Sinsheim – Am Sonntag (14 Uhr) empfängt das Bundesligateam den FF USV Jena zum vorletzten Heimspiel der Saison im Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim. Gegen das Tabellenschlusslicht will die TSG an die zuletzt beim SC Sand gezeigten Leistungen anknüpfen, Chef-Trainer Jürgen Ehrmann erwartet von seiner Mannschaft, dass sie „auf den Platz geht, um das Spiel zu gewinnen.“
Chef-Trainer Jürgen Ehrmann über…
…den Gegner.
„Der FF USV Jena kam am vergangenen Spieltag gegen den 1. FC Köln nicht über ein 0:0 hinaus, das Eckenverhältnis von 16:2 spricht aber für sich. Auch gegen den FC Bayern München haben sich die Thüringerinnen ein torloses Remis erkämpft. Als Tabellenletzter geht es für sie darum, den drohenden Abstieg noch irgendwie abzuwenden. Trainerin Katja Greulich hat angekündigt, nun bei uns Punkte sammeln zu wollen, das sollte für uns Motivationsgrundlage genug sein. Wir erwarten einen Gegner, der mit 1000-prozentiger Kampfbereitschaft anreisen wird.“
…das Personal.
„Tamar Dongus und Michaela Specht haben sich in der Partie gegen den SC Sand das Nasenbein gebrochen, sie werden am Sonntag voraussichtlich noch nicht einsatzbereit sein. Maximiliane Rall steigt nach ihrer krankheitsbedingten Pause langsam wieder ins Training ein, auch da wird sich erst kurzfristig zeigen, ob es für Sonntag reicht. Wieder zur Verfügung steht Emily Evels, die zuletzt mit muskulären Problemen ausgefallen ist. Auch wenn wir mit dem Auftritt der Mannschaft in Sand sehr zufrieden waren heißt das nicht, dass wir an der Kaderzusammenstellung nichts ändern, denn gegen einen anderen Gegner sind auch andere Qualitäten gefragt.“
…die sportliche Situation.
„Mit dem Auftritt beim SC Sand waren wir richtig zufrieden. Im Nachhinein haben unsere Analysen gezeigt, dass wir die bessere Spielanlage hatten, Sand dafür etwas besser in die Zweikämpfe gekommen ist. An diese Leistung müssen wir jetzt anknüpfen. Ich erwarte auch am Sonntag wieder von meiner Mannschaft, dass sie auf den Platz geht, um das Spiel zu gewinnen. Da ist es völlig egal, ob es für uns noch um etwas geht oder nicht. Wir wollen die Trainingsinhalte umsetzen, das geht nur mit der richtigen Einstellung. Im heimischen Stadion wollen wir unser Spiel durchziehen und nicht so sehr auf den Gegner gucken. Da der FF USV Jena sozusagen ums Überleben kämpft können wir sowieso nicht wirklich sagen, wie sie die Partie taktisch angehen werden.“
Die bisherigen Duelle:
Die vergangenen drei Duelle gegen den FF USV Jena entschied die TSG für sich. Nach zwei knappen 1:0-Siegen in der Saison 2016/17 siegte die Mannschaft von Chef-Trainer in der Hinrunde der laufenden Spielzeit mit 3:0 (2:0). Dabei münzte Nicole Billa in der ersten Halbzeit die Überlegenheit ihrer Mannschaft mit einem Doppelpack (28., 40.) in Tore um. Emily Evels sorgte in der 65. Minute für die Vorentscheidung.
Die Form des Gegners:
Als Tabellenschlusslicht der Allianz Frauen-Bundesliga muss der FF USV Jena in jeder Begegnung um wichtige Punkte für den Klassenerhalt kämpfen. Am vergangenen Spieltag verpasste die Mannschaft von Trainerin Katja Greulich einen Dreier gegen den 1. FC Köln, der ebenfalls noch mitten im Abstiegskampf steckt. Die Partie endete torlos. In der Rückrunde ist Jena bisher ohne Sieg, durch drei Unentschieden ist das Konto der Thüringerinnen zumindest nicht ganz leer. Überraschend: Eines der drei Remis erkämpfte sich der FF USV Jena gegen den FC Bayern München.
TSG II in Wetzlar gefordert
Für das Zweitligateam steht am Sonntag bereits die letzte Auswärtsfahrt der Saison an. Diese führt die TSG II zum FSV Hessen Wetzlar. Während die Gastgeberinnen noch um die Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga kämpfen, geht es für die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht darum, mit einem Sieg die Tabellenspitze zu verteidigen.
Siegfried Becker und Lena Forscht über…
…den Gegner.
„Der FSV Hessen Wetzlar hat seit dem Trainerwechsel einen richtig guten Lauf. Die Partie beim FC Bayern II haben sie noch verloren, dann aber vier Siege in Folge gefeiert. Sie bringen nun das auf den Platz, was wir schon in der gesamten Saison von ihnen erwartet haben. Unserer Meinung nach haben sie auf jeden Fall das Zeug dazu, die Qualifikation für die eingleisige 2. Liga klarzumachen. Wie schon für Sindelfingen wäre auch für den FSV ein Punkt gegen uns viel wert. Deshalb werden sie mit allen Mitteln versuchen, hinten die Null zu halten. Wetzlar ist ein gut geführter Verein mit guten Strukturen und vielen Unterstützern. Vor heimischer Kulisse präsentieren sie sich meist besonders stark, das Publikum steht hinter ihnen.“
…das Personal.
„Klara Gorges pausiert derzeit krankheitsbedingt, ob sie am Sonntag wieder fit ist, wird sich noch zeigen. Definitiv fehlen werden Dana Leskinen, die sich mit der finnischen U17-Nationalmannschaft auf die EM vorbereitet, und Janina Müller, die weiterhin an Knieproblemen laboriert. Sophie Riepl ist hingegen wieder im Mannschaftstraining, auch Anna Hausdorff und Selina Häfele steigen langsam wieder ein.“
…die sportliche Situation.
„Wir haben bereits an den vergangenen Spieltagen zu spüren bekommen, dass es für unsere Gegner noch um etwas geht. Das macht jedes Spiel spannend. Deshalb machen wir der Mannschaft auch keinen Vorwurf, dass es gegen den VfL Sindelfingen nur zu einem Punkt gereicht hat. Wir müssen in ein paar Belangen einfach noch besser werden. Am Sonntag wird erneut wichtig sein, dass wir körperlich präsent sind, die Zweikämpfe gewinnen und über 90 Minuten den Siegeswillen auf den Platz bringen. Wir haben zuletzt noch an unserem Spielaufbau und dem strukturierten Spiel nach vorne gefeilt. Fakt ist: Wir werden am Sonntag in Wetzlar 100 Prozent abliefern müssen. Der Vorsprung auf den FC Bayern München II ist geschrumpft, jetzt haben wir natürlich wieder Druck. Aber daraus können wir auch Positives ziehen, denn an solchen Aufgaben wachsen die Spielerinnen. Und dass die Mannschaft das gut kann, hat sie bereits bewiesen. Wir wollen das zu Ende bringen, was so gut begonnen hat.“
Die bisherigen Duelle:
Erst im Februar trafen die TSG und der FSV Hessen Wetzlar aufeinander. Die Partie des 10. Spieltags war im Dezember witterungsbedingt abgesagt worden und wurde nach der Winterpause nachgeholt. Die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht siegte mit 3:0 (3:0). In der 52. Minute köpfte Sophie Walter nach einem Freistoß zur Führung ein, Jana Beuschlein sorgte in der Schlussphase mit einem Doppelpack (83., 90.+3) für den deutlichen Endstand. „Mehr Tore wären auch nicht verdient gewesen“, so Becker und Forscht. „Wetzlar stand hinten stabil, vorne fehlte oft die Durchschlagskraft.“
Die Form des Gegners:
Der FSV Hessen Wetzlar steht bereits mit einem Bein in der eingleisigen 2. Bundesliga. Mit 28 Punkten belegen die Wetzlarerinnen den sechsten Rang, der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt bei zwei noch ausstehenden Spieltagen vier Punkte. Nach einem schwierigen Start in die Rückrunde mit fünf Niederlagen in Folge hat der FSV zurück in die Erfolgsspur gefunden. Zuletzt schlug der Tabellensechste mit der SG Andernach (3:2), dem 1. FC Köln II (2:1), dem SC Freiburg II (1:0) und dem 1. FFC Niederkirchen (2:0) die vier Letztplatzierten der Liga.