Heidelberg – Zum letzten Mal in dieser Spielzeit laden Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Heidelberg zum Kammerkonzert in den Alten Saal des Theaters und Orchesters Heidelberg ein. Die Zuhörer erwartet an diesem musikalischen Sonntagvormittag Werke von Bruch, Offenbach sowie Schostakowitsch.
Max Bruch soll 1907 folgendes im Vergleich zu Johannes Brahms gesagt haben: “In nur 50 Jahren wird sein Glanz als der des überragendsten Komponisten aller Zeiten hell erstrahlen, während man sich meiner hauptsächlich nur wegen meines g-Moll-Violinkonzertes erinnern wird. (…)“. Bruch kannte die Originalität seines Komponistenkollegen neidlos an. Acht Stücke, op. 83, für Klarinette, Viola und Klavier komponierte Max Bruch, dem die Ausbildung seiner Kinder sehr am Herzen lag, für seinen Sohn Max Felix, einem hervorragenden Klarinettisten. Sophie Gilbert spielt an diesem Sonntag die Klarinette, Sabine Ehlscheidt die Viola und am Klavier ist Korrepetitor Davide Perniceni zu erleben, der 2017 auch als Stipendiat ins Dirigentenforum des Deutschen Musikrats aufgenommen wurde.
In seinen Operetten verband Jacques Offenbach schwungvolle, eingängige Musik mit einer meist satirisch-hintergründigen Handlung. In diesem letzten Kammerkonzert der Spielzeit 2018 steht allerdings sein Werk „Grand Duo E-Dur“ op. 54,2 im Vordergrund. Am Violoncello sind Johann Aparicio Bohórquez, Sebastián Escobar Avaria sowie Min-yung Lee zu hören.
„Chaos statt Musik“ – unter diesem Titel veröffentlichte 1936 die Tageszeitung „Prawda“, Zentralorgan der KPdSU, einen Verriss der hochgelobten Oper „Lady Macbeth von Mzensk“. Wiederholt wurde Schostakowitsch öffentlich verunglimpft. Als Feind des Volkes prangerte ihn das Stalin-Regime an. Doch bereits im Frühjahr 1937 wurde der Gemaßregelte zum Professor für Komposition des Leningrader Konservatoriums ernannt. 1941 erhielt er den Stalin-Preis Erster Klasse für die beste Kammermusik des Jahres. Bei dem von höchster Stelle ausgezeichnetem Werk handelte es sich um das im September 1940 komponierte „Klavierquintett G-Moll“ op. 57, das auf Wunsch des mit Schostakowitsch befreundeten Beethoven-Quartetts entstanden war und dessen Klavierpart der Komponist bei der Uraufführung in Moskau persönlich übernahm. Neben den bereits genannten Musikerinnen und Musikern spielen am 24.6. in Heidelberg Juliane Kliegel sowie Sophia Scheuer die Violine.
So 24. Juni 2018, 11 Uhr, Alter Saal
Programm: Max Bruch Aus den „Acht Stücke op. 83 für Klarinette, Viola und Klavier“, Jacques Offenbach „Grand Duo E-Dur“ op. 54,2 für 2 Violoncelli, Dmitri Schostakowitsch „Klavierquintett G-Moll“ op. 57
Weitere Informationen und Tickets: www.theaterheidelberg.de; 06221/5820.000