Germersheim: 2. Fachtagung anlässlich des Europäischen Festungssommer 2018 mit „Germersheimer Signal“

Foto: Stadtverwaltung Germersheim
Foto: Stadtverwaltung Germersheim

Germersheim – Die Region Oberrhein besitzt beiderseits der deutsch-französischen Grenze ein überaus bedeutendes Kulturerbe aus über 2000 Jahren Festungsbaugeschichte. Es reicht vom Römischen Limes über die Festungsbaukunst Vaubans bis zu den Bunkern des Kalten Krieges und ist teilweise als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.

Am vergangenen Mittwoch richtete die Stadt Germersheim in Kooperation mit dem Europäischen Festungstourismus und Festungsmarketingnetzwerk FORTE CULTURA® die 2. Fachtagung zum Ausbau der grenzübergreifenden Festungskooperation aus. Sie leistet dabei einen wichtigen Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr 2018.

Rund 40 Fachleute, Gästeführer und Vertreter von Festungsmonumenten der Grenzregion Oberrhein diskutierten dazu neue Wege. Während einer feierlichen Zeremonie mit Böllerschüssen, einem musikalischen Salut und aufsteigenden Ballons sendete die Festungsstadt Germersheim ihr Signal vom Weißenburger Tor an die europäischen Festungsmonumente.

„Als Festungsstadt hat Germersheim ein touristisch bedeutsames Kulturerbe, in das wir viel investiert haben. Wir sind dem Europäischen Festungstourismus und Festungsmarketing beigetreten, um diese Besonderheit mit weitaus wirksameren Instrumenten national und international sichtbar zu machen und den Festungstourismus für Germersheim wie auch am gesamten Oberrhein auszubauen“, sagt Bürgermeister Marcus Schaile.

Das Netzwerk gebe der Stadt Germersheim die Möglichkeit, mit anderen Festungen in Deutschland, wie etwa Mainz oder Ulm, und in Europa, wie etwa Diest in Belgien, in Erfahrungsaustausch zu treten und zu lernen, das Festungserbe attraktiv zu machen und auch ökonomische Effekte zu erzielen.

„Es ist unser Ziel, die bis heute erhaltenen Festungsbauten und Sehenswürdigkeiten angemessen touristisch zu nutzen und nachhaltig intensiver zu vermarkten. Wir wollen bei allem erwünschten Wachstum nicht nur fachlich und inhaltlich besser werden und voneinander lernen, sondern zukünftig noch weitaus erfolgreicher werden“, betont Schaile.

In der 2. Fachtagung verständigten sich die Teilnehmer unter anderem auf eine Kooperationsvereinbarung zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit, auf die Bildung einer einheitlichen touristischen Marke „Festungserbe Oberrhein“ innerhalb der Europäischen Kulturroute FORTE CULTURA®, auf die Produktion gemeinsamer mehrsprachiger Werbeunterlagen sowie auf die Aufarbeitung und Vernetzung des schwierigen Festungserbes der Weltkriege und des Kalten Krieges.

Die Fachtagung war ein Teil des ersten „EUROPÄISCHEN FESTUNGSSOMMERS 2018“, eine Serie erlebnisreicher Events in der außergewöhnlichen Architektur historischer Festungsmonumente, an dem 17 Festungen aus 9 Ländern Europas teilnehmen. (www.fortress-summer.eu). Mit den Festivals, Konzerten, Historienspektakel, Ausstellungen, Theateraufführungen etc. wollen die Festungen ein Zeichen für ein lebendiges Kulturerbe in einem solidarischen und demokratischen Europa setzen. Dies in der gewaltigen Bergfestung Königstein (Sachsen), der Großfestung Mainz, der Veste Coburg, der Bundesfestung Ulm, der Großfestung Köln, der Ruinenlandschaft der einst prächtigen Festung Kostrzyn (PL), der wasserumschlossenen Festungsstadt Fredrikstad (NO), der Zitadelle Jaca (ES), der befestigten Idealstadt Daugavpils (LV), der Feste Boyen in Gizycko (PL) oder auch im befestigten Schloss in Eger (HU). Die Festung Rosenberg in Kronach ist mit dem Festival „Crana Historica“ (19.-21.5.) und den Rosenberg Festspielen vertreten, in Torgau feiert man den „Tag der Sachsen“. Ein internationales Feuerwerk-Festival veranstaltet die Bergfestung Špilberk in Brno (CZ), die Festungsidealstadt Karlovac (HR) tanzt sich durch den 439. Jahrestag der Stadtgründung und in Besançon (FR) feiert das Netzwerk der französischen VAUBAN Festungen das 10-jährige Jubiläum seiner 12 Mitgliedsfestungen als UNESCO Weltkulturerbe.

Der Europäische Festungssommer wird die Marktpräsenz der reichhaltigen Kultur- und Erlebniswelt in spannenden Festungsmauern steigern und gleichzeitig die internationale Zusammenarbeit der europäischen Festungsmonumente befördern. Die Europäische Kulturroute Festungsmonumente FORTE CULTURA® empfiehlt dazu auch Reisemöglichkeiten. www.forte-cultura.eu . Weitere Informationen erteilt: Frauke Vos-Firnkes, Tel.: +49 7274 960 300, E-Mail: fvos-firnkes@germersheim.eu. Siehe auch www.fortress-summer.eu.