See
Sicher baden in Naturgewässern (Foto: pixabay)

Endlich lockt die Sonne wieder hinaus ins frische und kühle Nass. Besonders für Familien mit Kindern ist der Sommer das Highlight des Jahres. Bewaffnet mit Handtuch und Badelatschen zieht es die meisten raus in die Natur.

Badeseen und Strandbäder sind dann genau das Richtige: Sie zaubern ein tolles Urlaubsfeeling und das meist gleich vor der Haustür. Doch Vorsicht ist geboten, denn natürliche Gewässern sind keine Swimmingpools und bergen gewisse Risiken. Deshalb gibt es bestimmte Verhaltensregeln, die man beim Baden im See dringend beachten sollte, damit das Schwimmvergnügen zu keiner bösen Überraschung führt.

1. Wasserqualität prüfen

Nicht immer sieht man dem See an, wie sauber oder dreckig er wirklich ist. Verschmutzungen entstehen z. B. nach einem Starkregen durch Mischwasserabläufe aus Kläranlagen, durch Wasservögel oder auch durch Abschwemmungen aus gedüngten Feldern. Die Qualität des Wassers von Badeseen wird regelmäßig nach der europäischen Badegewässer-Richtlinie überwacht. Danach werden die Gewässer in Kategorien eingeteilt. Es ist also durchaus hilfreich vor dem Trip ins Grüne im Internet die Wasserqualität zu checken. Sollte das Wasser belastet sein und als „mangelhaft“ eingestuft werden, wird das jeweilige Badegewässer vorerst gesperrt.

2. Gefahren durch versteckte Strömungen

Versteckte Strömungen können auch für gute und erfahrene Schwimmer zur tödlichen Falle werden. Deshalb sollten Badeverbote auch unbedingt ernst genommen werden. Besonders risikoreich ist beispielsweise das Schwimmen an Buhnen oder Kribben. An diesen ins Wasser gebaute Abzäunungen, entsteht ein starker Sog, welcher sich am Ende der Mauer zu einem extrem starken Strudel entwickelt. Ein ähnliches Problem besteht bei Felsen oder Brückenpfeilern im Wasser. Diese sollten möglichst weitläufig umschwommen werden. Am gefährlichsten jedoch ist das Schwimmen in Flüssen. Die Gefahr von Strudeln und Strömungen ist dort noch wesentlich größer als in Seen. Außerdem werden Flüssen zumeist viel befahren und sind damit für Schwimmer schlecht überschaubar. Sollten Sie trotz aller Vorsicht doch von einer Strömung erfasst werden, schwimmen Sie gegen diese nicht an, sondern lassen sich mit ihr treiben, auch wenn das der längere Weg zum Ufer sein sollte.

3. Mittagshitze meiden

Das Schwimmen bei warmen Wetter gefällt natürlich am allermeisten. Doch während der Mittagshitze schwimmen zu gehen kann für den Körper zu einer großen Belastung werden. Der Grund dafür ist der große Temperaturunterschied zwischen dem aufgeheizten Körper und dem Wasser. Dieser Temperaturunterschied kann Kreislaufprobleme verursachen, die sich beim Baden im See äußerst negativ auswirke. Schützen Sie sich generell in der Mittagshitze ausreichend vor der Sonne, denn ein Sonnenbrand oder Sonnenstich kann den Kreislauf bei warmen Wetter zusätzlich stark belasten.

4. Kräfte nicht überschätzen

Jedes Jahr kommt es zu Badeunfällen weil Badegäste ihre eigenen Kräfte überschätzen, zu weit hinaus schwimmen oder eigene Signale des Körpers wie Müdigkeit ignorieren. Auch das Schwimmen unter Alkoholeinfluss kann zum Verhängnis werden. Die Wege auf dem Wasser können oft nicht richtig eingeschätzt werden und der Rückweg stellt sich dann doch länger als gedacht heraus. Es empfiehlt sich stets parallel zum Ufer zu schwimmen, so hat man das rettende Ufer immer in der Nähe.

5. Sicherheit für Kinder

Ob im Meer, See oder auch im Pool, Kinder sind oft richtige Wasserratten. Sie schnorcheln, schwimmen und tauchen gern, planschen auf Badematten oder Schwimmtieren. Von Strömungen, Übermüdung und anderen Gefahren haben sie keine Ahnung. Deshalb gibt es für das sichere Baden mit Kindern ein paar goldene Regeln. Zum einen sollten Kinder sich nie unbeaufsichtigt im Wasser aufhalten, zum anderen ist es ratsam Kinder auch erst in natürlichen Gewässern schwimmen zu lassen, wenn sie ein Freischwimmer-Abzeichen (Bronze) haben. Ferner ist es angeraten mit Kindern in beaufsichtigten Gewässern baden zu gehen. Denn sollte es doch mal zu einem Notfall kommen, ist professionelle Hilfe nicht fern. Ganz wichtig: Badematten und -spielzeuge sowie Luftmatratzen sind keine Schwimmhilfen. Ganz im Gegenteil können diese Utensilien sehr leicht durch den Wind weggetrieben werden und zu einer Gefahrenquelle werden.

Ein paar weitere Tipps:

  • Bei Gewitter oder Unwetter unbedingt das Wasser verlassen.
  • Nicht kopfüber in unbekannte Gewässer springen. Steine oder Wurzeln unter der Wasseroberfläche können zu erheblichen Verletzungen führen.
  • Bewachsene, sumpfige oder unüberschaubare Ufer meiden.
  • Die alte Regel „Nicht mit vollem Magen ins Wasser gehen“ ist nicht unbegründet. Der Magen ist nach einem üppigen Essen so sehr mit der Verdauung beschäftigt, dass der Körper in dieser Zeit einfach weniger leistungsstark ist. Im schlimmsten Fall kann es zu Herz- oder Kreislaufversagen kommen.