Forst – Am vergangenen Wochenende führten die Einsatzkräfte der DLRG an den Badeseen in der Region die ersten Wachdienste zur Absicherung der Badegäste durch. Aufgrund der beinahe schon hochsommerlichen Temperaturen waren alle Seen im Landkreis Karlsruhe hoch frequentiert.
Am Heidesee in der Gemeinde Forst kam es indessen am Samstag, 26.05.18, zum ersten Ertrinkungsunfall in dieser Wachsaison, als zwei Schwimmer auf dem Weg zu einer Badeinsel in der Mitte des Sees das Nachlassen ihrer Kräfte bemerken, daraufhin umkehren und versuchen wieder an Land zu gelangen. Einem der beiden 22-Jährigen gelang dies aber nicht, sodass nach einem Hilferuf durch seinen Partner die Rettungsschwimmer der DLRG Ortsgruppe Forst auf ihn aufmerksam wurden.
Der junge Mann, der bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte starke Schwierigkeiten hatte sich über Wasser zu halten und dessen Kopf nach Beobachtungen der Forster DLRG mindestens zwei Mal einige Momente lang unter Wasser war, konnte durch den schwimmerischen Einsatz zweier Wasserretter vor dem Ertrinken bewahrt werden.
An Land wurde der Gerettete durch die DLRG-Sanitäter medizinisch versorgt und zur Nachuntersuchung ins Krankenhaus überwiesen, insbesondere um das sogenannte sekundäre Ertrinken auszuschließen. Dabei sammelt sich in der Lunge Wasser an und kann auch noch Tage später zu gefährlichen Symptomen wie Atemnot oder Erbrechen führen.
Zum Einsatz kam in diesem Fall ein wortwörtlich „nagelneues“ Rettungsbrett, welches noch am Morgen desselben Einsatztages, also nur knapp 3 Stunden vor dem beschriebenen Notfall, der Ortsgruppe von Spender Prof. Dr. med. Christoph Konrad überreicht wurde. Konrad ist selbst langjähriges Mitglied der DLRG und hatte anlässlich seines Geburtstages zu Spenden Die Feuertaufe hat das Rettungsgerät also direkt mit Bravour bestanden!
Ein Lob an seine Einsatzkräfte formuliert der Vorsitzende der DLRG Ortsgruppe Forst, Sebastian Bellm: „Diese erfolgreiche Rettung zeigt uns, aber auch anderen, zu welchem Zweck wir unsere Freizeit am Wochenende beim Wachdienst opfern. Ein Erfolgserlebnis wie dieses motiviert und macht uns ganz besonders stolz!“
Wie gefährlich eine Überschätzung der eigenen Kräfte sein kann, wissen die Rettungskräfte der DLRG gut. Nach Angaben des DLRG Bundesverbandes sind in Baden-Württemberg allein im Jahr 2017 38 Menschen dem „Nassen Tod“ zum Opfer gefallen.
„Gerade zu Beginn der Badesaison müssen wir wieder verstärkt Aufklärung betreiben“, betont Timo Imhof, Leiter Einsatz des DLRG Bezirk Karlsruhe. „Wichtig ist es vernünftig zu sein und die eigenen Grenzen zu kennen. Gerade bei ungeübten Schwimmern kann es schnell zu Krämpfen oder Ermüdungserscheinungen kommen. Schwimmen in Begleitung kann eine zusätzliche Absicherung sein“, so Imhof weiter.