Oberderdingen – Im Zusammenhang mit dem Brand im Senioren-Zentrum Oberderdingen am 31. Mai 2018 kam am Mittwochnachmittag ein Auszubildender des Senioren-Zentrums in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hatte ein Ermittlungsverfahren wegen Mordes und besonders schwerer Brandstiftung eingeleitet, nachdem die Brandermittler des Kriminalkommissariats Bruchsal zu der Annahme gelangt waren, dass eine vorsätzliche Brandlegung vorliegt. Ein technischer Defekt wird ausgeschlossen.
Das Senioren-Zentrum hat einen Strafantrag gegen Unbekannt gestellt. Bei den weiteren Ermittlungen unterstützt das Senioren-Zentrum die Behörden umfänglich.
Am 07. Juni fand in dem Oberderdinger Senioren-Zentrum ein Gedenkgottesdienst statt.
Am 31. Mai, um kurz nach 16:00 Uhr, kam es zu einem Brand in einem Wohnbereich im ersten Obergeschoss. Die sofort alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten das Feuer, das aufgrund der Brandschutzvorrichtungen auf den betroffenen Wohnbereich beschränkt blieb, vollständig löschen. Aus Sicherheitsgründen wurde dabei das gesamte Haus evakuiert. Die Bewohner wurden in einer naheliegenden Schule und in einem Versorgungszelt untergebracht.
In dem betroffenen Wohnbereich waren acht Bewohner untergebracht. Zwei Bewohner mussten mit sehr schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Eine Bewohnerin verstarb im Krankenhaus.
Geschäftsführer Alexander Grunewald: „Unser tiefes Mitgefühl ist bei den Angehörigen der verstorbenen Bewohnerin, bei der verletzten Bewohnerin und den weiteren Angehörigen. Unser Dank gilt vor allem den Einsatzkräften und den Mitarbeitern unseres Hauses für ihre schnelle und richtige Reaktion und ihre professionelle Arbeit. Wir unterstützen die Polizei so gut wir können dabei, jetzt aufzuklären, wie es zu diesem tragischen Unglück kommen konnte“.
Staatsanwaltschaft und Polizei informierten:
Nach dem Brand in einem Oberderdinger Seniorenzentrum am 31. Mai, bei dem eine 82 Jahre alte Bewohnerin ums Leben kam und inzwischen von einer vorsätzlichen Brandstiftung ausgegangen wird, kam am Mittwochnachmittag ein 23 Jahre alter Pfleger in Untersuchungshaft. Bei ihm handelt es sich um jenen Verletzten, der im Zuge des Brandgeschehens mit einem Kreislaufzusammenbruch in eine Klinik kam.
Die seit dem Brand von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und dem Kriminalkommissariat Bruchsal geführten Ermittlungen erhärteten schließlich den Tatverdacht gegen den 23-Jährigen, der bei Brandausbruch auch auf der betroffenen Station als Pfleger im Dienst war. Schließlich förderten die am Dienstag vorgenommenen Durchsuchungen weitere Indizien zu Tage.
Bislang hat sich der Beschuldigte zu den Vorwürfen des Mordes und der besonders schweren Brandstiftung nicht geäußert. Der zuständige Haftrichter ordnete die Untersuchungshaft gegen den aus dem nördlichen Landkreis Karlsruhe stammenden Mann an. Derzeit dauern weitere Ermittlungen noch an.