Mainz – Das rheinland-pfälzische Innenministerium hat sich mit dem Hauptpersonalrat der Polizei auf ein neues Arbeitszeitmodell für den polizeilichen Wechselschichtdienst (WSD) geeinigt. Hierzu erklärt Wolfgang Schwarz, polizeipolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:
„Seit Längerem arbeitet eine Projektgruppe innerhalb der Polizei daran, neue Modelle des polizeilichen Wechselschichtdiensts zu entwickeln und bei diesen neue arbeitsmedizinische Erkenntnisse zu berücksichtigen. Nun liegen die neuen Arbeitszeitmodelle vor: Die Ergebnisse sind eindeutig positiv zu bewerten und enthalten viele sinnvolle Änderungen. Es werden die Ruhezeiten und die Begrenzung der Nachtdienste auf maximal drei festgeschrieben, Normalfall sind in Zukunft aber nur zwei aufeinanderfolgende Nächte. Diese Vorgaben sollen Erholungsphasen sichern. Ab dem 1. Januar 2019 erhalten ältere Kollegen im Wechselschichtdienst überdies einen zusätzlichen Tag Urlaub pro Jahr. Ab dem Jahr 2020 gibt es gar sieben zusätzliche Tage für alle im Beamtinnen und Beamten im Wechselschichtdienst. Mit den Änderungen wird in der Polizei das Ziel eines schonenderen Schichtdienstes besser erreichbar sein. Klar ist aber auch: Nichts macht den Dienst der Gesetzeshüter gesünder als eine gute Personalausstattung. Die SPD-Fraktion macht sich daher dafür stark, den Weg historisch-höchster Einstellungszahlen bei der Polizei in Rheinland-Pfalz weiter konsequent zu beschreiten.“
Schwarz sagt weiter: „Die polizeiinternen Debatten der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Änderungen an einem lange praktizierten Arbeitszeitmodell mit der Umstellung gewohnter beruflicher und privater Abläufe bei den Polizistinnen und Polizisten verbunden ist. Daher war es wichtig, die Wünsche aus den Dienststellen soweit wie möglich zu berücksichtigen. Zudem besteht lokal weiterhin die Möglichkeit, den nun neu gesetzten Rahmen individuell auszufüllen. Eine vollständige Vereinheitlichung der Modelle wird es auch in Zukunft nicht geben.“
Schwarz, der selbst als Polizeibeamter tätig war, betont: „Aus vielen Gesprächen mit der Polizei weiß ich, dass das Thema alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen intensiv beschäftigt: Es geht um gewohnte Arbeitsabläufe und die eigene Gesundheit. Dass der Schichtdienst stark belastet, wird heute von niemanden mehr ernsthaft bestritten. Im Schichtdienst potenziert sich die physische und psychische Belastung, die dem Polizeiberuf ohnehin innewohnt, nochmal erheblich.“