. Das EBIT vor Sondereinflüssen steigerte BASF im Vergleich zum ersten Quartal 2017 aufgrund höherer Margen und Mengen mit 18 % deutlich auf über 1,1 Milliarden €.
Der Umsatz im Segment Performance Products nahm im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich ab und lag bei rund 4 Milliarden € (Vorjahresquartal 2017: rund 4,3 Milliarden €). Maßgeblich hierfür waren negative Währungseinflüsse in allen Bereichen, hauptsächlich aus dem US-Dollar. Auch niedrigere Mengen bei Nutrition & Health und Care Chemicals sowie Portfolioeffekte minderten den Umsatz. Die Verkaufspreise konnte BASF steigern und währungsbereinigt die durchschnittliche Marge gegenüber dem Vorjahresquartal erhöhen.
Das EBIT vor Sondereinflüssen sank gegenüber dem Vorjahresquartal jedoch leicht, um 45 Millionen € auf 470 Millionen €, vor allem aufgrund negativer Währungseffekte.
Im Segment Functional Materials & Solutions nahm der Umsatz, verglichen mit dem Vorjahresquartal, leicht ab auf 5,1 Milliarden € (Vorjahresquartal 2017: 5,2 Milliarden €). Wesentlich hierfür waren negative Währungseffekte, die nicht vollständig durch höhere Preise und leicht gestiegene Mengen ausgeglichen werden konnten. Das EBIT vor Sondereinflüssen ging aufgrund niedrigerer Margen und höherer Fixkosten deutlich auf 333Millionen€ zurück (1. Quartal 2017: 531 Millionen €).
Im Segment Agricultural Solutions ging der Umsatz gegenüber dem ersten Quartal 2017 um 7 % zurück und lag bei 1,7 Milliarden €. Hauptgrund waren negative Wechselkurseffekte in allen Regionen. Leicht rückläufige Preise, vor allem in Nordamerika, minderten den Umsatz ebenfalls, wohingegen die Verkaufsmengen gesteigert werden konnten. Die Geschäftsentwicklung auf der Nordhalbkugel wurde durch den anhaltend kalten Winter gedämpft. Das EBIT vor Sondereinflüssen ging gegenüber dem ersten Quartal 2017 deutlich auf 423 Millionen € zurück (1. Quartal 2017: 533 Millionen €). Maßgeblich hierfür waren negative Währungseffekte sowie ein Fixkostenanstieg, unter anderem in Produktion und Forschung.
Im Segment Oil & Gas verzeichnete BASF ein deutliches Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahresquartal. Maßgeblich für den Umsatzanstieg von 14 % auf 945 Millionen € waren höhere Preise. Darüber hinaus trugen gestiegene Mengen aus Norwegen und höhere Handelsmengen zum Umsatzwachstum bei. Der Preis für ein Barrel der Referenzrohölsorte Brent betrug im ersten Quartal 2018 durchschnittlich 67 US$ (Vorjahresquartal: 54 US$). Die Gaspreise an den europäischen Spotmärkten sind im Vergleich zum Vorjahresquartal ebenfalls stark gestiegen. Währungseffekte, hauptsächlich aus dem US-Dollar, wirkten gegenläufig. Auch das EBIT vor Sondereinflüssen verbesserte sich deutlich und stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 195 Millionen € auf 365 Millionen €.
Der Umsatz bei Sonstige lag unter anderem wegen niedrigerer Verkäufe von technischem Material, Werkstatt- und Ingenieurleistungen um 9 % unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Das EBIT vor Sondereinflüssen nahm vor allem durch Bewertungseffekte für das Long-Term-Incentive-Programm deutlich zu.