Bensheim/Heppenheim – Der südhessische Energiedienstleister GGEW AG hat mit dem Bau einer PV-Freiflächenanlage in Heppenheim an der Bergstraße begonnen. Es handelt sich hierbei um zwei Anlagen, die sich auf zwei Projektflächen verteilen. Die Baugenehmigungen für beide Anlagen liegen vor. Bei der nördlichen Anlage hat der Bau jetzt begonnen.
Bei diesem Gesamtprojekt „Am Burggut“ handelt es sich um eine der größten Freiflächenprojekte in Hessen. Insgesamt haben die beiden Anlagen eine installierte Leistung von 2,6 Megawatt Peak (MWp), perspektivisch sind hierbei mehr als 3 MWp möglich. Vergleichsweise besitzt das Projekt somit die Nennleistung einer einzelnen Windenergieanlage der aktuellen Generation. Als einzige hessische Photovoltaikanlage konnte hier bisher ein Zuschlag im Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur gewonnen werden.
Carsten Hoffmann, Vorstand GGEW AG, betont: „Damit unterstreichen wir, als einer der größten hessischen Energieversorger, unsere Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Als kommunaler Energieversorger verpflichtet sich die GGEW AG die Energiewende aktiv zu gestalten und leistet gemeinsam mit der Stadt Heppenheim und dem Landkreis Bergstraße einen spürbaren Beitrag sowohl zur Energiewende in der Region als auch zur Erreichung der hessischen Klimaziele.“
Rainer Burelbach, Bürgermeister der Stadt Heppenheim: „Wir sind sehr froh darüber, dass wir nach der Biogasanlage beim ZAKB und der Holzhackschnitzelheizung am Kreiskrankenhaus nun ein weiteres Großprojekt in Heppenheim haben werden, in dem regenerative Energien erzeugt werden.“
Diana Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Kreis Bergstraße: „Sonnenenergie ist für uns schon von je her lebenswichtig. Umso besser ist es, dass wir sie in der heutigen Zeit auch intensiv für die Stromerzeugung nutzen können. Mit der neuen Photovoltaik-Anlage geht der Ausbau der regenerativen Energien in unserer Region einen wichtigen Schritt in die Zukunft.“
Rolf Richter, Bürgermeister der Stadt Bensheim und Aufsichtsratsvorsitzender der GGEW AG: „Die GGEW AG geht voran und ist sich dabei auch ihrer Verantwortung für unsere Umwelt bewusst. So wird die Energiewende vor Ort Realität und für die Menschen greifbar.“
Die Anlage wird rechnerisch rund 750 Haushalte in der Region mit klimafreundlich erzeugtem Strom versorgen. Das entspricht einer CO2-Reduzierung in Höhe von rund 1.750 Tonnen jährlich. „Das klare Ziel lautet: Strom aus der Region – für die Region. Die GGEW AG wird eine innovative Stromvermarktung umsetzen, um den vor Ort erzeugten Strom den Bürgerinnen und Bürgern als Regionalstrom anzubieten“, erläutert Florian Grob, Leiter Erneuerbare Energien GGEW AG. Damit bildet das Projekt den dezentralen Erzeugungscharakter der Energiewende auf Verteilnetzebene ab, nämlich den vor Ort erzeugten Strom auch dort zu verbrauchen. Der Regionalcharakter wird auch in der Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsphase berücksichtigt. Dabei werden schwerpunktmäßig regionale Unternehmen einbezogen.
Der Standort für die geplanten PV-Anlagen befindet sich direkt zwischen der Autobahn A 5 und dem Segelflugplatz in Heppenheim. Die bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen bieten in dieser eingezwängten Lage ein optimales Potenzial zur langfristigen Nutzung der Sonnenenergie. Die ackerbaulich intensiv beanspruchten Böden erholen sich und entwickeln einen neuen Lebensraum für geschützte Tierarten. Nach Ende der Pachtverträge können die Flächen in einem gesunden und höherwertigen Zustand wieder an die Landwirte zurückgehen. „Damit gelingt der GGEW AG der Spagat zwischen der Optimierung des Flächenverbrauchs in einer dicht besiedelten Region und dem Ausbau der Energiewende in der Region Bergstraße“, erklärt Florian Grob.
Dank langfristiger Nutzungsverträge wird das Projekt über einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren einen messbaren Effekt auf die regionale Wertschöpfung ausüben. „Das Projekt stellt ein Musterbeispiel der Zusammenarbeit zwischen dem Energieversorger GGEW AG und der intensiven Unterstützung der Stadt Heppenheim, des Regierungspräsidiums Darmstadt und des Landkreises Bergstraße dar“, so GGEW-Vorstand Carsten Hoffmann.
Zudem unterstreicht die Realisierung der PV-Anlage den Kooperationscharakter dieses Projektes, der für die Energieversorgungsbranche immer wichtiger wird. Der Generalunternehmer ist die Pfalzsolar GmbH in Ludwigshafen. Neben diesem Projekt hat die GGEW AG gemeinsam bereits erfolgreich das Photovoltaik-Pachtmodell für ihre Kunden umgesetzt. Ebenfalls beim Heppenheimer PV-Projekt dabei ist die Projektmanagement-Generalunternehmung-Moritz (PGM) GmbH aus Lautertal, die als Spezial-Tiefbauunternehmen HDD-Spülbohrungen mit neuester Technik ausführt. Die PGM ist ein Komplettanbieter für Beratung und Planung sowie den Bau, inklusive der Dokumentation, von Breitbandnetzen, Kabelnetzen, Energienetzen und infrastruktureller Versorgungsanlagen.
Voraussichtlich bis Ende August wird das PV-Projekt „Am Burggut“ komplett in Betrieb genommen. Damit beträgt der Zeitraum vom Vergütungszuschlag durch die Bundesnetzagentur bis zur Inbetriebnahme rund elf Monate. „Voraussetzung hierfür war ein sehr effizientes Projektmanagement im Bereich Erneuerbare Energien der GGEW AG“, sagt Vorstand Carsten Hoffmann.