Frankfurt am Main – Nachhaltiges Wirtschaften ist in der Industrie nicht mehr nur ein Schlagwort. Viele etablierte Unternehmen unterstützen den Wandlungsprozess in Richtung einer nachhaltigeren Wirtschaft, zum Beispiel im Bereich Energieeffizienz. Als Treiber für neue Wege und radikale Lösungen gegen den Klimawandel spielen grüne Unternehmensgründungen eine immer größere Rolle.
Internationale Veranstaltung: „Get ready for business“
Um junge Cleantech-Start-ups auf ihrem weiteren Weg erfolgreich voranzubringen, veranstaltete das Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit (ZIN) der Provadis Hochschule am Industriepark Höchst im Namen des Netzwerks Climate-KIC (Knowledge & Innovation Community) am 4. und 5. Juli 2018 ein internationales Bootcamp unter dem Motto „Get ready for business“. 60 Start-ups aus neun europäischen Ländern hatten Gelegenheit, an ihren zukunftsorientierten und vielfältigen Geschäftsmodellen zu arbeiten und sich mit traditionellen Industrieakteuren auszutauschen.
Spezifische Workshops für nachhaltiges Unternehmertum
Ziel der zweitägigen Veranstaltung war es, den Start-ups Wissen und Erfahrungen an die Hand zu geben, um ihre nachhaltigen Geschäftsmodelle erfolgreich weiterzuentwickeln. Während des Bootcamps lernten die Teilnehmer, in einen neuen Markt einzutauchen, sich gegenseitig zu vernetzen und nachhaltiges Unternehmertum zu verstehen. Die Themen der einzelnen Workshops wurden auf die spezifischen Bedürfnisse der Start-ups hin konzipiert: von Pitch-Trainings, Verkauf und Marketing bis zur Finanzierung eines Start-ups, Verhandlungen mit Investoren und Methoden für eine nachhaltige Geschäftsentwicklung. Die spannende und hochwertige Veranstaltung bot nicht nur Gelegenheit, Kooperationen durch intensives Netzwerken anzustoßen, sondern auch einen Einblick in den Industriepark Höchst, einen der größten Chemie- und Pharmastandorte Europas.
Junge Start-ups erfolgreich machen
Alle Start-ups, die am Bootcamp teilgenommen haben, eint das Thema Nachhaltigkeit in der Dimension Umwelt und Klima. „Wir sind stolz darauf, dass wir diese herausragenden und innovativen Pioniere für grüne Technologien aus ganz Europa am Industriepark begrüßen konnten“, sagt Prof. Dr. Hannes Utikal, Leiter Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit (ZIN) der Provadis Hochschule. „Mit unserem Start-up-Programm wollen wir dazu beizutragen, dass erfolgreiche Geschäftsideen für den Klimaschutz genutzt und weiterentwickelt werden können. Gleichzeitig gelingt es dadurch, die Zukunftstrends Cleantech und nachhaltiges Unternehmertum an den Industriepark Höchst zu bringen.“ Bereits in den vergangenen Jahren haben vergleichbare, vom ZIN organisierte Veranstaltungen am Standort stattgefunden.
Cleantech-Gründer profitieren von Förderung
Das Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit der Provadis Hochschule führt innovative Forschungs- und Bildungsprojekte durch, die praxisorientierte Lösungen für eine nachhaltige Industrie bieten. Es hat sich zum Ziel gesetzt, den Nachhaltigkeits-Prozess zu dynamisieren und nachhaltige Innovationen zu unterstützen: durch Förderprogramme, angewandte Forschung zu nachhaltigen Geschäftsmodellen und durch Vernetzung.
Das ZIN unterstützt Start-ups, qualifiziert Studenten und Praktiker im Bereich der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und arbeitet an innovativen Lösungen der Kreislaufwirtschaft. Es ist interdisziplinär ausgerichtet und setzt auf enge Kooperationen mit nationalen und internationalen Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand. Mit nachhaltigem Erfolg: Aus dem Kreis der Start-ups sind in der bundesweiten TV-Berichterstattung bekannte Unternehmen hervorgegangen – darunter die African GreenTech AG, die mit ihrem „Solartainer“ Dieselgeneratoren in Gebieten ohne Zugang zu einem zentralen Stromverteilernetz ersetzen, und Volterion, die preiswerte Lösungen für die industrielle Speicherung großer Mengen erneuerbarer Energien bieten.
Bootcamp – Teil eines mehrstufigen Förderprogramms
Das ZIN führt seit 2015 Start-up-Programme mit der Initiative Climate-KIC durch. Das Zentrum hat nahezu 200 Start-ups in Deutschland und neun anderen europäischen Ländern mit neuen und weiterentwickelten Konzepten erreicht und unter anderem 1.500 Coachings für Start-ups durchgeführt. So wurde ein umfangreiches Konzept entwickelt und erprobt, das sowohl in Hessen als auch in angepasster Form europaweit eingesetzt wird. Dazu gehören der Climate-KIC-Accelerator – ein mehrstufiges Förderkonzept für Cleantech-Start-ups -, Trainings und Coachings sowie die Bootcamp-Veranstaltung.
Climate-KIC unterstützt Cleantech-Start-ups von der Ideenfindung bis zur internationalen Markenentwicklung. So soll das Unternehmertum in diesem Bereich gestärkt und Entrepreneure und Gründer mit starken nationalen und internationalen Partnern vernetzt werden. Cleantech-Gründer können von den Sach- und Geldleistungen des Climate-KIC bis zu knapp 100.000 Euro pro Start-up profitieren. Spannend bleibt, welche Zukunftsprojekte durch die aktuelle Tagung in Frankfurt nachhaltig in Erscheinung treten werden.