Weinheim – „Weinheim steht Kopf“, so lautete das Motto des Landesturnfests Baden-Württemberg, das am Sonntag mit einem bunten Turner-Festzug in der Zweiburgenstadt an der Bergstraße zu Ende gegangen ist. „Weinheim stand in der Tat Kopf, und das voller Begeisterung“, bescheinigt am Sonntag Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard.
Auf der City-Bühne des Turnfests gab OB Bernhard die Standarte an eine Delegation aus Ludwigsburg weiter. In der württembergischen Barockstadt wird das Landesturnfest im Jahr 2020 stattfinden. „Die Vorbereitungen beginnen jetzt“, kündigte Michaela Netzer-Voit, Vizepräsidentin des Schwäbischen Turnerbundes, an. „Wir hoffen, dass wir es genauso gut schaffen, wie es in Weinheim war“, erklärte sie und gratulierte den badischen Turnfreunden zu einem „ganz tollen Landesturnfest“.
Alle Organisatoren und Akteure zogen am Sonntag eine positive, beinahe überschwängliche Bilanz der größten Breitensportveranstaltung des Landes. „Unsere Erwartungen sind in jeglicher Hinsicht übertroffen worden“, beschrieb Gerhard Mengesdorf, der Präsident des Badischen Turner-Bundes, und bekannte: „Wir sind hier sehr glücklich.“ Weinheim, so Mengesdorf, sei in den vergangenen Tagen „zu Recht die Sporthauptstadt des Landes gewesen“. Er dankte den örtlichen Organisatoren der Stadt ebenso wie jenen der Nachbarkommunen Hemsbach, Hirschberg, Birkenau und Viernheim, die ebenfalls beteiligt waren.
Die Turnfestbotschaft „Wenn wir turnen, geht es uns gut“ sei in Weinheim besonders eindrücklich umgesetzt worden. „Die Bevölkerung hat viel mitbekommen und sich rege beteiligt“, beschrieb der Verbandspräsident. Die Turnfestteilnehmer seien „unheimlich freundlich“ aufgenommen worden. „Da sind sogar Freundschaften entstanden“, hat Mengesdorf beobachtet. So hat es auch OB Heiner Bernhard empfunden. „Weinheim hat sich in diesen Tagen viele Freunde gemacht und jeder in Baden-Württemberg weiß jetzt, wo Weinheim liegt und was es kann“, so der Rathauschef, der sich ebenso wie Carmen Harmand, Leiterin des Amtes für Bildung und Sport, bei den vielen ehrenamtlichen Helfern bedankte.
„Für die Bergstraße waren es bewegende und berührende Tage“, schilderte Hemsbachs Bürgermeister Jürgen Kirchner. Hirschbergs Bürgermeister Manuel Just, der als Leistungsturner früher selbst Turnfeste besuchte, schwärmte von einer „Reise in die eigene Vergangenheit“. Er sah das Landesturnfest als eine „enorme Werbung für den Sport und den Beweis, dass die Menschen der Metropolregion Rhein-Neckar auch friedlich und glücklich den Sport feiern können“. Auch die Sicherheits- und Ordnungskräfte konnten eine positive Bilanz ohne größere Zwischenfälle ziehen. „Manchmal wurde auf den Straßen auch noch später am Abend laut gesungen, aber das gehört zu einem solchen Fest dazu“, erklärte OB Bernhard.
Das Landesturnfest mit fast 13.000 Teilnehmern hatte die 45.000-Einwohner-Stadt Weinheim seit Mittwochabend in eine große und lebendige Sport- und Festmeile verwandelt – mit einem Turnfestzentrum, einer City-Bühne, Showveranstaltungen und vielen Wettkämpfen und Wettbewerben in der Stadt und der Nachbarschaft. Zur Eröffnung am Mittwochabend war sogar der in Weinheim wohnende Star-Comedian Bülent Ceylan aufgetreten.