Heidelberg – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
Schlossbeleuchtung am 14. Juli
Viele tausende Menschen verfolgen die Schlossbeleuchtung, wenn das Heidelberger Schloss und der Himmel über der Altstadt in bunten Farben leuchten. Am Samstag, 14. Juli 2018, um 22.15 Uhr beginnt die zweite Schlossbeleuchtung dieses Jahres mit bengalischem Leuchtfeuer und einem spektakulären Feuerwerk. Eine weitere Schlossbeleuchtung findet am 1. September 2018 statt. Wie an allen Schlossbeleuchtungssamstagen gibt es wieder einen Kunsthandwerker- und Warenmarkt zwischen 12 und 20 Uhr auf dem Kornmarkt. Ausführliche Informationen zum Programm stellt Heidelberg Marketing unter www.heidelberg-marketing.de bereit.
Alte Brücke ab 17 Uhr für Fußgänger gesperrt
Wegen der Aufbauarbeiten des Feuerwerks wird die Alte Brücke am 14. Juli ab 17 Uhr für den Fußgängerverkehr gesperrt. Die B 37 wird ab etwa 21.30 Uhr entlang der Altstadt zwischen Schurmannstraße/Ernst-Walz-Brücke und Karlstor sowie die Theodor-Heuss-Brücke ab circa 22 Uhr für jeglichen Fahrzeugverkehr gesperrt. Fußgänger können die Brücke durchgehend passieren. Die Brückenkopfstraße ab der Brückenstraße, die Ziegelhäuser Landstraße bis zum Stiftweg sowie die Neuenheimer Landstraße und die Uferstraße werden ab 21 Uhr für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Die Sperrungen werden nach dem Ende der Veranstaltung gegen 23 Uhr wieder aufgehoben. Nach der Schlossbeleuchtung kann es aufgrund von Abbauarbeiten an den Neckarbrücken zu Verkehrsbehinderungen kommen. Es ist ratsam, das Fahrzeug möglichst so zu parken, dass nach dem Ende der Veranstaltung keine der Neckarbrücken befahren werden muss.
Alte Brücke: Durchfahrt für Autos wieder frei
Ab heute ist die Durchfahrt durch das Brückentor der Alten Brücke für Autos wieder frei. Die Durchfahrt musste Mitte Mai im Zuge der Fassadensanierung gesperrt werden. Am Ende der Sanierungsarbeiten wird noch einmal eine vorübergehende Sperrung notwendig werden, um die Baustelleneinrichtung abzubauen – voraussichtlich im Oktober. Die Stadt Heidelberg wird über den genauen Termin noch einmal gesondert informieren. Radfahrerinnen und Radfahrer sowie für Fußgängerinnen und Fußgänger können das Brückentor jederzeit passieren.
Die Alte Brücke ist regulär zu folgenden Zeiten für den Autoverkehr gesperrt: montags bis freitags von 11 bis 16 Uhr, samstags von 11 bis 24 Uhr, sonntags ganztägig.
Die Fassadensanierung kann voraussichtlich Anfang November 2018 abgeschlossen werden.
Landfriedstraße: Gemeindevollzugsdienst kontrolliert verstärkt
Die Stadt Heidelberg hat das Parken in der Landfriedstraße neu geordnet, um die Verkehrssicherheit von Fußgängerinnen und Fußgängern, insbesondere von Kindern, zu erhöhen. Die Maßnahme ist mittlerweile umgesetzt: Das Parken ist durch entsprechende Markierungen nur noch auf der südlichen Straßenseite möglich, auf der Nordseite ist es untersagt. Der städtische Gemeindevollzugsdienst (GVD) wird die Einhaltung der neuen Parkregeln ab dieser Woche verstärkt kontrollieren.
Die Landfriedstraße ist eine wichtige Wegeverbindung für die Kinder in der Altstadt: Sie ist sowohl eine Hauptachse für die Grundschülerinnen und Grundschüler zur Friedrich-Ebert-Schule, als auch ein viel genutzter Durchgang zum Anna-Blum-Spielplatz oder zum Spielplatz in der Märzgasse. Bisher parkten Fahrzeuge beidseitig auf den baulichen Gehwegen, das hat das Durchkommen für Fußgängerinnen und Fußgänger und die Sichtbeziehungen behindert.
Bürgerämter am Montag, 16. Juli, geschlossen
Die Bürgerämter der Stadt Heidelberg, die Zulassungs- und Führerscheinstelle und die Abteilung Zuwanderungsrecht beim Bürger- und Ordnungsamt sind am Montag, 16. Juli 2018, wegen einer internen Fortbildung geschlossen. Am Dienstag, 17. Juli 2018, sind die genannten Ämter und Dienststellen wieder zu den gewohnten Zeiten geöffnet.
Beratungstermine „Frauen, Karriere und Existenzgründung“ im Juli
Für Frauen, die eine Führungsposition anstreben, bereits innehaben oder darüber nachdenken, sich selbständig zu machen, gibt es in Heidelberg ein kostenloses Beratungsangebot. Die nächsten Beratungstermine sind am Montag, 16. und Freitag, 20. Juli 2018. Die knapp einstündigen Beratungen finden von 9 bis 16 Uhr im Bürgeramt Mitte, Zimmer 2.10 (2. Obergeschoss), Bergheimer Straße 69, 69115 Heidelberg, statt. Beratungstermine sollten vorab vereinbart werden unter Telefon 0621 2932590 oder per E-Mail an frauundberuf@mannheim.de. Die Beraterin ist Gabriele Daniel, Leiterin der Kontaktstelle Frau und Beruf – Mannheim – Rhein-Neckar-Odenwald. Mit dem Angebot möchte das städtische Amt für Chancengleichheit in Zusammenarbeit mit der Kontaktstelle Frau und Beruf Mannheim Frauen gezielt unterstützen.
Passend zum Beratungsangebot gibt das Amt für Chancengleichheit unter www.heidelberg.de/frau-karriere ein „Handbuch Frau und Karriere“ heraus. Es gibt Frauen, die sich mit den Themen Karriere und Existenzgründung beschäftigen, eine Übersicht über 72 lokale und regionale Fortbildungs-, Beratungs- und Coachingangebote.
Landebahn auf Airfield vom 12. bis 23. Juli gesperrt
Auf dem ehemaligen Militärflughafen Airfield wird der östliche und westliche Teil der Landebahn am Diebsweg von Donnerstag, 12., bis Montag, 23. Juli 2018, gesperrt. In dieser Zeit steht dieser Bereich für anderweitige Nutzungen nicht zur Verfügung. Die Durchfahrt durch den Diebsweg zwischen Pfaffengrund und Kirchheim bleibt davon in beiden Fahrtrichtung unberührt.
Die Fläche der Landebahn wird für Auf- und Abbauarbeiten für den Landesfeuerwehrtag 2018 benötigt. Das Airfield ist am Freitag und Samstag, 20. und 21. Juli 2018, einer der zentralen Veranstaltungsorte beim Landesfeuerwehrtag in Heidelberg. Auf dem einstigen Flugplatz wird jeweils von 8 bis 18 Uhr eine große Feuerwehrmesse mit Vorführungen, Wettbewerben und weiteren Programmpunkten stattfinden.
Heidelberg geht Rad-Offensive an – OB stellt Maßnahmenbündel vor – Zusätzliche Radachse vom Süden ins Neuenheimer Feld
Heidelberg ist eine Fahrradstadt. Das Fahrrad ist Verkehrsmittel Nummer eins in der Stadt: 35 Prozent der Bürgerinnen und Bürger legen hauptsächlich mit dem Velo ihre Wege innerhalb der Stadt zurück – ein Wert, den in Deutschland nur wenige andere Radhochburgen wie Münster oder Freiburg erreichen. „Wir wollen die Attraktivität für die Radfahrer weiter steigern“, erklärt Heidelbergs Oberbürgermeister Professor Dr. Eckart Würzner. „Dazu gehen wir eine Rad-Offensive mit einem ganzen Maßnahmenbündel an.“ Gemeinsam mit Heidelbergs Erstem Bürgermeister Jürgen Odszuck, Alexander Thewalt, Leiter des Amts für Verkehrsmanagement, und dem städtischen Radverkehrsbeauftragten Jochen Sandmaier stellte er das Maßnahmenbündel bei einer Radtour vor Ort vor.
Der aktuell größte Brocken innerhalb der Offensive: Der Bau einer zusätzlichen Rad-Achse vom Heidelberger Süden über den Neckar in das Neuenheimer Feld. Zu Spitzenzeiten sind hier jeden Tag rund 12.000 Menschen auf zwei Rädern unterwegs. „Das ist ein schöner Erfolg unserer Radpolitik. Auf den wollen wir aufbauen. Wir brauchen deshalb eine Nord-Süd-Achse in einer ganz neuen Qualität“, so OB Würzner. Die zusätzliche Achse kommt auch dem Kraftverkehr zugute: Da Rechtsabbieger weniger Radfahrer zu berücksichtigen haben, wird der Verkehrsfluss auf der Mittermaierstraße besser und sicherer.
Wie die neue Qualität aussehen soll, ist schon heute zu sehen: Die Stadt hat in den vergangenen Jahren eine neue Trasse von der Südstadt in die Bahnstadt angelegt. Auf den ehemaligen Bahntrassen werden Radfahrer und Fußgänger gemeinsam geführt. Die gesamte Trasse ist kreuzungsfrei: Straßen werden per Brücken überspannt. „Das Angebot kommt hervorragend an“, freut sich der Oberbürgermeister. „In einer noch besseren Qualität setzen wir die Trasse fort bis an den Ort, der den meisten Verkehr in Heidelberg anzieht: das Neuenheimer Feld.“ Bei dem hohen Verkehrsaufkommen an Radfahrern legt die Stadt Radwege grundsätzlich nur noch getrennt vom Fußverkehr an. Diese Trennung des schneller werdenden Radverkehrs vom Fußverkehr dient neben dem Komfort für beide der Sicherheit.
Die Stadt geht jetzt die zwei letzten großen Teilprojekte für die Nord-Süd-Achse an. Die Gneisenaubrücke verbindet die Bahnstadt mit Bergheim über die Bahngleise hinweg. Derzeit läuft das Genehmigungsverfahren beim Regierungspräsidium. Das Geld – 8,5 Millionen Euro – steht bereits bereit, inklusive Fördermitteln von 1,7 Millionen Euro durch das Land. „Wir haben das Ziel, dass wir noch dieses Jahr mit dem Bau beginnen können“, erklärt OB Würzner. An die Gneisenaubrücke soll sich eine Rad- und Fußwegverbindung über den Neckar ins Neuenheimer Feld anschließen. Hierzu startet die Bürgerbeteiligung am kommenden Freitag, 13. Juli 2018.
Die Stadt wächst – und mit ihr das Verkehrsaufkommen
Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck erklärt: „Der Verkehr ist die wichtigste Herausforderung in unserer Stadt – das ergibt regelmäßig die Heidelberg-Studie. Ein Grund ist, dass wir uns in einem innerstädtischen Bereich bewegen, der hoch verdichtet ist, und das Straßennetz ist weder quantitativ noch qualitativ den heutigen Anforderungen gewachsen. Heidelberg ist eine dynamisch wachsende Großstadt – auch das Verkehrsaufkommen erhöht sich kontinuierlich.“ In nur zehn Jahren sei die Einwohnerzahl um rund 15.000 Bürgerinnen und Bürger gestiegen. Mit der Entwicklung der Bahnstadt und der Konversionsflächen setze sich der Trend fort. „Mit der umfassenden Stärkung des Fahrradverkehrs drehen wir an einer wichtigen Stellschraube.“
Fokus auf Fahrradhauptachsen und Lückenschluss des Radwegenetzes
Daneben ist die Weiterentwicklung der Ost-West-Achse geplant. Sie sieht beispielsweise eine Umgestaltung des Adenauerplatzes vor. Dort soll die Radwegeführung in Ost-West-Richtung klarer strukturiert werden, unter anderem mit neuen Fahrradstreifen und Ampeln. Die Arbeiten sollen ab Februar 2019 beginnen, die Gesamtkosten belaufen sich auf voraussichtlich 1,15 Millionen Euro.
Hinzu kommt der schrittweise Lückenschluss des bestehenden Radwegenetzes. Die Stadt hat hierzu ein Programm definiert, um 15 Lücken zu schließen. Das Spektrum reicht von wenigen Metern wie in Neuenheim an der Haltestelle Kußmaul-Straße bis hin zu mehreren Kilometern entlang der Peterstaler Straße in Ziegelhausen. Ebenfalls geplant sind weitere Fahrradstraßen. In der Vorbereitung sind derzeit 20 Abschnitte.
Deutliche Verbesserungen im Radwegenetz realisiert Heidelberg auch im Rahmen anderer Verkehrsprojekte. So bekommen Radfahrer beispielsweise zwei eigene Spuren auf der neuen Brücke nach Eppelheim, die im Rahmen des Mobilitätsnetzes gebaut wird. Auch am Hauptbahnhof verbessert sich die Situation künftig für Radler im Zuge des Umbaus des Bahnhofsvorplatzes.
Radschnellverbindungen in die Nachbarkommunen
Gemeinsam mit anderen Kommunen und dem Verband Region Rhein-Neckar setzt sich die Stadt Heidelberg dafür ein, interkommunale Radschnellwege zu schaffen. Hintergrund ist, dass Heidelberg eine Stadt mit sehr hoher Pendlerquote ist: Der Anteil der Einpendler an den Beschäftigten am Arbeitsort beträgt 70 Prozent. Anvisiert werden Radschnellwege in nördlicher Richtung entlang der Bergstraße bis nach Darmstadt, nach Südwesten bis Schwetzingen, nach Süden bis Bruchsal. Zudem soll die Radverbindung nach Leimen ausgebaut werden. Für den Radschnellweg in Richtung Westen nach Mannheim hat das Land Baden-Württemberg die Baulastträgerschaft übernommen. Auch hier ist eine Bürgerbeteiligung geplant. Am Donnerstag, 12. Juli 2018, 18 Uhr, findet eine öffentliche Veranstaltung des Regierungspräsidiums Karlsruhe in der Heidelberger Stadthalle statt.
„Unsere Vision ist eine schnelle und komfortable Fahrradwegeverbindung von Schwetzingen über Heidelberg bis nach Darmstadt beziehungsweise bis nach Mannheim“, sagte Alexander Thewalt, Leiter des Amts für Verkehrsmanagement. „Mit Pedelecs und E-Bikes lassen sich heute auch größere Distanzen zurücklegen – ohne verschwitzt ins Büro zu kommen. Fast jeder dritte Weg, der mit dem Auto gefahren wird, ließe sich ersetzen, wenn die Potenziale des Fahrrads ausgeschöpft werden. Das hat eine Studie des Umweltbundesamts vor fünf Jahren ergeben. Aus Fahrradmetropolen wie Amsterdam oder Kopenhagen weiß man, dass mit der Verbesserung der Fahrradinfrastruktur der Anteil an Fahrradfahrerinnen und -fahrer erheblich ansteigt. Daher sind wir mit unseren Radverkehrsaktivitäten auf einem guten Weg.“
Heidelberg deutschlandweit unter Top 10 fahrradfreundlicher Kommunen
Auf dem Fahrradklima-Index des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), der die Fahrradfreundlichkeit von Kommunen misst, rangiert Heidelberg bundesweit auf Platz 7 unter den Städten vergleichbarer Größenordnung. Jochen Sandmaier, seit 2014 Fahrradbeauftragter bei der Stadt Heidelberg, berichtete: „Das Fahrrad ist seit mehr als einem Jahrzehnt das beliebteste innerstädtische Verkehrsmittel in Heidelberg. Im regelmäßigen Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern nehme ich wahr, dass sich immer mehr Menschen fürs Fahrradfahren begeistern. Der siebte Platz auf dem Fahrradklima-Index ist für uns ein Ansporn, im Urteil der Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer noch besser zu werden.“
Kleinere Maßnahmen verbessern Fahrkomfort und Sicherheit der Radfahrer
Zu der Fahrrad-Offensive gehören unter anderem die 2015 erfolgte Einrichtung des öffentlichen Fahrradvermietsystems VRNnextbike. Es hält aktuell 29 Stationen mit Mieträdern in Heidelberg bereit. Zudem fördert die Stadt die Anschaffung von Lastenrädern und -anhängern. Seit einigen Monaten können Interessierte kostenlos zwei Lastenräder ausleihen, um die Alltagstauglichkeit zu testen. In den vergangenen vier Jahren hat die Stadt Heidelberg 830 zusätzliche Fahrradstellplätze im gesamten Stadtgebiet eingerichtet. Rund um den Hauptbahnhof – einen Hotspot des Fahrradparkens – gibt es aktuell 100 Abstellmöglichkeiten mehr als zuvor. Mittelfristig soll ein Fahrradparkhaus mit 800 bis 1.000 Stellplätzen entstehen.
Aktivitäten im Rahmen der Initiative RadKULTUR sollen die Freude am Fahrradfahren erhöhen. Mit Aktionen wie „plus 5 Minuten“ und „Schulterblick“ soll die Verkehrssicherheit erhöht werden. So werden Fahrradfahrerinnen und -fahrer animiert, mehr Zeit für ihren Weg einzuplanen, um kritische Situationen zu vermeiden. Autofahrerinnen und -fahrer werden sensibilisiert, beim Abbiegen stärker auf Radfahrer zu achten.
Ergänzend: Weitere Informationen zur Fahrradstadt Heidelberg sind verfügbar auf der Webseite der Stadt Heidelberg unter www.heidelberg.de > Erleben > Freizeitangebote > Fahrradfreundliches Heidelberg.
Weitere Informationen zu Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten rund um den Fahrradverkehr:
Neue Rad- und Fußgängerverbindung über den Neckar
Informationen zur Bürgerbeteiligung sind verfügbar unter www.heidelberg.de/radverbindung. Die Online-Bürgerbeteiligung startet am Freitag, 13. Juli 2018. Eine Veranstaltung für Bürgerinnen und Bürger ist am Dienstag, 17. Juli 2018, um 18 Uhr im Bürgerhaus B³ in der Bahnstadt geplant.
Radschnellverbindung nach Mannheim
Das Regierungspräsidium Karlsruhe lädt alle Bürgerinnen und Bürger zur Kick-Off-Veranstaltung der Öffentlichkeitsbeteiligung am Donnerstag, 12. Juli 2018, um 18 Uhr in den Meriansaal der Stadthalle Heidelberg ein.
Konversion: Stadt stellt Wohnungskonzept für das ehemalige Hospital-Areal in Rohrbach vor – Vielfältige Wohnangebote und einkommensorientierte Mietpreise
Auf der Konversionsfläche US Hospital im Stadtteil Rohrbach soll ein neues, urbanes Stadtquartier entstehen. Das neun Hektar große Areal soll vor allem neuen und vielfältigen Wohnraum in unterschiedlichen Marktsegmenten bieten. Mit der Entwicklung des Hospitals sollen positive Impulse in die benachbarten Viertel und insbesondere das unmittelbar angrenzende Wohngebiet Hasenleiser gesetzt werden. Die Stadt Heidelberg hat nun zusammen mit der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz Heidelberg (GGH) ein innovatives Wohnzielgruppenkonzept erarbeitet, das ab dem 10. Juli in den gemeinderätlichen Gremien beraten wird. Das Konzept beschreibt, wie der Wohnraum aufgeteilt wird und zu welchen Preisen vermietet oder verkauft werden soll. Hinzu kommt ein ambitioniertes Umwelt- und Mobilitätskonzept.
40 Prozent der entstehenden Wohnungen werden demnach unter Konditionen vermietet, die es so noch nicht gegeben hat: „Keiner dieser Mieter soll mehr als 30 Prozent seines verfügbaren Einkommens für die Warmmiete bezahlen. Das ist ein ganz neuer Ansatz, der sich von starren Quadratmeterpreisen löst und unterschiedlichen Einkommensgruppen verträgliche Mietpreise garantiert“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.
Vielfältige Wohnangebote für ein lebendiges Stadtquartier
Insgesamt werden auf der Konversionsfläche 560 Wohnungen in verschiedenen Formen und in unterschiedlichen Preissegmenten entstehen. Zielgruppen für die entstehenden Wohnungen sind vor allem Familien, Senioren und gemeinschaftliche Wohnformen. Letztere sind bereits weitestgehend durch das Collegium Academicum (CA) abgedeckt, das zusätzlich 200 Wohnplätze für Studierende plant. Die gesamte Wohnfläche der 560 Wohnungen wird auf folgende Preissegmente aufgeteilt:
Frei finanzierte Miet- und Eigentumswohnungen: Maximal 50 Prozent aller Wohnungen werden frei auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt angeboten werden. Der Mietpreis wird sich voraussichtlich auf 12 bis 13 Euro pro Quadratmeter belaufen.
Preisgedämpfte Mietwohnungen:
20 Prozent der Wohnungen sollen preisgünstig an Menschen mit einem mittleren Einkommen vermietet werden. Ziel ist, dass kein Mieter mehr als 30 Prozent seines Nettoeinkommens für die Warmmiete zahlen muss. Diese sogenannte „einkommensorientierte Zusatzförderung“ wird in Form von Mietzuschüssen erfolgen. Die Mieter dürfen die Einkommensgrenzen des Landeswohnraumförderprogramms dabei um bis zu 30 Prozent überschreiten. Das entspricht bei vier Personen, zum Beispiel bei einer Familie mit zwei Kindern, einem zulässigen Einkommen bis 86.385 Euro im Jahr. Dabei sollen sowohl große Wohnungen für Familien als auch Kompaktwohnungen für Alleinerziehende geschaffen werden.
Geförderte Mietwohnungen:
Weitere 20 Prozent der Wohnungen sollen an Haushalte mit einem Wohnberechtigungsschein vermietet werden. Bei einer Familie mit zwei Kindern kann man diesen bis zu einem zulässigen Einkommen von 66.450 Euro im Jahr erhalten. Auch hier ist das Ziel, dass kein Mieter mehr als 30 Prozent seines Nettoeinkommens für die Warmmiete zahlen muss. Als Obergrenze für die „einkommensorientiere Zusatzförderung“ wird die Einkommensgrenze nach dem Landeswohnraumförderprogramm abzüglich 20 Prozent festgelegt.
Wohneigentum:
Rund 10 Prozent der Wohnungen sollen um 10 Prozent unter dem geltenden Marktwert als Eigentumswohnungen verkauft werden. Die Käufer dürfen die aktuellen Einkommensgrenzen des Förderprogramms Wohnungsbau Baden-Württemberg nicht überschreiten. Das entspricht derzeit bei einem Haushalt von vier Personen einem zulässigen Einkommen bis 76.000 Euro im Jahr. Die Wohnung soll mindestens zehn Jahre vom Käufer selbst genutzt werden.
Die Einkommens- und Vermögensprüfung erfolgt alle zwei Jahre durch die Stadt Heidelberg. Im Laufe der weiteren Entwicklung wird nach Möglichkeiten gesucht, um die derzeitige geplante Wohnfläche von insgesamt rund 42.000 Quadratmetern um etwa 10 Prozent zu vergrößern. Auch die Größe und Aufteilung der Wohnungen wird sehr vielfältig ausfallen:
- 15 Prozent Ein- und Zweizimmerwohnungen mit bis zu 48 Quadratmetern Wohnfläche
- 20 Prozent Zweizimmerwohnungen mit bis zu 63 Quadratmetern Wohnfläche
- 10 Prozent Dreizimmerwohnungen mit bis zu 63 Quadratmetern Wohnfläche
- 30 Prozent Drei- und Vierzimmerwohnungen mit bis zu 79 Quadratmetern Wohnfläche
- 25 Prozent Vier- und Fünfzimmerwohnungen mit bis zu 95 Quadratmetern Wohnfläche
Weniger Autos, mehr Fahrräder und ÖPNV sowie klimafreundliche Energieversorgung
Neben dem Wohnzielgruppenkonzept stellt die Stadtverwaltung auch die Entwicklungsziele zu den Themen Verkehr und energetisches Konzept vor. Der Autoverkehr soll im zukünftigen Wohnquartier stark reduziert werden. Ein Parkhaus im Süden und weitere Tiefgaragen sollen vermeiden, dass öffentliche Straßen zugeparkt werden und ein „Schleichverkehr“ entsteht. Auch ein Durchgangsverkehr soll vermieden werden. Dagegen wird der Rad- und Fußverkehr besonders gefördert: breite Wege, kurze Verbindungen und überdachte Abstellplätze für Fahrräder sollen den klimafreundlichen Verkehr attraktiv machen. Das Quartier soll zudem an eine Radverkehrsachse als Schnellroute in Richtung Innenstadt angebunden werden. Außerdem ist das neue Wohnquartier durch zwei Haltestellen mit zwei Straßenbahnlinien sowie weiteren Haltstellen mit zwei Buslinien sehr gut an das ÖPNV-Angebot angebunden. Die Haltestellen sollen jeweils auf kurzen und sicheren Wegen gut erreichbar werden.
Die Stadt hat sich der Leitidee einer klimafreundlichen Quartiersversorgung verschrieben. Ganz im Sinne der Klimaschutzziele Heidelbergs soll bei der Energieversorgung des neuen Quartiers die Reduktion von Treibhausgasen im Mittelpunkt stehen. Hierfür sind beispielsweise Photovoltaik-Anlagen auf den Dachflächen und eine Fernwärmeversorgung durch die Stadtwerke Heidelberg vorgesehen. Darüber hinaus sollen noch weitere Maßnahmen zur CO2-Reduktion gefördert werden.
Hintergrund: Der Bebauungsplan für die Fläche befindet sich derzeit im Verfahren. Außerdem laufen zurzeit die Ankaufsverhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), die im Moment noch Eigentümerin der Konversionsfläche ist. Im Herbst 2018 soll ein Beschluss zum Bebauungsplanentwurf gefasst werden. Bereits im Mai 2017 hatte der Gemeinderat einen Rahmenplan zur Entwicklung der Konversionsfläche Hospital beschlossen. Dieser sieht zusätzlich zum Wohnraum Flächen für Büros, Dienstleistungsangebote, kulturelle und soziale Zwecke, Bildungseinrichtungen sowie öffentliche Einrichtungen und Gewerbeeinheiten vor. Prägend wird ein rund 7.700 Quadratmeter großer Park im Herzen des Areals. Bestehende historische und denkmalgeschützte Gebäude werden als Identitätsmerkmale und „Zeitzeugen“ in das Konzept integriert und erhalten öffentliche, gemeinschaftliche Nutzungen. Der bisherige Planungsprozess war mit einer mehrstufigen Bürgerbeteiligung verknüpft.
Spatenstich für den Umbau der Haltestelle Hauptbahnhof
Mit den Sommerferien 2018 beginnt der Hauptteil der Arbeiten für das nächste Projekt im Rahmen des Mobilitätsnetzes Heidelberg: den Umbau der Haltestelle Hauptbahnhof. Die Haltestelle Hauptbahnhof und die Kurfürsten-Anlage bis zum Römerkreis werden grundlegend neugestaltet. Damit wird dieser zentrale Verkehrsknoten fit für die Zukunft gemacht.
Die Haltestelle wird direkt vor das Bahnhofsgebäude verlegt. Das verbessert die Verkehrssicherheit und die Barrierefreiheit. Auf künftig vier statt zwei Gleisen können Busse und Bahnen deutlich besser abgewickelt werden. Das macht den Nahverkehr schneller und leistungsfähiger. Der Autoverkehr wird künftig auf drei statt auf vier Fahrspuren nördlich an der Haltestelle vorbeigeführt. Radfahrer und Fußgänger profitieren von der Entflechtung der Verkehrsströme und der barrierefreien Gestaltung.
Zum Start der Hauptarbeiten werden Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, der Erste Bürgermeister Jürgen Odszuck, der Technische Geschäftsführer der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) Martin in der Beek und Michael Jäger, Geschäftsführer der Heidelberger Straßen- und Bergbahngesellschaft (HSB), am Montag, 16. Juli 2018, gemeinsam den ersten Spatenstich vornehmen.