Bingen – Nicht immer fiel das Lernen leicht – Deutsch, Mathematik, Biologie, Erdkunde, Wirtschaft und Verwaltung sowie Sozialkunde standen auf dem Stunden- und Prüfungsplan der jungen Frauen und Männer aus Syrien, Eritrea, Somalia, Afghanistan und Argentinien.
Ihr Ziel: das Erreichen der Berufsreife (früher: Hauptschulabschluss). Nun haben sie es geschafft und durften das lang ersehnte Zeugnis in Empfang nehmen. Insgesamt 500 Unterrichtseinheiten umfasste der Kurs, der auch den B2-Sprachabschluss Deutsch beinhaltete und an den betreute Lernzeiten gekoppelt waren.
Für die Binger Volkshochschule, die im Bereich der Integration breit aufgestellt ist, war dies ein Pilotprojekt für Migranten und Flüchtlinge. Die Verantwortlichen zeigen sich äußert zufrieden mit den Leistungen – schließlich haben 15 von 16 Teilnehmern den Abschluss der Berufsreife geschafft. Vhs-Leiter René Nohr und Projektkoordinatorin Petra Fleischmann sowie die Prüfungsvorsitzende Eva Frank waren sich einig, dass die Teilnehmer viel erreicht haben und stolz auf ihre Noten sein können.
„Es ist Ihre Eintrittskarte in die Berufswelt“,
so die Projektkoordinatorin. Auch die zuständige Kreisbeigeordnete, Ursula Hartmann-Graham, lobte das Engagement der Schüler. Einige von ihnen haben bereits einen Ausbildungsplatz gefunden, einer wird sogar den Sekundarabschluss 1 (früher: Mittlere Reife) in Angriff nehmen.
Finanziert werden kann das Projekt (nach den Herbstferien startet ein neuer Kurs) mittels Landes- und Bundeshilfen sowie Spendengeldern. Daher ist man der Sparkasse Rhein-Nahe, dem Lions Club Bingen, dem Rotary Club Bingen und einer Privatperson besonders dankbar für die unterstützenden Geldmittel.