Frankfurt am Main – Eckenheim (ots) – (mpk/am) Nach rund einjähriger Bauzeit wurde das neue Katastrophenschutzlager der Stadt Frankfurt sowie die Unterkunft der Fachgruppe Rettungshunde der Feuerwehr Frankfurt am Main seiner Bestimmung übergeben. Die feierliche Übergabe fand am Montagabend durch den Dezernenten für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und Feuerwehr, Markus Frank statt.
In dem Lager werden neben Katastrophenschutzfahrzeugen und über 300 Schutzausrüstungen für die ehrenamtlichen Katastrophenschutzhelferinnen und -helfer auch Feldbetten, Decken, Hygieneartikel, Einmalbettwäsche sowie Material für eine Not-Trinkwasserversorgung vorgehalten. Die Lagerung der Materialien erfolgt überwiegend in Gitterboxen in einzelnen Regalebenen. Die Gitterboxen können mit Staplern entnommen, auf Nachschubfahrzeugen verladen und zum jeweiligen Einsatzort transportiert werden. Das Material ist vorkonfektioniert und kann zum schnellen Einrichten von Betreuungsplätzen mit umfangreicher Ausstattung für 1000 Personen und zum Einrichten von Betreuungsplätzen mit der Basisausstattung für weitere 2300 Personen.
Durch die in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Aufgaben im Katastrophenschutz insgesamt und die gleichzeitige Verlagerung dieser Aufgaben von Bund und Land auf die kommunale Ebene ist der Bestand an Material und Fahrzeugen kontinuierlich angewachsen und wird auch zukünftig noch weiter wachsen. Bisher wurden die Materialien, die für größere Schadenslagen benötigt werden, an verschiedenen Feuerwehrwachen sowie am Standort des Technischen Hilfswerks bereitgehalten. Diese Kapazitäten waren jedoch nicht mehr ausreichend, da sich mit dem Taktischen Feuerwehrkonzept 2020 die Lagerkapazitäten auf den einzelnen Feuer-und Rettungswachen verringert haben. Auch waren die notwendigen Arbeitsprozesse zum schnellen Bereitstellen und Transportieren im Einsatzfall nicht gegeben.
Ein weiterer positiver Effekt ist es, dass nunmehr auch die Fachgruppe Rettungshunde der Feuerwehr Frankfurt eine neue Unterkunft finden konnte. Damit können unter einsatztaktischen Gesichtspunkten ebenso infrastrukturelle Synergien erzielt werden. Bisher war die ehrenamtlich tätige Fachgruppe interimsmäßig in Frankfurt Nied untergebracht.
Im März 2017 konnten dann mit dem Bau des Katastrophenschutzlagers begonnen werden. Die Baumaßnahme umfasste den Bau der Lagerhalle mit Multifunktionsbereich, einen Dispositions- und Wartungsbereich sowie zwei Fahrzeughallen für insgesamt 14 Fahrzeuge. Die Bauzeit war fristgerecht nach einem Jahr beendet – das geplante Budget von 4,5 Millionen Euro wurde eingehalten. Die Fläche des Katastrophenschutzlagers umfasst 3.400 Quadratmeter.
Die Einsatzfälle in Frankfurt am Main, beispielsweise durch Hochwasser, Unwetterereignisse oder gar großflächige Strom- und Trinkwasserausfälle, erfordern bei ihrem Eintreten einen sehr hohen logistischen und materiellen Aufwand. Es ist bei der sensiblen Infrastruktur in der Wirtschaftsmetropole Frankfurt am Main deshalb auch unerlässlich, dass unsere Sicherheitsstruktur steht und wir für den hoffentlich nie eintretenden Kataststrophenfall vorbereitet sind.
Unter dem Motto “Wir sind vorbereitet… Sie auch?” möchten wir darauf hinweisen, dass in solchen Fällen jeder gefordert ist, Verantwortung zu übernehmen – für sich und auch für andere. Aber wie kann dies konkret aussehen?
Wenn ein Katastrophen- oder Notfall eingetreten ist, fallen viele Fragen an:
- Was kann ich tun, wenn ein Notfall eingetreten ist?
- Habe ich einen Notvorrat im Haus?
- Wie evakuiere ich mich und meine Familie?
- Habe ich alle wichtigen Dokumente griffbereit?
Jeder Einzelne von uns kann sich bereits im Vorfeld darauf vorbereiten. Man sollte u. a. Vorräte anlegen und ein Notgepäck zusammenstellen. Vorsorge ist ein gutes und wichtiges Mittel, um sich und sein Umfeld in Notlagen effizient unterstützen zu können. Mehr Informationen und Handlungsempfehlungen hierzu findet man online beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophen-hilfe, unter der Rubrik Vorsorge und Selbsthilfe: www.bbk.bund.de
Hier findet man Ratgeber zum Thema “Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen” oder auch Checklisten über das, was man im Notfall braucht.
Im Fall einer Notlage/Gefahrenlage ist die schnelle Informationsbeschaffung ein wichtiger Punkt. Dazu eignen sich zum Beispiel auch Warn-Apps, wie die App NINA. Sie wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe herausgegeben und dient zur Information der Bevölkerung.
Mittels der kostenfreien Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App), können Warnmeldungen für unterschiedliche Gefahrenlagen weitergegeben werden. Dies könnte zum Beispiel ein Großbrand sein, oder auch die Entschärfung einer Weltkriegsbombe. Der Vorteil ist, dass man optional Meldungen über seinen aktuellen Ort erhalten oder auch weitere Orte abonnieren kann. Außerdem erhält jede Nutzerin und jeder Nutzer Benachrichtigungen des Deutschen Wetterdienstes sowie Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen der Bundesländer. Die Einführung der Warn-App NINA für die Stadt Frankfurt ist derzeit in der Planungsphase.
Zusätzlich verfügt die App auch über Notfalltipps, beispielsweise bei Stromausfall oder Feuer, und hat auch Checklisten zu verschiedenen Bereichen hinterlegt. Darüber hinaus verfügt die Warn-App über eine Push-Funktion für Warnungen und auch eine Kartenansicht. Die Warn-App NINA ist Bestandteil des “Modularen Warnsystems” (MoWaS). Weitere Informationen findet man online unter Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, unter der Rubrik Warn-App NINA: www.bbk.bund.de