Karlsruhe – Zur brasilianischen Stadt Brusque pflegt der Landkreis Karlsruhe nicht nur „normale“ Partnerschaftsbeziehungen sondern arbeitet mit der 110.000-Einwohner-Stadt im Bundesland Santa Catarina im Rahmen des Bundesprogramms „50 kommunale Klimapartnerschaften“ eng zusammen. In der vergangenen Woche war eine brasilianische Delegation im Landkreis Karlsruhe. Im Mittelpunkt stand der Empfang im Rahmen der öffentlichen Kreistagssitzung am 19. Juli, wo mehrere Kooperationsverträge unterzeichnet wurden.
Beim Projekt „Klimafazilität“ steht die Energieeffizienz im Mittelpunkt. Konkret soll die Straßenbeleuchtung in Brusque auf energiesparende LED-Lampen umgestellt werden und es sollen Smight-Stationen errichtet werden, das sind Lichtmasten, die nicht nur Helligkeit spenden, sondern mit Zusatzfunktionen ausgestattet werden können wie Ladestationen für E-Mobile, W-LAN oder Umweltsensorik, wie zum Beispiel Messungen von Luftfeuchtigkeit, Lautstärke, Feinstaub, Helligkeit, Luftdruck und Temperatur.
Im Bereich des Projekts „Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte“ der Engagement Global gGmbH – eine Gesellschaft, die im Auftrag der Bundesregierung alle vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanzierten Einrichtungen und Programme zur Förderung des bürgerschaftlichen und kommunalen Engagements bündelt wurden zwei Themenfelder vereinbart: Unter dem Arbeitstitel „Nachhaltige Mobilität“ soll eine Kooperation aufgebaut werden, welche die Bevölkerung, politische Entscheidungsträger und Verwaltung sowie Hochschulen gleichermaßen einbezieht. Ziel ist ein Masterplan, für den in einem ersten Schritt die Datengrundlagen geschaffen werden muss. Beim Projekt „Solarpotentialanalyse in Verbindung mit der Errichtung einer Photovoltaikanlage in Brusque“ soll zunächst das Potenzial an Solarenergie auf kommunalen Dächern ermittelt und später durch eine Photovoltaikanlage Strom erzeugt und in das Stromnetz eingespeist werden. Teil des Projekts ist die Schulung der Mitarbeiter für die Wartung und den Betrieb der Photovoltaikanlage.
Die Gäste absolvierten im Landkreis Karlsruhe ein dichtes Programm, das die verschiedenen Kooperationsbereiche abdeckte. So wurde das Projekt „Nachhaltige Mobilität“ mit der Hochschule Karlsruhe und der Firma PTV weiter vorangetrieben. Im Austausch stand man mit der EnBW und der IHK Karlsruhe. Im Landtag von Baden-Württemberg tauschte sich die Delegation auf Vermittlung von Landtagsabgeordneten Ulli Hockenberger mit der Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Katrin Schütz aus. Besuche in verschiedenen Gemeinden und Firmen im Landkreis rundeten den Besuch ab.
Finanziell gefördert wird die Klimapartnerschaft vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung über die Servicestelle „Kommunen in der einen Welt“ Engagement Global.