Kaiserslautern – Das Konzert-Projekt „Wir machen Musik“ mit 50 Schülerinnen und Schülern des Frankenthaler Pfalzinstituts für Hören und Kommunikation (PIH) sowie Musikern und Sängerinnen des Pfalztheaters Kaiserslautern hat gezeigt, wie aus Chaos Harmonie erwächst.
Alle wollen im gleichen Raum proben und kommen sich in die Quere; nach einer Weile stellen sie fest, dass es deutlich besser geht, wenn sie miteinander Musik machen. Initiiert und organisiert hat das Ganze die Musik- und Tanzdramaturgin Tanja Hermann vom Pfalztheater, die mit auf der Werkstattbühne steht, und zwar schon zu Beginn als Putzfrau, die den Probenraum reinigen soll. Die dann auftretenden Musikerinnen und Musiker – Katrin Lerchbacher (Flöte), Julia Haufe (Geige), Johannes Pardall (Bratsche) und Dieter Hehl (Cello) – sind bei ihrer Probe ziemlich uneins.
Der Lärm beginnt, wenn die Schülerinnen und Schüler der integrierten dritten, vierten, sechsten und siebten Klasse kommen und in verschiedenen Formationen über die Bühne rappen. Die Rhythmen verleiten sogar die Musiker zum Tanzen; unter die Menge mischen sich auch noch zwei Sängerinnen vom Pfalztheater – Astrid Vosberg und Adrienn Cunka – und die Post geht ab. Zu hören sind „Big Dipper“ von Jethro Tull-Frontmann Ian Anderson, womit die Musiker den Kindern zeigen, dass sie auch anders als nur klassisch können. Und dann singen alle „We will rock you“ (Queen), „Unvorgettable“ (French Montana) und „Auf uns“ (Andreas Bourani) – und die Putzfrau gerät völlig aus dem Häuschen. Sie wünscht sich das „Lieblingslied“ (Die Lochis), bei dem sie dann auf einer Cachon den Rhythmus schlägt. Das Publikum zollt stürmisch Applaus für diese tolle, knapp einstündige Leistung der hörgeschädigten und hörenden Kinder im Zusammenspiel mit den Profis.