Hilders – Am vergangenen Freitag (6.7.), zwischen 12:00 Uhr und 14:45 Uhr, meldeten zunächst zwei Einwohner von Hilders bei der Polizei, dass sie mit unterdrückter Rufnummer angerufen worden seien. Eine weibliche Person habe sich am Telefon als Enkelin ausgegeben und um Geld für einen Wohnungskauf gebeten.
Einer der Angerufenen, ein 86-jähriger Senior, ging daraufhin zu seiner Hausbank und wollte dort einen fünfstelligen Eurobetrag abheben. Eine aufmerksame Bankmitarbeiterin wurde aufgrund der ungewöhnlich hohen Summe misstrauisch, beriet den Kunden und begleitete ihn schließlich zur Polizeistation in Hilders.
Während der Fahndung in der betroffenen Region, fiel den Beamten eine ortsfremde junge Frau auf, die sich verdächtig in der Nähe der Wohnanschrift des älteren Herrn aufhielt.
Bei ihrer Überprüfung gab sie an, Freunde besuchen zu wollen. Allerdings waren keine der von ihr angegebenen Namen oder Adressen existent. Daher wurde sie vorläufig festgenommen und zur Dienststelle sistiert. Nach ihrer Vernehmung und erkennungsdienstlichen Behandlung wurde sie entlassen. Die Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden dauern an.
Insgesamt haben sich am Freitag vier Personen im Alter von 86 bis 94 Jahren aus dem Raum Hilders bei der Polizei gemeldet, die Anrufe einer vermeintlichen Enkelin erhalten haben. Glücklicherweise ist kein finanzieller Schaden bekannt geworden.
Besonderer Dank und Anerkennung gebührt der jungen Mitarbeiterin des Kreditinstituts, die den älteren Herrn freundlich und einfühlsam davor bewahrte, seine Ersparnisse an skrupellose Betrüger zu verlieren. Ein Beispiel, das durchaus weiter empfohlen werden kann!
Die Polizei warnt erneut vor den Machenschaften dieser dreisten Enkeltrickbetrüger. Legen sie sofort den Hörer auf, wenn am Telefon Geld oder Wertsachen erbettelt werden, egal wer anruft! Verständigen sie danach sofort die Polizei unter 110 an! Gehen sie niemals auf die Forderungen der Betrüger ein, egal wie überzeugend diese auf sie wirken. Bleiben sie misstrauisch und lassen sie sich von einer Person ihres Vertrauens beraten. Die Angehörigen von älteren Damen und Herren bitten wir dringend, ihre Familienangehörigen zu warnen und diese Warnung auch immer wieder aufzufrischen.
Die Zeitabstände, in denen die Betrüger anrufen, werden immer kürzer. Hat die Polizei diese noch vor wenigen Jahren etwa zwei-dreimal jährlich in der Region registriert, so finden diese derzeit nahezu in wöchentlichen Abständen statt.
Hinweise bitte an das Polizeipräsidium Osthessen unter Telefon 0661/105-0, jede andere Polizeidienststelle oder die Onlinewache unter www.polizei.hessen.de